Liebe Leserinnen und Leser,
lange Zeit galt im Technologie-Sektor eine simple mathematische Gewissheit: Die Milliarden-Investitionen in Künstliche Intelligenz von heute sind die Billionen-Profite von morgen. Seit gestern Abend wissen wir: Diese Rechnung hat Unbekannte, die den Markt das Fürchten lehren.
Während wir hierzulande den dritten Advent vorbereiten, lecken sich im Silicon Valley die Löwen ihre Wunden. Es war kein lauter Crash, der den Freitagshandel an der Wall Street beendete, sondern eher das tiefe Grollen einer tektonischen Verschiebung. Die Gewissheit bröckelt. Wenn Schwergewichte wie Oracle und Broadcom stolpern, geht es nicht mehr nur um Tageskurse – es geht um die Frage, ob der Zeitplan der KI-Revolution noch hält.
Doch der Blick in den Abgrund der Tech-Werte verstellt leicht die Sicht auf das Wesentliche: Im Schatten der Korrektur spielt sich am Rohstoffmarkt Historisches ab, und mitten in der deutschen „Krisenstimmung“ meldet ein Industrieriese einen Rekordauftrag.
Lassen Sie uns die Puzzleteile dieses turbulenten Wochenausklangs zusammensetzen.
Der Realitätscheck: Wenn Visionen auf Lieferketten treffen
Der Nasdaq beendete die Woche mit einem Minus von 1,69 Prozent. Was nach einer normalen Korrektur aussieht, hat einen spezifischen Auslöser: Die Infrastruktur des KI-Booms stottert.
Im Zentrum des Sturms steht Oracle. Die Aktie verlor in der Spitze über 12 Prozent auf Wochenbasis und ging gestern mit einem Tagesverlust von rund 4,5 Prozent aus dem Handel. Für Unruhe sorgte ein Bericht von Bloomberg, wonach Oracle die Fertigstellung bestimmter Rechenzentren für OpenAI von 2027 auf 2028 verschieben müsse. Zwar dementierte das Unternehmen umgehend und pochte auf die Einhaltung aller vertraglichen Verpflichtungen, doch der Markt ist in einer Phase, in der er Zweifel nicht mehr toleriert.
Dazu gesellte sich Broadcom. Der Chip-Gigant stürzte um über 11 Prozent ab, nachdem die Prognosen die verwöhnten Erwartungen der Anleger verfehlten. Die Botschaft, die gestern Abend in den Handelssälen ankam, ist ernüchternd: Der Ausbau der KI-Infrastruktur ist keine Einbahnstraße. Es gibt Engpässe, Verzögerungen und – das Wort, das Investoren am meisten fürchten – eine mögliche Sättigung.
Zins-Wende mit „Aber“: Das Gift der hohen Renditen
Diese Tech-Schwäche trifft auf ein toxisches Zinsumfeld. Die US-Notenbank Fed hat zwar in dieser Woche die Zinsen wie erwartet auf eine Spanne von 3,50 bis 3,75 Prozent gesenkt. Doch das eigentliche Signal war das Kleingedruckte: Jerome Powell drückt auf die Pause-Taste.
Der neue „Dot-Plot“ – der Fahrplan der Notenbanker – sieht für das Jahr 2026 nur noch eine einzige weitere Senkung vor. Das ist deutlich weniger, als die Märkte eingepreist hatten. Die Reaktion am Anleihemarkt war brutal: Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen kletterten auf fast 4,2 Prozent.
Für hochbewertete Technologieaktien ist das Gift. Höhere Zinsen entwerten die zukünftigen Gewinne, auf denen die Bewertungen von Nvidia, Oracle und Co. basieren. Die Rotation raus aus „Big Tech“ und rein in Substanzwerte (Value), die wir zum Wochenschluss sahen, könnte erst der Anfang einer größeren Umschichtung sein.
Flucht in die Härte: Silber glänzt, Krypto kränkelt
Während Tech korrigiert, suchen Anleger Schutz in harten Assets – aber sie wählen extrem selektiv. Silber entpuppt sich als der stille Gewinner des Jahres 2025. Das Edelmetall notiert auf einem Rekordhoch von rund 64 US-Dollar und hat seit Jahresbeginn unglaubliche 120 Prozent zugelegt. Es profitiert von einer Doppelnatur: Es wird dringend für die Energiewende gebraucht und dient gleichzeitig als monetärer sicherer Hafen.
