Der chinesische Elektroautobauer forciert seine Expansion in Europa mit einem ehrgeizigen Zeitplan. Bis 2028 soll die gesamte europäische Produktion lokalisiert werden – eine Strategie, die sowohl EU-Zölle umgeht als auch die Wettbewerbsposition gegen Tesla stärken könnte.
Ende 2025 startet die Produktion im ungarischen Werk Szeged mit dem kompakten Elektro-Pkw Dolphin Surf. Executive Vice President Stella Li bestätigte auf der IAA Mobility in München: „Geben Sie uns dafür zwei bis drei Jahre“ für die komplette Lokalisierung. 2026 folgt dann das zweite Werk in der Türkei bei Izmir.
Milliardenschwere Kapazitätserweiterung geplant
Die Dimensionen sind beeindruckend: Das ungarische Werk soll zunächst 150.000 Fahrzeuge jährlich produzieren, später sogar 300.000. Das türkische Werk erhält ähnliche Kapazitäten. Zusätzlich erwägt BYD bereits ein drittes Produktionswerk in Europa sowie eine eigene Batteriefabrik. Eine Entscheidung über den dritten Standort soll in eineinhalb bis zwei Jahren fallen.
Diese massive Expansion erfolgt trotz noch bescheidener Verkaufszahlen. 2024 verkaufte BYD knapp 50.000 Fahrzeuge in der EU, Großbritannien und den EFTA-Märkten – eine Steigerung gegenüber 18.000 im Jahr 2023, aber noch weit hinter Konkurrent MG mit 243.390 abgesetzten Autos.
Direkte Antwort auf EU-Handelsbarrieren
Die Lokalisierungsstrategie ist eine clevere Reaktion auf verschärfte Handelsbedingungen. Die EU hatte Strafzölle auf in China produzierte Elektroautos verhängt, da sie staatliche Subventionen chinesischer Hersteller vermutet. Mit europäischer Produktion umgeht BYD diese Zölle komplett und spart gleichzeitig Transportkosten.
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Das Unternehmen baut intensiv eine europäische Lieferkette auf und arbeitet mit Hunderten lokalen Zulieferern zusammen. Diese Strategie unterscheidet sich von anderen asiatischen Herstellern wie Hyundai oder Toyota, die eine gemischte Strategie aus lokaler Fertigung und Importen fahren.
Anpassung an schwächelnde E-Auto-Nachfrage
Auf die nachlassende Nachfrage nach vollelektrischen Modellen reagiert BYD pragmatisch. Ursprünglich wollte der Konzern in Europa nur reine Elektroautos verkaufen. Nun sollen in den kommenden sechs Monaten drei bis vier neue Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge auf den europäischen Markt kommen.
Parallel dazu baut BYD sein Schnellladenetz „Flash Charging“ aus, mit dem Ziel von 200 bis 300 Installationen bis zum zweiten Quartal 2026. Diese Infrastrukturinvestitionen unterstreichen das langfristige Engagement für den europäischen Markt – während andere chinesische Autobauer wie Chery mit einem milliardenschweren Börsengang in Hongkong neue Expansionspläne finanzieren wollen.
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