Der kanadische Goldriese Barrick Gold hat seine Investoren am Mittwoch mit einer strategischen Bombe überrascht: Das Unternehmen plant den Börsengang seiner nordamerikanischen Premium-Assets – Bewertung: über 60 Milliarden Dollar. Gleichzeitig verkaufte der Konzern Nicht-Kernminen für fast 1,4 Milliarden Dollar und löste einen jahrelangen Konflikt in Mali. Die Aktie schoss daraufhin auf ein 13-Jahres-Hoch. Doch was steckt hinter diesem radikalen Strategiewechsel – und was bedeutet er für Anleger?
Ein 60-Milliarden-Dollar-Spin-off nimmt Form an
Das Herzstück der Neuausrichtung ist die geplante Abspaltung einer neuen Tochtergesellschaft, intern bereits „NewCo“ genannt. Diese würde die Kronjuwelen des Konzerns vereinen:
- Nevada Gold Mines (61,5% Beteiligung) – eines der größten Goldvorkommen weltweit
- Pueblo Viejo Mine in der Dominikanischen Republik
- Fourmile-Entdeckung – ein vielversprechendes Neuprojekt
Die Strategie dahinter ist klar: Barrick will seine erstklassigen Assets in politisch sicheren Jurisdiktionen von den riskanteren internationalen Operationen trennen. Der Konzern würde eine Mehrheitsbeteiligung behalten, aber durch die Abspaltung die Bewertungslücke zu Konkurrenten wie Newmont schließen. Die finale Entscheidung soll im Februar 2026 fallen – dann, wenn Barrick seine Jahresergebnisse 2025 vorlegt.
Marktteilnehmer vermuten hinter dem Schritt den Druck des Aktivisten-Investors Elliott Investment Management. Die Forderung: Schluss mit dem „Konglomerat-Abschlag“, bei dem komplexe internationale Portfolios systematisch niedriger bewertet werden als fokussierte Produzenten.
1,4 Milliarden Dollar aus Minen-Verkäufen
Parallel zum IPO-Plan räumte Barrick rigoros auf. Zwei große Transaktionen wurden am 2. Dezember abgeschlossen:
Hemlo-Mine (Kanada): Verkauft für bis zu 1,09 Milliarden Dollar an Hemlo Mining Corp. Die Struktur umfasst 875 Millionen Dollar in bar, 50 Millionen in Aktien sowie bis zu 165 Millionen an erfolgsabhängigen Zahlungen.
Tongon-Mine (Elfenbeinküste): Veräußert an die Atlantic Group für bis zu 305 Millionen Dollar. Davon fließen 192 Millionen sofort, weitere 113 Millionen sind an künftige Goldpreise und Ressourcenumwandlung gekoppelt.
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Mit diesen Deals schafft Barrick nicht nur Liquidität, sondern reduziert auch die operative Komplexität. Die reife Hemlo-Mine galt längst als „nicht mehr strategisch“, während Tongon Teil der Risikoreduzierung in Afrika ist.
Mali-Krise gelöst – Geopolitischer Befreiungsschlag
Ein weiterer Meilenstein: Barrick hat alle Streitigkeiten mit der malischen Regierung rund um den Loulo-Gounkoto-Komplex beigelegt. Inhaftierte Mitarbeiter wurden freigelassen, die volle Betriebskontrolle ist wiederhergestellt. Dieser Konflikt hatte monatelang auf der Aktie gelastet – nun ist das Kapitel geschlossen.
Die Kombination aus IPO-Ankündigung, Milliarden-Verkäufen und politischer Entspannung ließ die Aktie auf 43,08 US-Dollar (59,92 CAD) explodieren – der höchste Stand seit 2012.
Analysten heben Kursziele massiv an
Die Reaktionen der Experten fielen überwiegend positiv aus:
- Canaccord Genuity erhöhte das Kursziel von 68 auf 70 CAD (Buy)
- UBS schraubte die Prognose von 39 auf 47 USD (Buy)
- Zacks Equity Research stufte Barrick als „Top Momentum Stock“ ein, verwies auf 28% Kursplus in vier Wochen
Einzig BMO Capital Markets blieb vorsichtig mit „Market Perform“ und 53 CAD Ziel – Begründung: Ausführungsrisiken beim komplexen Umbau.
Vorsicht vor überhitzter Stimmung
Trotz Euphorie mehren sich technische Warnsignale. Der RSI erreichte am 2. Dezember 77,26 – ein Wert, der auf Überkauftheit hindeutet und häufig eine Konsolidierung einleitet. Zudem fiel die Aktie im späten Handel zurück, als die Rohstoffpreise nachgaben.
Anleger sollten den Februar 2026 im Auge behalten: Dann gibt Barrick das finale Go für den Spin-off bekannt. Bis dahin dürfte die Performance davon abhängen, ob der Konzern die 1,2 Milliarden Dollar aus den Verkäufen produktiv einsetzt – und ob die ambitionierte Neustrukturierung ohne operative Reibungsverluste gelingt.
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