Evotec Aktie: Bayer-Deal verpufft

Die positive Nachricht zum Start der Phase-2-Studie mit Bayer wird von Anlegern ignoriert, da die fällige Meilensteinzahlung erst 2026 fließt und die Aktie weiter unter Druck gerät.

Kurz zusammengefasst:
  • Bayer startet klinische Studie für gemeinsamen Wirkstoff
  • Meilensteinzahlung verzögert sich bis Anfang 2026
  • Aktie notiert nahe dem 52-Wochen-Tief
  • Technische Unterstützung bei 5 Euro in Gefahr

Die Kooperation mit Bayer sollte eigentlich Rückenwind bringen. Doch die Evotec-Aktie stürzte am Freitag trotz positiver Studienmeldung weiter ab. Der Grund: Das Geld kommt erst 2026 – und die Anleger haben offenbar genug vom Warten.

Die wichtigsten Fakten:

  • Aktie schloss am Freitag bei 5,45 Euro (-2,5%)
  • Bayer startet Phase-2-Studie für gemeinsam entwickelten Wirkstoff
  • Meilensteinzahlung fließt erst Anfang 2026
  • Kritische Unterstützung bei 5 Euro in Reichweite

Gute Nachricht, schlechtes Timing

Am Donnerstagabend verkündete Bayer den Start einer klinischen Phase-2-Studie für BAY 3401016. Der Antikörper-Kandidat entstand aus der Zusammenarbeit mit Evotec und zielt auf die Behandlung des Alport-Syndroms, einer seltenen genetischen Nierenerkrankung.

Das Problem: Die fällige Meilensteinzahlung wird erst mit der ersten Patientendosierung ausgelöst – und die ist für Anfang 2026 angesetzt. Für die klammen Kassen von Evotec bedeutet das: vorerst keine Liquiditätsspritze. Der Markt quittierte diese Nachricht mit weiteren Abverkäufen. Langfristige Pipeline-Erfolge zählen derzeit nicht – nur unmittelbare Finanzimpulse.

Technisch auf der Kippe

Die Kursentwicklung zeigt das Misstrauen der Investoren deutlich. Nach frühen Stabilisierungsversuchen drückten Verkäufer den Titel bis Handelsschluss auf 5,45 Euro. Damit notiert die Aktie gefährlich nah am 52-Wochen-Tief von 5,06 Euro.

Ein Bruch dieser Marke könnte eine Welle von Stop-Loss-Orders auslösen. Die technische Lage bleibt angespannt: Der Titel handelt 10 Prozent unter dem 50-Tage-Durchschnitt und 16 Prozent unter der 200-Tage-Linie. Beide gleitenden Durchschnitte zeigen nach unten.

Realität schlägt Analystenziele

Während einige Experten Kursziele von über 8 Euro oder sogar im zweistelligen Bereich ausrufen, preist der Markt ein Krisenszenario ein. Die Schere zwischen Bewertungsmodellen und tatsächlichem Kurs klafft immer weiter auseinander.

Das operative Geschäft mag intakt sein, die wissenschaftliche Plattform ihre Qualität beweisen – doch ohne unmittelbare finanzielle Trigger bleibt der Weg nach oben versperrt. Anleger warten auf Partnerschaften mit direkten Upfront-Zahlungen, nicht auf Studienstarts mit verzögerten Meilensteinen.

Nächste Woche entscheidend

Am Montag wird sich zeigen, ob die 5-Euro-Marke hält. Gibt diese letzte Bastion nach, droht technisch ein Beschleunigungsmoment nach unten. Erst substanzielle Nachrichten mit sofortigem Cash-Effekt könnten die Stimmung drehen.

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