Mutig oder wahnsinnig? Der japanische Bitcoin-Stratege Metaplanet sorgt an den Finanzmärkten für Schnappatmung. Gestern gab das Unternehmen die Aufnahme eines 130-Millionen-Dollar-Kredits bekannt – und das, obwohl die Bücher tiefrot gefärbt sind. Während der Aktienkurs bereits massiv korrigiert hat, stellt sich für Anleger die drängende Frage: Will das Management den Turnaround erzwingen oder steuert das Unternehmen direkt auf den Abgrund zu?
Die Faktenlage ist alarmierend. Der neue Kredit, der durch die bestehenden Bitcoin-Bestände besichert ist, wurde im Rahmen einer 500-Millionen-Dollar-Fazilität abgerufen. Brisant ist dabei der Zeitpunkt: Das Unternehmen sitzt aktuell auf unrealisierten Verlusten in Höhe von rund 635 Millionen Dollar aus seinen Kryptowährungsbeständen. Doch statt Risikominimierung zu betreiben, erhöht Metaplanet den Einsatz massiv.
Bilanz des Schreckens
Ein Blick auf die fundamentalen Kennzahlen offenbart, wie dünn das Eis geworden ist, auf dem sich die Investoren bewegen. Die Bitcoin-Schatzkammer, gefüllt mit 30.823 Coins und einem Marktwert von etwa 2,7 Milliarden Dollar, dient zwar als Sicherheit für den variablen Kredit, doch die Bewertungslücke klafft weit auseinander.
Die nackten Zahlen verdeutlichen den Druck auf den Aktienkurs:
- Durchschnittlicher Kaufkurs: 108.070 Dollar pro Bitcoin
- Gesamtkostenbasis: 3,33 Milliarden Dollar
- Aktueller Buchverlust: 635,97 Millionen Dollar (-19,1 %)
- Bewertung: Die Aktie handelt unter dem Wert der gehaltenen Vermögenswerte (NAV 0,99)
Damit schreibt Metaplanet negative Geschichte: Es ist das erste große Bitcoin-Treasury-Unternehmen, das trotz einer aggressiven Akkumulationsstrategie seit April 2025 dauerhaft unter seinem Nettovermögenswert gehandelt wird. Ein klares Misstrauensvotum des Marktes.
Bodenlose Talfahrt an der Börse
Die Anleger reagieren nervös auf diese tektonischen Verschiebungen in der Kapitalstruktur. Das Jahr 2025 gleicht für Aktionäre einer Achterbahnfahrt ohne Sicherheitsbügel. Von den einstigen Höchstständen bei 1.930 Yen ist kaum noch etwas übrig; aktuell dümpelt der Kurs im Bereich von 357 bis 379 Yen. Ein dramatischer Absturz, der die Milliardenbewertung pulverisiert hat.
Doch wohin fließt das frische Kapital? Das Management plant, die geliehenen 130 Millionen Dollar in drei Kanäle zu leiten: den Kauf weiterer Bitcoins, den Ausbau des Optionsgeschäfts zur Einnahmengenerierung und Aktienrückkäufe. Um die klaffende Lücke zwischen Aktienkurs und innerem Wert zu schließen, greift das Unternehmen zudem tief in die Trickkiste der Finanzierung. Mit den neuen Vorzugsaktien-Klassen „Mars“ und „Mercury“ soll frisches Kapital generiert werden. Allein die Mercury-Tranche spülte kürzlich 135 Millionen Dollar in die Kasse – geködert wurden Anleger mit einer Dividende von 4,9 Prozent.
Warnsignal für die gesamte Krypto-Branche
Ist Metaplanet nur ein Einzelfall? Mitnichten. Investoren navigieren derzeit durch stürmische Gewässer im gesamten Sektor der Bitcoin-Treasury-Aktien. Die Euphorie ist verflogen. Von 168 Unternehmen, die Bitcoin in der Bilanz halten, notieren mittlerweile 26 unter dem Wert ihrer Reserven.
Auch die Kaufwut der Konzerne ist dramatisch abgekühlt. Im September kollabierte die Akkumulation auf magere 1.428 Bitcoin – ein Einbruch von 95 Prozent gegenüber Juli. Metaplanet stemmt sich mit seinem ambitionierten Ziel, bis 2027 insgesamt 210.000 Bitcoin zu besitzen, vehement gegen diesen Trend. Ob diese Wette aufgeht oder ob die aggressive Verschuldungspolitik in einem finanziellen Desaster endet, bleibt die große Unbekannte. Klar ist: Die Aktie ist derzeit nichts für schwache Nerven.
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