Der Pharma- und Agrarriese steht vor seinem vielleicht wichtigsten Tag des Jahres. Am 12. November legt Bayer die Zahlen für das dritte Quartal 2025 vor – und die Nervosität unter Anlegern ist greifbar. Kann die starke Pharmasparte die juristischen Dauerlasten und das schwächelnde Agrargeschäft ausgleichen? Oder droht nach dem jüngsten Gerichtsrückschlag in den USA die nächste Enttäuschung? Der Titel notiert bereits im überverkauften Bereich, die technischen Indikatoren signalisieren Schwäche. Wird morgen die Wende eingeleitet – oder verschärft sich der Abwärtstrend weiter?
US-Imagekampagne als Ablenkungsmanöver?
Ausgerechnet jetzt startet Bayer in den USA die Kampagne „Science Delivers“. Das Ziel: Vertrauen in die Wissenschaft stärken und damit das eigene, ramponierte Image aufpolieren. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Die milliardenschweren Glyphosat-Klagen lasten weiterhin schwer auf dem Konzern. Anfang November kassierte ein US-Gericht zudem ein für Bayer positives Urteil im Streit um PCB-Altlasten – ein weiterer juristischer Rückschlag, der die Unsicherheit befeuert.
Die PR-Offensive wirkt vor diesem Hintergrund wie der Versuch, die Kontrolle über die öffentliche Wahrnehmung zurückzugewinnen. Doch ob schöne Worte über Wissenschaft die harten Fakten aus dem Gerichtssaal überdecken können, bleibt fraglich.
Pharma gegen Agrar: Wer gewinnt den internen Kampf?
Die Antwort auf diese Frage wird morgen richtungsweisend sein. Denn während die eine Sparte glänzt, kämpft die andere mit massiven Problemen:
Pharma-Sparte als Lichtblick:
– Wachstumstreiber Nubeqa und Kerendia zeigen starke Performance
– Kerendia erreichte wichtigen Meilenstein in Phase-III-Studie
– Pipeline weckt Fantasie bei Investoren
Crop Science im Abwärtssog:
– Regulatorischer Gegenwind belastet weiterhin
– Verlust wichtiger Wirkstoffe schwächt das Geschäft
– Keine kurzfristige Besserung in Sicht
Die Analysten sind gespalten. JPMorgan rechnet mit einer positiven Überraschung, andere Marktbeobachter prognostizieren hingegen Umsatzrückgang und sogar einen Verlust je Aktie. Die Bandbreite der Erwartungen zeigt: Niemand weiß wirklich, was kommt.
Charttechnik schreit „Vorsicht“
Die technische Situation verschärft den Druck zusätzlich. Mit einem RSI von nur 19,6 befindet sich die Aktie im stark überverkauften Bereich – ein Zeichen extremer Verunsicherung. Der Titel notiert deutlich unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten und hat seit dem Oktoberhoch rund 10 Prozent eingebüßt.
Die morgigen Zahlen werden zum Lackmustest: Entweder liefert die Pharmasparte die erhoffte Überraschung und leitet eine technische Gegenbewegung ein. Oder die pessimistischen Prognosen bewahrheiten sich – dann droht der Abwärtstrend sich weiter zu verschärfen. Bei der aktuellen Gemengelage aus juristischen Altlasten, gespaltenen Analystenerwartungen und angeschlagener Charttechnik ist eines sicher: Morgen wird es volatil.
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