Plug Power Aktie: Schwierigkeiten absehbar?

Plug Power begeht Wandelanleihen über 375 Millionen Dollar zur Schuldentilgung, was zu einem Kursrutsch von 16 Prozent führte. Das Unternehmen kämpft weiter mit hohem Kapitalbedarf trotz Umsatzwachstum.

Kurz zusammengefasst:
  • Nachbörslicher Absturz um 16 Prozent
  • 243 Millionen für Altschulden-Rückzahlung
  • Quartalsumsatz von 177 Millionen Dollar
  • Restrukturierungskosten von 226 Millionen Dollar

Plug Power hat am Dienstagabend eine Bombe platzen lassen: Der Wasserstoff-Spezialist will Wandelanleihen im Volumen von 375 Millionen Dollar begeben – Fälligkeit 2033. Die Reaktion der Anleger: ein brutaler Ausverkauf. Die Aktie stürzte nachbörslich um knapp 16 Prozent ab. Der Grund? Die Sorge vor massiver Verwässerung und die Frage, wie verzweifelt das Unternehmen wirklich nach frischem Kapital sucht. Und das nur acht Tage nach durchwachsenen Quartalszahlen, die zeigten: Plug Power verbrennt weiter Geld.

243 Millionen für die Altschulden

Der Plan hinter der Anleihe-Offensive ist klar: Plug Power will seine teuren Schulden loswerden. Von den 375 Millionen Dollar fließen 243 Millionen direkt in die vollständige Rückzahlung hochverzinslicher Schuldverschreibungen mit 15 Prozent Zinsen. Weitere Mittel sollen genutzt werden, um ausstehende Wandelanleihen mit 7 Prozent Kupon, die 2026 fällig werden, zurückzukaufen. Der Rest? Betriebskapital und allgemeine Unternehmenszwecke.

Die Erstkäufer haben zudem eine 13-tägige Option, weitere Anleihen im Wert von 56,25 Millionen Dollar zu erwerben. Die neuen Notes rangieren als unbesicherte Verbindlichkeiten – faktisch nachrangig zu bestehenden besicherten Schulden. Eine riskante Konstruktion, die zeigt: Plug Power braucht Luft.

Quartalszahlen zeigen Licht und Schatten

Im dritten Quartal 2025 erzielte Plug Power 177 Millionen Dollar Umsatz – getrieben von starkem Elektrolyseur-Geschäft und wachsenden Wasserstoffverkäufen. Das GenEco-Segment allein steuerte rund 65 Millionen Dollar bei, ein Plus von 46 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 13 Prozent im Jahresvergleich.

Positiv: Der operative Cashflow verbesserte sich deutlich. Der Mittelabfluss lag bei etwa 90 Millionen Dollar – ein Rückgang um 49 Prozent im Jahresvergleich und 53 Prozent gegenüber Q2. Doch das reicht nicht. Plug Power verbrennt weiterhin dreistellige Millionenbeträge pro Quartal.

Projekt Quantum Leap kostet Hunderte Millionen

Noch schwerer wiegt die Belastung durch das Restrukturierungsprogramm „Project Quantum Leap“. Im dritten Quartal verzeichnete das Unternehmen Sonderkosten von 226 Millionen Dollar – fast ausschließlich nicht-zahlungswirksame Abschreibungen:

• Wertminderungen durch Werksschließungen
• Restrukturierungskosten durch Personalabbau
• Bestandsabschreibungen aus Produktionsanpassungen
• Sonstige strategische Neujustierungen

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Diese Maßnahmen sollen Plug Power langfristig effizienter machen. Kurzfristig belasten sie die Bilanz massiv.

Rechenzentrum-Deal bringt 275 Millionen

Ein Lichtblick: Plug Power hat einen Letter of Intent mit einem großen US-Rechenzentrums-Entwickler unterzeichnet. Ziel ist die Monetarisierung von Stromrechten in New York und einem weiteren Standort. Das Volumen: mehr als 275 Millionen Dollar durch Asset-Verkäufe, Freigabe gebundener Mittel und reduzierte Wartungskosten.

Der Schritt zeigt, dass Plug Power strategisch umdenkt – weg von kapitalintensiven Infrastrukturprojekten, hin zu lukrativeren Geschäftsfeldern wie dem boomenden Rechenzentrumsmarkt. Ob das reicht, bleibt offen.

Cashpolster schrumpft weiter

Ende Q3 verfügte Plug Power über 166 Millionen Dollar an freier Liquidität. Durch die Ausübung bestehender Warrants konnte das Unternehmen anschließend rund 370 Millionen Dollar brutto einnehmen. Doch angesichts der anhaltenden Geldverbrennungsrate ist auch diese Spritze schnell aufgebraucht.

Das Management hält am Ziel fest, in der zweiten Jahreshälfte 2026 EBITDAS-positiv zu werden – also vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen schwarze Zahlen zu schreiben. Ob das gelingt, hängt von weiteren Kostensenkungen und operativer Effizienz ab. Die Wandelanleihe-Emission steht unter Marktbedingungen – eine Garantie für den Abschluss gibt es nicht.

Die Branche kämpft weiter: Grüner Wasserstoff bleibt teuer, die Konkurrenz zu fossilen Brennstoffen überwältigend. Plug Power setzt auf Gabelstapler, Elektrolyseure und Wasserstoffproduktion. Ob die Strategie aufgeht, entscheidet sich in den kommenden Quartalen.

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