Nike sorgt mit schwachen Quartalszahlen für Unruhe im Sportartikel-Sektor, doch Adidas zeigt in einem entscheidenden Markt ein völlig anderes Bild. Der Kurs der Adidas Aktie geriet am Freitag zwar mit in den Abwärtsstrudel, die fundamentalen Unterschiede zwischen den beiden Rivalen sind jedoch deutlich. Entscheidend ist vor allem: Während Nike in China einbricht, wächst Adidas dort zweistellig.
Nike-Schock trifft auch Adidas
Auslöser der Nervosität war der deutliche Rückgang bei Nike im zweiten Geschäftsquartal 2026. Der US-Konzern enttäuschte mit seinen Zahlen und verlor am Freitag über 10 Prozent an Börsenwert, was rund 20 Milliarden US-Dollar Marktkapitalisierung entspricht.
Die zentralen Probleme bei Nike:
- Umsatz in Großchina: -17 Prozent
- Bruttomarge: Rückgang um 300 Basispunkte auf 40,6 Prozent
- Belastungen durch Zölle und eine schwache Direktvertriebs-Strategie
Diese Kombination aus Umsatzrückgang und Margendruck schürte die Sorge vor einer breiteren Branchenabkühlung. In der Folge geriet auch die Adidas Aktie in „Sippenhaft“ und gab nach. Am Freitag schloss der Titel bei 165,05 Euro, ein Minus von 1,11 Prozent zum Vortag. Auf Wochensicht ergibt sich ein Rückgang von rund 2 Prozent, während die Aktie auf 30-Tage-Sicht noch ein Plus von gut 7 Prozent ausweist.
Charttechnisch liegt der Kurs damit nahezu auf Höhe des 50-Tage-Durchschnitts von 164,56 Euro und rund 12 Prozent unter dem 200-Tage-Durchschnitt. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus auf etwa 30 Prozent – die Erwartungen an den DAX-Wert sind also bereits spürbar zurückgeschraubt.
China: Adidas wächst, Nike schrumpft
Der entscheidende Punkt in der aktuellen Diskussion ist die Entwicklung im chinesischen Markt. Während Nike dort einen Umsatzrückgang von 17 Prozent hinnehmen musste, meldete Adidas für das dritte Quartal 2025 ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 10 Prozent in Großchina.
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Diese Differenz ist mehr als ein Randdetail:
- Adidas wächst zweistellig in einem anspruchsvollen Umfeld.
- Nike verliert im selben Markt deutlich Umsatz.
- Die These einer allgemeinen, gleich starken Konsumschwäche für alle westlichen Sportmarken in China wird damit klar relativiert.
Adidas gelingt es derzeit, Marktanteile zurückzugewinnen und sich mit lokal relevanten Produkten zu positionieren. Die operative Entwicklung in China stützt damit das Argument, dass die negative Marktreaktion auf die Adidas Aktie eher aus Ansteckungseffekten durch Nike als aus eigenen Schwächen resultiert.
Die Lage im Überblick
Die wichtigsten Fakten zur aktuellen Situation:
- Aktueller Kurs: 165,05 Euro (Schlusskurs Freitag, Xetra)
- Kurzfristige Entwicklung: -1,11 % auf Tagesbasis, -2,02 % in sieben Tagen
- Langfristiger Rückgang: Rund -30 % seit Jahresanfang, etwa -30 % auf 12-Monats-Sicht
- Abstand zu Marken:
- Zum 52‑Wochen-Hoch bei 261,00 Euro: rund -37 %
- Zum 52‑Wochen-Tief bei 149,70 Euro: etwa +10 %
- Technischer Status: Kurs nahe 50-Tage-Durchschnitt, RSI (14 Tage) bei 41,1 – kein überkauftes oder extrem überverkauftes Niveau
Auf Analystenseite bleibt Warburg Research trotz des jüngsten Rücksetzers bei einer positiven Einschätzung. Das Institut bestätigt sein Kursziel von 255 Euro und stuft die Aktie mit „Buy“ ein. Das impliziert vom aktuellen Kursniveau aus ein deutliches Aufwärtspotenzial und unterstreicht die Sichtweise, dass die operative Wende im Konzern bereits Wirkung zeigt.
Fazit: Sektorstrafe trifft den Falschen
Die Kursreaktion der Adidas Aktie am Freitag ist stark von den enttäuschenden Nike-Zahlen geprägt, spiegelt aber nur begrenzt die eigene Geschäftslage wider. Besonders in China zeigt sich ein klarer Gegensatz: Nike verliert Umsatz, Adidas wächst zweistellig und gewinnt Marktanteile.
Mit einem Kurs von rund 165 Euro notiert die Aktie deutlich unter ihrem 52‑Wochen-Hoch und klar unter dem 200-Tage-Durchschnitt, während ein bestätigtes Kursziel von 255 Euro den fundamentalen Spielraum nach oben markiert. Entscheidend für die weitere Entwicklung werden die nächsten Quartalszahlen und insbesondere neue Daten aus China sein – bestätigen sie den Wachstumstrend, dürfte der aktuelle Abschlag gegenüber den Analystenerwartungen schwer zu halten sein.
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