Paradoxe Situation bei Airbus: Der Flugzeugbauer verdreifacht seinen Quartalsgewinn auf 732 Millionen Euro und übertrifft dabei sogar die Analystenschätzungen. Gleichzeitig sorgt ein absurdes Problem für Kopfschmerzen – 60 fertige Jets stehen nutzlos auf den Werkhöfen herum, weil die Triebwerke fehlen.
Segelflugzeuge vor der Werkshalle
"Segelflugzeuge" nennt Airbus-Chef Guillaume Faury die Maschinen, denen nur noch die Antriebe fehlen. Ein bizarres Bild: Hochmoderne A320neo und A321XLR Jets warten auf ihre Triebwerke, während die Kunden ungeduldig auf die Auslieferung warten.
Die Ursache liegt bei den Triebwerksherstellern CFM und Pratt & Whitney. Streiks in Frankreich haben CFM ausgebremst, während Pratt & Whitney noch immer mit dem Rückruf tausender Turbinen kämpft – schuld war mangelhaftes Pulvermetall bei der Fertigung.
Jahresprognose trotz Chaos bestätigt
Trotz der Lieferprobleme hält Faury an seinen ambitionierten Zielen fest: 820 ausgelieferte Passagierjets bis Jahresende, obwohl in der ersten Jahreshälfte nur 306 Maschinen den Weg zu den Kunden fanden. Das bedeutet eine massive Ballungslieferung im vierten Quartal – ein riskantes Unterfangen.
Der operative Gewinn soll auf 7 Milliarden Euro steigen, der freie Cashflow 4,5 Milliarden erreichen. Allerdings flossen in der ersten Jahreshälfte bereits 1,6 Milliarden Euro ab – ein deutliches Warnsignal.
Analystenlob und Kursverluste
JPMorgan zeigt sich beeindruckt: Das Analysehaus hebt das Kursziel von 210 auf 220 Euro an und lobt das um 8 Prozent über den Erwartungen liegende operative Ergebnis. Die Gewinnprognose für 2026 wurde nach oben korrigiert.
Der Markt reagierte dennoch skeptisch: Die Aktie verlor nachbörslich rund zwei Prozent. Offenbar wiegen die Produktionsprobleme schwerer als die positiven Quartalszahlen. Dabei profitiert Airbus von einem wichtigen Rückenwind: Die Einigung im Zollstreit zwischen EU und USA erspart dem Konzern potenzielle 20-Prozent-Aufschläge auf bereits bestellte Jets.
Boeing-Schwäche als Chance
Während Airbus mit Triebwerksproblemen kämpft, verschärft sich die Krise beim Konkurrenten Boeing dramatisch. Die 737 Max-Probleme haben zu einer derart verzweifelten Nachfrage nach Airbus-Jets geführt, dass die A320neo-Produktion bis ins nächste Jahrzehnt ausgebucht ist. Faury plant eine Ausweitung auf 75 Jets pro Monat bis 2027.
Die Frage bleibt: Kann Airbus die Triebwerks-Krise bis zum Jahresende lösen und die ehrgeizigen Auslieferungsziele erreichen? Oder werden die "Segelflugzeuge" zum Symbol für eine überhitzte Luftfahrtindustrie?
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