Das lange Warten hat ein Ende, das Tauziehen ist vorbei. Die wohl wichtigste Hürde für die Übernahme des Werkstoffherstellers ist gefallen: Das Bundeswirtschaftsministerium hat den Deal mit der Adnoc-Tochter XRG endgültig durchgewunken. Damit verwandelt sich die Aktie von einer Spekulation in eine fast sichere Wette auf die Auszahlung – doch wann fließt das Geld?
Die sogenannte außenwirtschaftsrechtliche Freigabe aus Berlin war der letzte notwendige Mosaikstein. Nachdem die EU-Kommission bereits zuvor ihr „Ok“ gegeben hatte, ist der Weg für den Staatskonzern aus Abu Dhabi nun frei. Die regulatorische Unsicherheit, die solche Mega-Transaktionen oft bis zur letzten Sekunde begleitet, ist damit vollständig verflogen.
Für Anleger herrschen nun klare Verhältnisse:
* Rechtssicherheit: Politische Blockaden sind vom Tisch, der Vollzug der Übernahme ist gesichert.
* Zeitplan: Das formale „Closing“ der Transaktion wird bereits in den kommenden Tagen erwartet.
* Cash-Out: Das Übernahmeangebot liegt fix bei 62,00 Euro je Aktie.
Der Markt und die Lücke
Trotz der finalen Genehmigung schloss das Papier gestern bei 58,64 Euro. Angesichts des garantierten Angebotspreises von 62,00 Euro ergibt sich hier eine interessante Diskrepanz. Dieser Abschlag ist primär als technischer Zeitwert bis zur tatsächlichen Zahlung zu interpretieren. Da Spekulationen auf ein Scheitern des Deals nun hinfällig sind, fungiert die Aktie derzeit weniger als schwankendes Wertpapier, sondern eher als Vehikel für die anstehende Barzahlung. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von 60,74 Euro zeigt, dass der letzte Schritt zur vollen Bewertung noch vollzogen werden muss.
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JPMorgan: Positionierung vor dem Finale
Kurz vor Torschluss bringt sich ein Schwergewicht noch einmal in Stellung. Die US-Großbank JPMorgan Chase & Co. hat ihre Stimmrechtsanteile überraschend auf 3,44 % ausgebaut. Ein solches Manöver unmittelbar vor dem Vollzug ist an den Finanzmärkten kein Zufall: Institutionelle Investoren optimieren ihre Positionen häufig im Hinblick auf ein drohendes Delisting oder einen Squeeze-Out, um bei der Abfindung das Maximum herauszuholen.
Was wird aus Leverkusen?
Auch abseits des Aktienkurses sind die Weichen gestellt. Die Befürchtungen eines Ausverkaufs deutscher Industrieinteressen wurden vertraglich abgefedert. Der Unternehmenssitz bleibt in Leverkusen und bestehende Betriebsvereinbarungen sind bis Ende 2028 geschützt. Adnoc plant zudem, die Wachstumsstrategie mit einer Kapitalerhöhung von rund 1,17 Milliarden Euro zu untermauern.
Die Covestro-Aktie hat ihren Status als klassische Sondersituation verlassen und befindet sich nun in der finalen Abwicklungsphase. Das Szenario für die nächsten Tage ist klar definiert: Das „Closing“ wird zeitnah vermeldet, gefolgt vom mittelfristigen Rückzug vom regulierten Markt. Für Investierte geht es jetzt primär um den Faktor Zeit bis zum Geldeingang.
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