Frankfurt (www.zertifikatecheck.de) - Der DAX hat sich zeitweise rund 500 Punkte von seinem Rekordhoch von 16.290 Zählern entfernt, so die Deutsche Börse AG.
Die Anleger würden vor allem angesichts hoher Corona-Zahlen hinterfragen, wie tragfähig die wirtschaftliche Erholung im vierten Quartal und dem Jahresbeginn 2022 sein werde.
"Die Corona-Lage und die möglichen Folgen ist eher dämpfend für den Markt", berichte Simon Görich von der Baader Bank. Die Inflationssorgen, die noch hinzukämen, trieben Anleger eher in Sachwerte. "Beide Faktoren - Corona und Inflation - erhöhen die Unsicherheit."
Dennoch seien die Umsätze hoch, wie Atakan Sahin von der ICF Bank beobachte. "Zins- und Inflationssorgen prägen weiterhin das Geschehen, doch Rücksetzer werden zum Kauf genutzt." So seien neben dem DAX US-Wachstumswerte besonders gefragt. Anleger kauften vor allem Calls auf Alphabet C (
ISIN DE000VQ8M186 /
WKN VQ8M18 ) und auf Amazon.com (
ISIN DE000TT2LYV4 /
WKN TT2LYV ) sowie einen Knock-out-Schein (
ISIN DE000TT90YE8 /
WKN TT90YE ) auf Advanced Micro Devices. Bei diesen Titeln habe sich die Marktmeinung durchgesetzt, dass die Wachstumsstory intakt sei.
Auch Anouch Wilhelms von Société Générale berichte, dass die Anlegerschaft nach wie vor sehr aktiv handele. Dabei habe er die höchste Nachfrage bei Produkten auf den DAX ausgemacht, gefolgt von NASDAQ, Tesla, Gold und dem Dow Jones. Auch das Währungspaar Euro/US-Dollar ziehe als Basiswert.
Tesla habe nach Auskunft von Wilhelms erneut zu den beherrschenden Themen gehört, nachdem Gründer und CEO Elon Musk Aktienpakete im Wert von mehreren Milliarden abgestoßen habe. "Papiere auf die Aktie werden viel gekauft und verkauft", berichte Wilhelms. Die meisten Umsätze in diesem Basiswert habe ein klassischer Call (
ISIN DE000SD2RF03 /
WKN SD2RF0 ) mit Basispreis 1.000 US-Dollar verzeichnet.
Bei der Baader Bank seien DAX-Produkte regelmäßig am beliebtesten bei Anleger*innen, so auch in diesem Monat. "Darüber hinaus waren - bedingt durch die anhaltende Chip-Krise - Produkte auf Chiphersteller gefragt", fasse Görich zusammen. Vor allem endlos laufende Knock-out-Scheine auf QUALCOMM (
ISIN DE000KF3FWT7 /
WKN KF3FWT ) und NVIDIA (
ISIN DE000KF3EFK4 /
WKN KF3EFK ) seien in den vergangenen zwei bis drei Wochen gefragt gewesen, sowie Impfstoff-Hersteller wie BioNTech und Valneva.
Trotz deutlicher Rücksetzer bei Bitcoin oder Ethereum berichte Sahin von hoher Nachfrage nach Produkten auf Krypto-Währungen. "Die Anleger haben keine Angst vor weiteren Verlusten, sie gehen vielmehr in den Markt hinein."
Unisono sähen die Händler Nachfrage nach Produkten mit Öl als Basiswert, nachdem die USA, China, Indien und andere Länder in einer konzertierten Aktion ihre Öl-Reserven freigegeben hätten. Auch Südkorea, Japan und Großbritannien seien diesem Beispiel gefolgt. Zuvor hätten die OPEC und Russland Forderungen zurückgewiesen, die Förderung stärker auszuweiten und so den steigenden Preisen zu begegnen. "Öl ist ein sehr beliebter Basiswert", wisse Wilhelms und das zeige sich vor allem in einem Tracker-Zertifikat (
ISIN DE000CU0L1S5 /
WKN CU0L1S ) auf Brent.
Nachdem US-Präsident Joe Biden den Chef der US-Notenbank, Jerome Powell, für eine zweite Amtszeit nominiert habe, habe der Goldpreis nachgegeben (
ISIN DE000DB0SEX9 /
WKN DB0SEX ). Er sei deutlich unter die Marke von 1.800 US-Dollar gefallen. "Allerdings hatten die Anleger den Kurszuwachs der vorangegangenen Wochen für Käufe genutzt", berichte Görich. Nun setze sich die Marktmeinung durch, dass Powell den bereits eingeschlagenen restriktiveren Kurs in der Geldpolitik fortsetze und die Leitzinsen in den USA im Sommer steigen würden. Gold verliere damit an Attraktivität.
Ungebrochen hoch sei die Nachfrage nach einem Open-end-Tracker-Zertifikat (
ISIN DE000CU3RPS9 /
WKN CU3RPS ) auf CO2-Emissionsrechte (ICE EUA Future) von Société Générale, wie Wilhelms berichte: "Es ist das viertbeliebteste Anlage-Zertifikat derzeit." (Ausgabe vom 25.11.2021) (29.11.2021/zc/a/a)