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Ganz anders die Stimmung am Krypto-Markt. Der Bitcoin wirkt angeschlagen und ist im Wochenverlauf auf etwa 90.000 US-Dollar zurückgefallen. Charttechniker warnen vor einer „Bären-Flagge“ und sehen Parallelen zum Abwärtszyklus von 2022. Die psychologisch wichtige Marke von 100.000 Dollar scheint für dieses Jahr vom Tisch; institutionelle Prognosen verschieben dieses Ziel nun auf 2026. Das Kapital fließt derzeit lieber in physische Substanz als in digitale Versprechen.
Genau solche volatilen Marktphasen bieten erfahrenen Anlegern außergewöhnliche Gewinnchancen – wenn man weiß, wo man suchen muss. Ein neues Trading-System konzentriert sich darauf, systematisch von Kursausbrüchen in verschiedenen Sektoren zu profitieren: Ob Rohstoffe wie Silber, Technologiewerte oder Industrieaktien – das System identifiziert zweimal wöchentlich konkrete Handelschancen mit durchschnittlich +62,5% Gewinn pro Trade. Die Methode kombiniert technische Ausbruchssignale mit Volumenanalyse und fundamentalen Katalysatoren, um gezielt dort zu investieren, wo gerade die größte Bewegung stattfindet. Konkrete Beispiele aus der Vergangenheit: Rheinmetall brachte +136,5%, Siemens Energy +96,9%, der Uran-Konzern Cameco +60,2%. In diesem kostenlosen Webinar erfahren Sie, wie dieses System funktioniert und erhalten den ersten Trade als Startgeschenk. Details zur Cash-Rallye-Strategie
Ein Lebenszeichen der Realwirtschaft: MANs historischer Deal
Blicken wir vor die eigene Haustür. Der DAX ging mit 24.234 Punkten (-0,56%) ins Wochenende, belastet von Siemens Energy und der Deutschen Bank. Doch inmitten der oft beschworenen Deindustrialisierung sendet die „Old Economy“ ein starkes Signal.
Die Traton-Tochter MAN hat einen historischen Auftrag an Land gezogen. Die Deutsche Bahn bestellt für ihre Bussparte bis zu 3.000 Fahrzeuge für den Zeitraum 2027 bis 2032 – ein Großteil davon elektrisch. Für MAN ist es der größte Busauftrag der Firmengeschichte. Dieser Deal beweist zwei Dinge: Erstens, die Verkehrswende findet statt, und zwar mit Hardware „Made in Germany“. Zweitens, auch jenseits von KI-Fantasien werden in der Industrie noch Milliarden bewegt.
Geopolitische Schachzüge: Tauwetter in Minsk?
Zum Schluss noch ein Blick auf die Weltbühne, wo sich an diesem Samstag Überraschendes tut. Der belarussische Machthaber Alexander Lukashenko hat 123 Gefangene freigelassen, darunter den prominenten Friedensnobelpreisträger Ales Bialiatski. Dieser Schritt erfolgt im direkten Tausch gegen eine Lockerung von US-Sanktionen.
Es ist ein seltener diplomatischer Erfolg, der Fragen aufwirft: Versucht Lukashenko, sich im Schatten des Ukraine-Konflikts neu zu positionieren? Die Weltordnung bleibt fragil – auch in Asien, wo trotz Ankündigungen eines Waffenstillstands durch US-Präsident Trump die Kämpfe an der thailändisch-kambodschanischen Grenze weitergehen. Märkte hassen nichts mehr als Unsicherheit, und davon gibt es derzeit reichlich.
Was uns nächste Woche erwartet
Der Blick richtet sich nun nach Japan. Nächste Woche könnte die Bank of Japan die Zinsen anheben. In Kombination mit der pausierenden Fed könnte dies den Yen stärken und den berüchtigten „Carry Trade“ weiter unter Druck setzen – ein Risikofaktor, den wir im August 2024 schon einmal schmerzhaft zu spüren bekamen.
Ich wünsche Ihnen einen schönen Rest des Wochenendes. Nutzen Sie die Zeit zum Durchatmen – die Märkte werden es ab Montag wohl nicht tun.
Herzlichst,
Ihr
Eduard Altmann
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