Orsted Aktie: Gericht im Fokus

Ein US-Gericht entscheidet über den Baustopp für Orsteds Offshore-Windprojekte. Die Anhörung am Montag ist der Schlüssel für die kurzfristige Aktienentwicklung des dänischen Energiekonzerns.

Kurz zusammengefasst:
  • Wichtige Anhörung zu US-Baustopp am Montag
  • Aktie verlor zuletzt bis zu 15 Prozent
  • Verkauf von Taiwan-Beteiligung stärkt Liquidität
  • Hohe Stillstandskosten belasten Finanzen

Für Orsted steht in den USA eine entscheidende Woche an. Nach einem deutlichen Kursrutsch rückt nun eine wichtige Gerichtsanhörung in den Mittelpunkt, bei der es um den Stopp zentraler Offshore-Windprojekte geht. Das Ergebnis dürfte maßgeblich bestimmen, wie es für die Aktie kurzfristig weitergeht.

Gerichtliche Auseinandersetzung mit Washington

Der Konflikt um den von der US-Regierung verhängten Baustopp aus „nationalen Sicherheitsgründen“ eskaliert juristisch. Branchenkollege Dominion Energy hat am Dienstag eine Klage gegen die Anordnung des Bureau of Ocean Energy Management (BOEM) eingereicht und die Maßnahme als „willkürlich und launenhaft“ bezeichnet.

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Für Orsted besonders relevant: Ein US-Bundesrichter (District Court Judge Jamar Walker) hat für Montag eine Anhörung angesetzt. Verhandelt wird ein Antrag auf einstweilige Verfügung gegen die Regierungsanordnung.

  • Wird der Antrag stattgegeben, könnten die betroffenen Projekte wieder in Arbeit gehen – ein Szenario mit Potenzial für eine spürbare Kurserholung.
  • Lehnt das Gericht ab, würde der aktuelle Abwärtstrend der Aktie eher bestätigt.

Parallel dazu hat der politische Druck zugenommen. Gouverneure betroffener Ostküsten-Staaten, darunter die Regierungschefinnen von Massachusetts und New York, forderten in einem gemeinsamen Schreiben an das Innenministerium die sofortige Aufhebung der Order und ein geheimes Briefing. Die von Washington angeführten „Radarstörungen“ als Begründung für den Baustopp lehnen sie als Vorwand ab.

Finanzielle Belastung und Kursreaktion

Die 90-tägige Suspendierung der Offshore-Aktivitäten belastet Orsted finanziell bereits deutlich. In der letzten Sitzung vor der Feiertagspause am Dienstag schloss die Aktie an der Nasdaq Copenhagen bei 118,70 DKK.

Die zentralen Punkte:

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  • Kursrückgang: Unmittelbar nach Bekanntwerden der Suspendierung verlor die Aktie früh in der vergangenen Woche rund 13–15 %.
  • Kostenbelastung: Analystenschätzungen zufolge könnten allein Stillstandskosten für Schiffe und Crews bei voller Ausnutzung der 90 Tage bei rund 2 Mrd. DKK (ca. 325 Mio. USD) liegen.
  • Projektstatus: Insgesamt sind rund 5,8 GW Industriekapazität von der Order betroffen. Orsted bestätigt, dass die US-Projekte Revolution Wind (704 MW) und Sunrise Wind (924 MW) den Baustopp umsetzen, obwohl sie sich in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden.

Der Kurs steht damit spürbar unter dem Eindruck regulatorischer Risiken und zusätzlicher Kosten.

Liquiditätsschub aus Taiwan

Während der Druck in den USA zunimmt, hat Orsted parallel einen größeren Schritt zur Stärkung der Finanzbasis vollzogen. Am Dienstag meldete der Konzern den Verkauf einer 55%-Beteiligung am Offshore-Windpark Greater Changhua 4 in Taiwan an Cathay Life Insurance.

  • Volumen: Der Deal hat ein Transaktionsvolumen von rund 5 Mrd. DKK (ca. 786 Mio. USD).
  • Funktion: Der Mittelzufluss erhöht die Liquidität in einer Phase, in der Cashflows aus US-Projekten vorübergehend blockiert sind.
  • Rolle von Orsted: Das Unternehmen behält eine Minderheitsbeteiligung und bleibt langfristig für Betrieb und Wartung der Anlage zuständig.

Damit schafft Orsted finanziellen Spielraum, um die Unsicherheit rund um die US-Suspendierung besser abfedern zu können.

Ausblick auf die nächsten Tage

Die kurzfristige Richtung der Orsted-Aktie hängt im Wesentlichen von der Gerichtsentscheidung am Montag ab. Gleichzeitig steht die Lieferkette unter Druck, auch wenn Partner wie Seatrium aus Singapur am Wochenende bekräftigt haben, dass sie ihre Lieferzusagen für verbundene Projekte wie Empire Wind einhalten wollen. Das spricht zumindest für operative Stabilität in Teilen des Industrienetzwerks.

Drei Szenarien zeichnen sich ab:

  • Juristischer Erfolg: Gewährt das Gericht die einstweilige Verfügung, könnte der Baustopp fallen. Die Bauarbeiten würden wieder anlaufen, was eine deutliche Gegenbewegung der Aktie nach oben begünstigen dürfte.
  • Anhaltende Blockade: Bleibt die Suspendierung zunächst bestehen, müsste Orsted über Monate hohe Fixkosten für weitgehend ungenutzte Assets tragen. In diesem Fall könnte die Marke von 100 DKK als nächste wichtige Kursunterstützung auf den Prüfstand kommen.
  • Politische Lösung: Reagiert das Innenministerium auf die Forderungen der Gouverneure und öffnet den Weg für eine Verständigung, wäre ein schrittweiches Ende oder eine Anpassung des Baustopps denkbar.

Die Entscheidung des Gerichts am Montag dürfte damit zum zentralen Taktgeber für die Aktie im ersten Quartal 2026 werden.

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