Ein Impuls ausgerechnet vom US-Yoga-Spezialisten Lululemon sorgt zum Wochenauftakt für bessere Laune bei Adidas-Anlegern. Starke Zahlen des Konkurrenten aus China stellen das bislang sehr negative Bild des dortigen Markts in Frage – und verschaffen der seit Monaten schwächelnden Aktie Luft. Kann das positive Signal aus Asien den belastenden Themen wie drohenden US-Zöllen zumindest vorübergehend die Schärfe nehmen?
Aktuell notiert die Adidas-Aktie bei rund 166 Euro und damit knapp unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 166,6 Euro. Auf Wochensicht steht ein Plus von gut 3 %, seit Jahresbeginn liegt der Titel jedoch weiterhin fast 30 % im Minus – ein deutlicher Rückschlag für einen DAX-Schwergewichtswert.
Impuls von Lululemon
Der jüngste Stimmungsumschwung kommt nicht aus Herzogenaurach, sondern aus Nordamerika: Lululemon hat mit überraschend guten Quartalszahlen die Erwartungen übertroffen und vor allem in China deutliches Wachstum gemeldet. Für Investoren ist das ein wichtiges Signal, weil der chinesische Markt zuletzt als mögliches Problemfeld für westliche Sportartikelhersteller galt.
Die Lululemon-Daten deuten darauf hin, dass die Nachfrage nach Premium-Sportbekleidung in China intakt ist. Für Adidas, das strategisch stark in diesem Markt engagiert ist, bedeutet das:
- Die Sorge vor einem grundlegenden Nachfrageeinbruch in China relativiert sich.
- Die Risikoeinschätzung für das Asiengeschäft fällt weniger pessimistisch aus.
- Die Branche bekommt einen Referenzpunkt, dass Konsumenten im Premiumsegment weiter kaufbereit sind.
Entsprechend greifen Anleger wieder zu, nachdem die Aktie zwischenzeitlich auf ein 52-Wochen-Tief von 149,70 Euro gefallen war. Vom Jahreshoch bei 261 Euro ist der Kurs allerdings noch immer mehr als 36 % entfernt – von einer vollständigen Erholung kann also keine Rede sein.
Die Lage im Überblick
Die zentralen Punkte der aktuellen Situation lassen sich so zusammenfassen:
- Kursniveau: Rund 166 Euro, damit nur minimal unter dem 50-Tage-Schnitt und deutlich unter dem 200-Tage-Durchschnitt von knapp 189 Euro.
- Jahresentwicklung: Rund -29 % seit Jahresanfang, auf 12-Monats-Sicht sogar -31 %.
- Technische Indikatoren: Der RSI um 41 signalisiert weder Überkauf noch Überverkauf, die Aktie bewegt sich in einer neutralen Zone.
- Branchensignal: Lululemon meldet starkes Wachstum in China und stützt damit das Narrativ einer robusten Premium-Nachfrage.
- Bewertungssicht: Nach dem Kursrückgang wirkt das Chance-Risiko-Profil laut Marktbeobachtern wieder attraktiver.
Damit ergibt sich ein gemischtes Bild: Operativ sind die größten Befürchtungen für China zunächst entschärft, gleichzeitig spiegelt der Abstand zu den gleitenden Durchschnitten die anhaltende Skepsis wider.
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Technische Ausgangslage und Risiko US-Zölle
Charttechnisch arbeitet die Aktie an einer Bodenbildung im Bereich knapp oberhalb des jüngsten Tiefs. Der Kurs liegt nur wenig unter dem 50-Tage-Durchschnitt und klar unter dem 200-Tage-Durchschnitt – ein typisches Muster für eine mögliche Übergangsphase zwischen Abwärtstrend und Stabilisierung.
Wesentliche Kennzahlen der aktuellen Konstellation:
- Abstand zum 52-Wochen-Hoch: rund -36 %
- Abstand zum 52-Wochen-Tief: gut +11 %
- Volatilität (30 Tage, annualisiert): gut 23 %, also ein durchaus schwankungsanfälliger Titel
Fundamental bleibt ein zentraler Unsicherheitsfaktor: die drohenden US-Einfuhrzölle. Nordamerika ist für Adidas ein bedeutender Umsatzbringer, zusätzliche Zölle würden direkt auf die Marge durchschlagen. Dieses Risiko ist zwar noch hypothetisch, wird im Markt aber klar eingepreist und erklärt einen Teil der anhaltenden Bewertungsskepsis.
Dass die Aktie auf das positive China-Signal dennoch spürbar reagiert, zeigt: Viele negative Szenarien waren zuvor bereits im Kurs verarbeitet, konkrete gute Nachrichten bekommen daher besonderen Einfluss auf die Preisbildung.
Fazit: Stabilisierung mit offenen Flanken
Die Adidas-Aktie nutzt die starken Lululemon-Zahlen als willkommene Entlastung nach einem schwachen Jahr. Das extrem negative China-Narrativ wird korrigiert, die Angst vor einem strukturellen Nachfrageeinbruch gedämpft. Aus technischer Sicht wäre eine Verteidigung des Bereichs um 165–170 Euro ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige Bodenbildung.
Entscheidend für die nächsten Wochen bleibt, ob weitere Branchen- oder Unternehmensmeldungen dieses Bild untermauern und gleichzeitig keine Verschärfung der US-Zollthematik eintritt. Hält der Kurs das aktuelle Niveau und gelingt perspektivisch der Anlauf in Richtung 200-Tage-Durchschnitt, hätte die Aktie eine realistische Chance, die Trendwende schrittweise zu untermauern.
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