Adidas Aktie: Zoll-Schock aus den USA!

Adidas verzeichnet starke Quartalsergebnisse mit Rekordumsatz und höherer Gewinnprognose, leidet jedoch unter US-Zöllen und nervösem Nordamerika-Geschäft. Analysten sehen dennoch deutliches Aufwärtspotenzial.

Kurz zusammengefasst:
  • Rekordumsatz von 6,63 Milliarden Euro im Quartal
  • US-Zölle belasten mit 120 Millionen Euro für 2025
  • Running-Segment wächst um beeindruckende 30 Prozent
  • Analysten sehen über 40 Prozent Kurssteigerungspotenzial

Der Sportartikelhersteller aus Herzogenaurach liefert Rekordergebnisse ab – doch die Aktie stürzt trotzdem ab. Was auf den ersten Blick paradox wirkt, hat einen handfesten Grund: US-Zölle und ein nervöser nordamerikanischer Markt machen CEO Bjørn Gulden das Leben schwer. Während die Zahlen glänzen, bleibt eine entscheidende Frage offen: Kann Adidas den wichtigsten Markt der Welt stabilisieren?

Rekordquartal trifft auf Marktsorgen

Die jüngsten Quartalszahlen hätten eigentlich für Euphorie sorgen müssen:

  • Rekordumsatz von 6,63 Milliarden Euro im dritten Quartal
  • Operativer Gewinn kletterte um 23% auf 736 Millionen Euro
  • Währungsbereinigtes Wachstum der Marke Adidas von starken 12%
  • Bruttomarge verbesserte sich auf 51,8%
  • Jahresprognose für den operativen Gewinn auf rund 2,0 Milliarden Euro angehoben – deutlich über den zuvor erwarteten 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro

Das Management überzeugt mit Zahlen. Das Problem liegt woanders.

USA-Geschäft bremst die Rally aus

CEO Gulden warnte Ende Oktober unmissverständlich: Der US-Markt zeigt sich „nervös“. Die direkten Belastungen durch US-Zölle bezifferte er auf 120 Millionen Euro für 2025. Zwar weniger als die ursprünglich befürchteten 200 Millionen Euro – doch die psychologische Wirkung wiegt schwerer.

Einzelhändler in Nordamerika reagieren vorsichtig. Sie bestellen weniger Ware im Voraus und räumen Lagerbestände mit Rabatten ab. Das Ergebnis: magere 1% währungsbereinigtes Umsatzwachstum im dritten Quartal – ein Bruchteil des Konzernschnitts.

Für einen globalen Player wie Adidas ist ein schwächelndes Nordamerika-Geschäft Gift. Der Markt gilt als Prestigeobjekt und Trendbarometer zugleich.

Samba und Running als Hoffnungsträger

Immerhin: Die Retro-Welle um Kultmodelle wie Samba und Gazelle trägt weiter. Entgegen Marktgerüchten wachse der Samba nach wie vor, betonte Gulden. Der Einstiegspreis in den USA wurde von 90 auf 100 Dollar angehoben – ein Zeichen für anhaltende Nachfrage.

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Besonders beeindruckend entwickelt sich das Running-Segment mit 30% Wachstum im dritten Quartal. Das Performance-Geschäft zeigt Stärke über alle Kategorien und Regionen hinweg. Doch reicht das, um die US-Schwäche zu kompensieren?

Analysten sehen Kaufchance

Die Experten bleiben optimistisch. 28 Analysten bewerten die Aktie im Konsens mit „Kaufen“. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 229,48 Euro – über 40% Aufwärtspotenzial zum aktuellen Niveau. JPMorgan hob das Ziel Ende Oktober sogar von 234 auf 238 Euro an und verwies auf die starke operative Umsetzung.

Unabhängige Bewertungsmodelle stufen die Aktie als deutlich unterbewertet ein. Simply Wall St ermittelt einen fairen Wert von etwa 255 Euro auf Basis von Discounted-Cashflow-Analysen. Das Forward-KGV von rund 15x für 2026 spiegelt Erwartungen eines jährlichen Gewinnwachstums von etwa 22% wider.

Die Realität sieht aktuell anders aus: Der Titel notiert bei 159,55 Euro – rund 32% unter dem Jahresanfang und etwa 39% unter dem 52-Wochen-Hoch. Die Marktkapitalisierung beläuft sich auf rund 28,4 Milliarden Euro.

Kommt die Wende im März?

Technisch befindet sich die Aktie in einer Konsolidierungsphase und notiert deutlich unter ihren gleitenden Durchschnitten. Am 11. März 2026 präsentiert Adidas die Jahresergebnisse – ein entscheidender Termin. Vorher stehen mehrere Investoren-Roadshows an, darunter Anfang Dezember an der US-Westküste.

Die Frage bleibt: Kann Gulden den US-Markt drehen? Die Zahlen sprechen für das Unternehmen, die Börse wartet auf Signale aus Nordamerika. Bis dahin dürfte die Volatilität hoch bleiben.

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