Netflix Aktie: Warner-Deal belastet

Netflix kündigt die größte Streaming-Übernahme an, doch die Aktie verliert trotz strategischem Coup. Anleger fürchten hohe Schulden und regulatorische Risiken.

Kurz zusammengefasst:
  • Größte Konsolidierung in der Streaming-Geschichte
  • Aktie verliert trotz Mega-Deal an Wert
  • Hohe regulatorische Hürden bis 2026 erwartet
  • Kosteneinsparungen von mehreren Milliarden geplant

Netflix hat am Freitag, den 5. Dezember, die Übernahme von Warner Bros. Discovery für 82,7 Milliarden Dollar angekündigt – die größte Konsolidierung in der Geschichte des Streaming-Markts. Trotz des strategischen Coups verlor die Aktie rund 3 Prozent und schloss bei 100,60 Dollar. Anleger sorgen sich um die massive Schuldenlast und die bevorstehenden regulatorischen Hürden.

Die Eckdaten des Deals:
* Unternehmenswert: 82,7 Milliarden Dollar (72 Milliarden Dollar Eigenkapitalwert)
* Angebotspreis: 27,75 Dollar je WBD-Aktie (23,25 Dollar bar, 4,50 Dollar in Netflix-Aktien)
* Finanzierung: 59 Milliarden Dollar Überbrückungskredit von Wells Fargo, BNP Paribas und HSBC
* Erwarteter Abschluss: Q3 2026

Was Netflix kauft

Der Deal umfasst die Film- und TV-Studios von Warner Bros., den Streaming-Dienst HBO Max und die Gaming-Sparte mit Studios wie NetherRealm und Rocksteady. Netflix sichert sich damit Zugang zu einer der wertvollsten Content-Bibliotheken Hollywoods – darunter das DC-Universum, Harry Potter, Game of Thrones und Friends.

Die Transaktion setzt voraus, dass Warner Bros. Discovery zuvor sein lineares TV-Geschäft (CNN, TNT, Discovery) in die eigenständige Einheit „Discovery Global“ ausgliedert. Co-CEO Ted Sarandos bezeichnete die Übernahme als „seltene Gelegenheit“, Netflix‘ Distributionsstärke mit Warners legendärem geistigen Eigentum zu kombinieren. Das Unternehmen kalkuliert mit jährlichen Kosteneinsparungen von 2 bis 3 Milliarden Dollar ab dem dritten Jahr nach Vollzug.

HBO Max bringt rund 128 Millionen Abonnenten mit, die sich mit Netflix‘ bestehender Basis von über 300 Millionen Nutzern vereinen würden.

Anleger reagieren gespalten

Die Marktreaktion fiel gemischt aus. Während WBD-Aktien um 5 bis 6 Prozent zulegten, aber unter dem Angebotspreis blieben, rutschte Netflix auf 100,60 Dollar ab. Der unterlegene Bieter Paramount Global brach um 8 bis 10 Prozent ein.

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Prominente Stimmen äußerten Skepsis. Investor Josh Brown von Ritholtz Wealth gab bekannt, seine Netflix-Position um 85 Prozent reduziert zu haben. Er befürchtet, dass die Aktie während der langwierigen Prüfung durch die Regulierungsbehörden zum „toten Kapital“ werden könnte. CFO Spencer Neumann kündigte an, den Überbrückungskredit durch dauerhafte Finanzierungen (Anleihen, Kredite) zu ersetzen und innerhalb von zwei Jahren wieder Rating-konforme Schuldenniveaus anzustreben.

Die regulatorische Hürde

Der Weg bis zum geplanten Abschluss im dritten Quartal 2026 ist steinig. Die Ankündigung löste parteiübergreifenden Widerstand in Washington aus. Senatorin Elizabeth Warren nannte den Deal einen „Albtraum für den Wettbewerb“, während der republikanische Senator Mike Lee strenge kartellrechtliche Prüfungen forderte.

Die designierte Trump-Regierung steht der Fusion laut Berichten „stark skeptisch“ gegenüber. Die Prüfung durch das Justizministerium könnte deutlich über ein Jahr dauern. Auch die Kinobetreiber schlagen Alarm: Der Verband Cinema United bezeichnete die Übernahme als „beispiellose Bedrohung“ für die Filmindustrie, obwohl Netflix zusicherte, bestehende Kinoverträge bis 2029 zu respektieren.

Netflix hat eine Abstandszahlung von 5,8 Milliarden Dollar vereinbart, falls Regulierer die Transaktion blockieren.

Ausblick für die Aktie

Anleger müssen sich auf eine volatile Phase von 12 bis 18 Monaten einstellen, die von Schlagzeilen aus dem Justizministerium und der EU-Kommission dominiert wird. Die Aktie notiert aktuell bei 100,60 Dollar. Ein nachhaltiger Bruch unter die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.

Wall-Street-Analysten bleiben vorsichtig optimistisch. Der Konsens lautet „Moderate Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von etwa 134 Dollar – was Potenzial signalisiert, sofern der Deal die Hürden nimmt. In den kommenden Wochen wird Netflix die vorläufigen Unterlagen einreichen und die offizielle Prüfungsfrist beginnt.

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