Die Stimmung vor den Quartalszahlen von Adobe könnte kaum angespannter sein. Gleich mehrere Wall-Street-Häuser haben ihre Erwartungen an den Software-Riesen in den letzten Tagen massiv nach unten geschraubt. Der Grund: Trotz starker Fundamentaldaten nagt die Skepsis – kann Adobe im AI-Rennen mithalten und seine Vorherrschaft in der Kreativsoftware behaupten?
Analysten schlagen Alarm
Mizuho Securities lieferte den deutlichsten Dämpfer und senkte das Kursziel von 530 auf 460 US-Dollar – bei gleichbleibender „Outperform“-Einstufung. Die Begründung: „gemischte Signale“ aus dem Vertriebskanal. Zwar meldet das Unternehmen starke Großkundenaufträge, doch der Web-Traffic schwächelt erneut. Analyst Gregg Moskowitz betont zwar, dass Adobe beginnt, „seine Generative-AI-Innovationen bedeutend zu monetarisieren“. Doch Anleger sorgen sich um die wachsende Konkurrenz und das langsame Tempo der AI-Vermarktung.
Die Mizuho-Bewertung ist kein Einzelfall. Melius Research stufte Adobe sogar auf „Sell“ herab und warnt vor einer multiplen Kontraktion im Software-Sektor. UBS zog ebenfalls die Zügel an und senkte das Kursziel bei neutraler Einstufung.
Q3-Zahlen als entscheidender Wendepunkt
Die Quartalszahlen an diesem Donnerstag werden zur Nagelprobe für die Aktie, die bereits rund 40 Prozent im Jahresverlauf verloren hat. Die Erwartungen: 5,18 US-Dollar Gewinn je Aktie bei einem Umsatz von 5,92 Milliarden US-Dollar. Doch wichtiger als die historischen Zahlen werden die Aussichten sein – insbesondere der Fortschritt bei der AI-Monetarisierung der Firefly-Plattform.
Sicherheitslücke zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt
Zusätzlich unter Druck geriet Adobe durch eine kritische Sicherheitslücke in seinen Commerce- und Magento-Plattformen. Die als „SessionReaper“ bekannte Schwachstelle mit einem CVSS-Score von 9,1 von 10 könnte Angreifern die Übernahme von Kundenkonten ermöglichen. Obwohl Adobe bereits Gegenmaßnahmen ergriffen hat, kommt die Meldung zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt.
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AI-Wettbewerb verschärft sich
Die Analysten-Skepsis spiegelt die sich verschärfende Konkurrenzsituation wider. Googles Gemini-App drängt mit verbesserten Bildbearbeitungsfunktionen in Adobes Kerngebiet, während AI-first-Startups wie Canva und Runway Marktanteile gewinnen. Adobes Antwort: 68 AI-Lösungen in nur sechs Monaten und Preiserhöhungen bei Creative Cloud – ein riskanter Schritt, der Kunden zu Alternativen treiben könnte.
Trotz allem: Attraktive Bewertung?
Im aktuellen Abschwerg könnte sich jedoch auch eine Chance verbergen. Mizuho bezeichnet die aktuelle Bewertung von etwa dem 14-fachen des geschätzten Free Cash Flows 2026 als „sehr attraktiv“ im Vergleich zum Unternehmenssoftware-Sektor. Adobes Fundamentaldaten bleiben mit 89 Prozent Bruttomarge und einem robusten Abomodell intakt. Die offenen Leistungsverpflichtungen von 19,7 Milliarden US-Dollar signalisieren stabile Sichtbarkeit.
Der Ausgang der Quartalszahlen wird nicht nur über Adobes nahe Zukunft entscheiden, sondern auch ein Signal für den gesamten Kreativsoftware-Sektor senden. Die Spanne der Analystenziele von 280 bis 605 US-Dollar zeigt die extreme Unsicherheit – bietet aber auch Potenzial für Überraschungen.
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