Der Software-Riese steht mit dem Rücken zur Wand. Während weite Teile des Tech-Sektors von der KI-Euphorie getragen werden, haben Adobe-Aktionäre ein katastrophales Jahr hinter sich. Nun greift das Management zur Flucht nach vorn und kündigt eine fast zwei Milliarden Dollar schwere Übernahme an. Ist dieser aggressive Zukauf der lang ersehnte Wachstumstreiber oder ein verzweifeltes Manöver, um die schwächelnden Zahlen zu kaschieren?
Milliarden-Wette auf KI-Marketing
Am 19. November bestätigte Adobe die Übernahme der SEO-Plattform Semrush. Der Deal, der vollständig in bar abgewickelt wird, bewertet das Zielunternehmen mit rund 1,9 Milliarden Dollar. Strategisch zielt dieser Schritt auf die Integration von Semrushs Daten in Adobes „Digital Experience“-Sparte ab.
Besonders im Fokus steht dabei die sogenannte „Generative Engine Optimization“ (GEO). Adobe will sicherstellen, dass Marken auch in einer Welt, die zunehmend von großen KI-Sprachmodellen dominiert wird, sichtbar bleiben. Doch die Börse reagierte zunächst verschnupft: Statt Applaus gab es Skepsis, ob sich dieser teure Zukauf kurzfristig überhaupt auszahlt. Die Sorge um die Liquidität und die Sinnhaftigkeit der Prämie drückte auf die Stimmung.
Dramatische Underperformance
Ein Blick auf die Kursentwicklung offenbart das ganze Ausmaß der Krise. Während der Nasdaq Composite dank des Booms bei KI-Hardware und Infrastruktur zweistellige Zuwächse verzeichnet, kämpft Adobe mit massivem Gegenwind.
Mit einem Kursverlust von über 34 Prozent seit Jahresanfang hat sich die Schere zum Gesamtmarkt extrem geweitet. Der Software-Konzern steht exemplarisch für die Skepsis der Anleger gegenüber der Anwendungsebene von KI: Während Chiphersteller feiern, müssen Softwareanbieter erst noch beweisen, wann und wie sie ihre KI-Integrationen profitabel monetarisieren können. Der jüngste Abverkauf drückte den Titel bedrohlich nahe an das 52-Wochen-Tief von 271 Euro.
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Hoffnungsträger Black Friday
Neben der Übernahme richtet sich der Blick nun auf das entscheidende Weihnachtsgeschäft. Adobe hat aggressive Rabattaktionen zum Black Friday gestartet und lockt mit Preisnachlässen von bis zu 50 Prozent auf Abonnements.
Analysten beobachten genau, ob diese Preissenkungen ausreichen, um das Narrativ der „Wachstumsverlangsamung“ zu brechen, das die Aktie das gesamte Jahr 2025 belastet hat. Eine erfolgreiche „Cyber Week“ ist essenziell, um die Umsatzprognosen für das Geschäftsjahresende zu stabilisieren und das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen.
Fazit
Adobe versucht mit der Semrush-Übernahme die Kontrolle über die gesamte digitale Marketing-Wertschöpfungskette zu erlangen. Doch der langfristige Abwärtstrend ist charttechnisch noch nicht gebrochen. Gelingt dem Kurs in dieser Woche keine deutliche Bodenbildung oberhalb der jüngsten Tiefststände, droht sich die Abkopplung vom restlichen Tech-Markt weiter zu verschärfen.
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