Der Reisekonzern meldet operative Fortschritte, kehrt zur Dividende zurück – und doch gerät die TUI Aktie kurzfristig unter Druck. Im Markt prallen derzeit Gewinnmitnahmen und klar verbesserte Fundamentaldaten aufeinander. Wie passt das zusammen?
Fundamentale Erholung nimmt Fahrt auf
Operativ zeigt der Trend klar nach oben. TUI meldet für das Geschäftsjahr 2025 eine weitere Erholung des Kerngeschäfts und signalisiert mit der geplanten Dividendenrückkehr Normalisierung nach den Krisenjahren.
Wichtige Eckpunkte:
- Dividende: Vorschlag von 0,10 Euro je Aktie – erste Ausschüttung seit der Pandemie
- Hauptversammlung: Geplant für den 10. Februar 2026
- Umsatz 2025: Rund 4 % Plus auf etwa 24,2 Milliarden Euro
- Verschuldung: Netto-Finanzschulden deutlich reduziert
- Buchungslage: Zunehmende Frühbuchungen für die kommende Saison
Die deutlich geringere Nettoverschuldung verschafft dem Konzern mehr finanziellen Spielraum, etwa für Flotten- oder Angebotsanpassungen. Zudem unterstreicht der geplante Ausbau der Kapazitäten bei der Flugtochter TUIfly ab Hannover, dass TUI wieder stärker in Wachstum denkt und nicht mehr primär Krisenbewältigung betreibt.
Kursentwicklung: Gewinnmitnahmen trotz Rückenwind
Trotz dieser positiven Signale setzte die Aktie zuletzt zur Korrektur an. Nach dem Rückgang am Dienstag notiert der Titel heute bei 9,19 Euro. Damit liegt die Aktie nur knapp unter dem jüngsten 52‑Wochen-Hoch von 9,45 Euro, weist aber im 30‑Tage-Vergleich immer noch ein Plus von rund 19 % auf.
Charttechnisch wirkt die jüngste Bewegung wie eine Atempause in einem intakten Aufwärtstrend:
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- Der Kurs notiert rund 15 % über dem 50‑Tage-Durchschnitt (7,98 Euro)
- Zum 200‑Tage-Durchschnitt (7,60 Euro) beträgt der Abstand gut 20 %
- Vom 52‑Wochen-Tief bei 5,86 Euro hat sich die Aktie um fast 57 % entfernt
Analysten verweisen auf ein „Bearish Harami“-Muster im Chart, ein typisches Signal für eine mögliche Konsolidierung nach einem kräftigen Anstieg. Das passt zum aktuellen Bild: Viele Anleger scheinen die guten Nachrichten genutzt zu haben, um Kursgewinne zu realisieren – klassisch „Sell the Good News“.
Der RSI liegt mit 45 Punkten im neutralen Bereich. Eine akute Überhitzung ist charttechnisch damit vorerst vom Tisch, auch wenn die deutlichen Abstände zu den gleitenden Durchschnitten eine gewisse Anfälligkeit für Rücksetzer signalisieren.
Institutionelle Investoren als zusätzlicher Faktor
Neben Gewinnmitnahmen im breiten Markt spielen auch Verschiebungen im institutionellen Lager eine Rolle. So hat die Capital Fund Management SA ihre Positionen in der TUI Aktie zuletzt angepasst. Solche Umschichtungen großer Adressen können kurzfristig zusätzlichen Druck auf den Kurs ausüben – unabhängig davon, ob sich die langfristigen Perspektiven eines Unternehmens verbessern.
Gerade in einer Phase, in der ein Titel stark gelaufen ist und in die Nähe eines Jahreshochs vordringt, verstärken größere Orders von Profiinvestoren häufig die Schwankungen. Das spiegelt sich auch in der annualisierten 30‑Tage-Volatilität von gut 33 % wider.
Ausblick: Wichtige Marken und nächste Termine
Mit dem aktuellen Schlusskurs von 9,19 Euro ist die TUI Aktie nur rund 3 % vom 52‑Wochen-Hoch entfernt, gleichzeitig aber weit vom Tief des Jahres. Kurzfristig rückt damit vor allem die Zone um 9,00 Euro in den Blick. Hält diese Region, bleibt das Bild eines konsolidierenden Aufwärtstrends intakt; ein Rutsch darunter könnte eine etwas tiefere Korrektur einleiten.
Fundamental spricht vieles dafür, dass der Konzern gestärkt aus der Krise kommt: steigende Umsätze, verbesserte Bilanz, wachsende Frühbuchungen und die Rückkehr zur Dividende. Spannend wird es spätestens am 10. Februar 2026, wenn die Hauptversammlung über die Ausschüttung entscheidet und das Management voraussichtlich einen detaillierteren Ausblick auf die kommende Saison liefert. Bis dahin dürfte der Markt ausloten, auf welchem Kursniveau sich die neue Normalität nach der Erholung einpendelt.
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