Der französische Satellitenbetreiber schockt die Märkte mit einer massiven Finanzspritze: 1,5 Milliarden Euro frisches Kapital und eine komplette Neuordnung der Machtverhältnisse. Der französische Staat steigt zum dominierenden Aktionär auf – während die LEO-Expansion in die entscheidende Phase geht.
Frontalangriff: 828 Millionen als Auftakt
Am Montag verkündete Eutelsat den ersten Schlag seiner dramatischen Kapitaloffensive. Eine Reserved Capital Increase über 828 Millionen Euro zu 4,00 Euro je Aktie bringt fünf strategische Investoren an Bord. Die Machtverhältnisse verschieben sich tektonisch:
- Französischer Staat: 551 Millionen Euro (29,65% Kapitalanteil)
- CMA CGM Participations: 100 Millionen Euro (7,46%)
- Britische Regierung: 90 Millionen Euro (10,89%)
- Le Fonds Stratégique: 57 Millionen Euro (4,99%)
- Bharti Space Limited: 30 Millionen Euro (17,88%)
Der französische Staat sichert sich damit knapp 30 Prozent der Stimm- und Kapitalrechte – ein klares Signal für staatliche Kontrollambitionen im strategischen Satellitensektor.
Die zweite Welle rollt bereits an
Das war nur der Auftakt. Noch vor Jahresende 2025 folgt eine Bezugsrechtsemission über weitere 672 Millionen Euro. Die Finanzierung steht: Alle fünf Investoren der ersten Runde verpflichteten sich unwiderruflich zur Wahrnehmung ihrer Bezugsrechte.
Die Rechnung ist eindeutig: Über 70 Prozent der geplanten Bezugsrechtsemission sind damit garantiert. Eutelsat katapultiert sich binnen Wochen mit 1,5 Milliarden Euro frischem Kapital in die LEO-Offensive.
LEO-Boom: 50 Prozent Wachstum voraus
Der Geldregen hat ein klares Ziel: Low Earth Orbit. Eutelsat prognostiziert für das Geschäftsjahr 2025-26 ein LEO-Umsatzwachstum von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Milliarden fließen in:
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- Ausbau bestehender OneWeb-Kapazitäten
- Künftige IRIS²-Konstellation
- Debt-Refinanzierung zur Schuldenreduzierung
Der ambitionierte Plan: Bis zu 2,2 Milliarden Euro für 440 neue LEO-Satelliten zur OneWeb-Erneuerung. Die ersten 100 Satelliten von Airbus sollen ab Ende 2026 starten. Eutelsat positioniert sich als erster vollintegrierter GEO- und LEO-Betreiber.
Entschuldung als Primärziel
Die Kapitaloffensive dient nicht nur der Expansion. Eutelsat jagt ein Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA von 3x – mittelfristig. Die Prognose: Bis Ende des Geschäftsjahres 2025-26 sinkt die Nettoverschuldung zum bereinigten EBITDA auf etwa 2,5x.
Zusätzlicher Hebel: Der geplante Verkauf des passiven Bodensegments in der zweiten Jahreshälfte 2025-26. Die Börse honorierte die Strategie unmittelbar – die Aktie sprang am Montag um 3,18 Prozent auf 3,25 Euro.
Bis 2029: 1,7 Milliarden Umsatzvision
Eutelsat skizziert die Langzeitperspektive. Bis Ende des Geschäftsjahres 2028-29 peilt das Unternehmen kombinierte Umsätze seiner vier Hauptsegmente zwischen 1,5 und 1,7 Milliarden Euro an. Die Segmente: Video, Mobile Connectivity, Fixed Connectivity und Government Services.
Für das laufende Geschäftsjahr bestätigte Eutelsat seine Ziele: Umsätze auf Vorjahresniveau, bereinigte EBITDA-Marge leicht darunter, Bruttokapitalausgaben zwischen 1,0 und 1,1 Milliarden Euro. Mit über 30 GEO-Satelliten und Hunderten LEO-Satelliten operiert Eutelsat bereits heute als integrierter Hybrid-Betreiber – die Milliarden-Spritze soll diese Position nun zementieren.
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