Adobe Aktie: Geteilte Meinungen

Adobe liefert solide Quartalszahlen, während große Investoren Anteile reduzieren und Analysten uneins über die Kursziele sind. Der Markt sucht nach einem neuen Gleichgewicht.

Kurz zusammengefasst:
  • Großer Investor reduziert Beteiligung um fast 30 Prozent
  • Analysten-Kursziele reichen von 387 bis 500 US-Dollar
  • Quartalsumsatz und Gewinn je Aktie übertreffen Erwartungen
  • Wettbewerbsdruck durch Herausforderer Figma wächst

Adobe steckt in einer spannenden Zwischenphase: operativ liefert der Softwarekonzern solide Zahlen, an der Börse prallen jedoch sehr unterschiedliche Einschätzungen großer Investoren und Analysten aufeinander. Während einige Adressen ihre Positionen deutlich zurückfahren, halten andere an hohen Kurszielen fest. Die zentrale Frage für den Markt lautet: Wie viel Wachstumsfantasie ist im aktuellen Kurs noch eingepreist?

Große Adressen ziehen Geld ab

Auf der institutionellen Seite kommt Bewegung in die Aktie. Der Vermögensverwalter Mogy Joel R Investment Counsel Inc. hat sein Engagement in Adobe zuletzt spürbar reduziert.

Adobe

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Wesentliche Punkte:

  • Reduzierung der Beteiligung um 29,2 %
  • Verkauf von rund 20.929 Aktien
  • Verbleibende Position: 50.664 Aktien im Wert von etwa 17,87 Mio. US-Dollar

Solche Umschichtungen sind kein Einzelfall, sondern spiegeln eine breitere Neubewertung bei Asset-Managern wider. Zwar liegt der institutionelle Anteil mit rund 81,8 % weiterhin hoch, doch Verkäufe etablierter Adressen deuten auf eine vorsichtigere Risikohahrnehmung hin – vor allem nach einer Phase kräftiger Kursgewinne in kurzer Zeit. In den letzten 30 Tagen legte die Aktie um knapp 30 % zu und schloss am Freitag bei 353,80 US-Dollar.

Analysten uneins bei Kurszielen

Auf Analystenseite zeigt sich ein deutlich gespaltenes Bild. Die Einschätzungen reichen von verhalten optimistisch bis klar zuversichtlich – mit entsprechend großer Spanne bei den Kurszielen.

  • Jefferies Financial Group: Kursziel von 590,00 auf 500,00 US-Dollar gesenkt, Einstufung weiterhin „Buy“
  • Oppenheimer: Kursziel 430,00 US-Dollar, Rating „Outperform“
  • Citigroup: Kursziel von 366,00 auf 387,00 US-Dollar angehoben, Einstufung „Neutral“
  • Konsens laut MarketBeat: Durchschnittliches Rating „Hold“, Konsens-Kursziel 417,93 US-Dollar (rund 18 % über dem aktuellen Niveau)

Die Bandbreite der Kursziele – von 387 bis 500 US-Dollar – macht deutlich, wie unterschiedlich Risiko und Chancen eingeschätzt werden. Bewertungsseitig ist die Aktie mit einem KGV von 21,17 im Vergleich zum Technologiesektor eher moderat bepreist, doch das neutrale Konsensrating signalisiert, dass der Markt trotz Bewertungsrabatt noch abwartet.

Solide Zahlen, genaue Beobachtung der Dynamik

Fundamental liefert Adobe nach wie vor ordentliche Ergebnisse. Die Zahlen zum vierten Quartal des Geschäftsjahres 2025 lagen über den Erwartungen und stützen die aktuelle Bewertung.

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Q4 GJ 2025 – Kerndaten:

  • Umsatz: 6,19 Mrd. US-Dollar, +10,5 % im Jahresvergleich
  • Gewinn je Aktie (EPS): 5,50 US-Dollar (Schätzung 5,40 US-Dollar)
  • Nettomarge: 30,0 %
  • Eigenkapitalrendite (Return on Equity): 61,28 %

Damit hat Adobe erneut gezeigt, dass das bestehende Geschäftsmodell weiterhin profitabel wächst. Gleichzeitig beobachten Investoren genau, wie sich das Wachstumstempo entwickelt. Für das Geschäftsjahr 2026 stellt das Management ein EPS von 23,30 bis 23,50 US-Dollar in Aussicht. Das deutet auf weiteres Wachstum hin, allerdings ohne die extremen Sprünge früherer Jahre im Creative-Cloud-Geschäft.

Konkurrenzdruck durch Figma

Auf der Wettbewerbsebene rückt vor allem Figma stärker in den Fokus. Das Design-Unternehmen mit der Börsennotiz an der NYSE (Ticker: FIG) gilt als einer der dynamischsten Herausforderer im Bereich kollaborativer Design-Tools.

Analysen verweisen auf:

  • Deutliches Umsatzwachstum bei Figma im Jahr 2024
  • Eine Marktkapitalisierung von rund 19 Mrd. US-Dollar
  • Eine cloud-native Architektur, die besonders Entwickler und Design-Teams anspricht

Bewertungsmultiples liegen bei Figma deutlich höher als bei Adobe, was hohe Wachstumserwartungen widerspiegelt – und Kapital in derselben Branchennische bindet. Für Adobe bedeutet das: Der Konzern steht unter Zugzwang, seine Stärken bei Produktintegration, Ökosystem und KI-Funktionen sichtbar auszuspielen, um die eigene Wachstumsstory gegenüber agilen Rivalen attraktiv zu halten.

Ausblick: Konsolidierung mit Blick auf KI und Wachstum 2026

An der Börse befindet sich die Adobe-Aktie aktuell in einer Konsolidierungsphase. Nach der jüngsten Erholung handelt der Kurs zwar deutlich über den kurzfristigen Durchschnittswerten, liegt aber immer noch klar unter dem 52‑Wochen-Hoch von 445,25 US-Dollar. Der Abstand von gut 20 % nach oben und die gleichzeitige Distanz von über 30 % zum 52‑Wochen-Tief zeigen: Der Markt tastet sich an ein neues Gleichgewicht heran.

Für die kommenden Monate dürften zwei Faktoren entscheidend sein: Erstens, wie stark Adobe seine KI-Funktionen konkret monetarisieren kann. Zweitens, ob sich in den kommenden Quartalen eine Beschleunigung der Umsatzerlöse in Richtung der für 2026 skizzierten Ziele abzeichnet. Gelingt hier ein klarer Fortschritt, könnten die höheren Analystenziele wieder stärker in Reichweite rücken; bleibt die Dynamik dagegen verhalten, dürfte der neutrale Konsens vorerst Bestand haben.

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