Über 3.000 Airbus-Mitarbeiter in Großbritannien sollten heute in den Streik treten und die Produktion kritischer Flugzeugteile lahmlegen. Doch in letzter Minute kam die Wende: Die Gewerkschaft Unite verschob die Arbeitsniederlegung nach einem verbesserten Gehaltsangebot. Während Anleger aufatmen, bleibt die große Frage: Kann der Luftfahrtriese seine ehrgeizigen Jahresziele trotz der Produktionsprobleme noch erreichen?
Atempause statt Chaos
Die Streikverschiebung verhindert vorerst ein Produktionschaos an den strategisch wichtigen Standorten Broughton und Filton. Dort werden die Tragflächen für sämtliche Airbus-Modelle – vom A320 bis zum Militärtransporter A400M – gefertigt. Zwischen dem 12. und 19. September stimmen die Gewerkschaftsmitglieder über das neue Angebot ab. Fällt die Entscheidung negativ aus, drohen am 23. und 24. September erneut Streiks.
Für Airbus kommt die Atempause zur rechten Zeit. Das Unternehmen kämpft bereits mit massiven Produktionsengpässen und muss seine Lieferziele für 2025 gegen alle Widerstände durchsetzen.
Rekordtempo gefordert
Die aktuellen Auslieferungszahlen zeigen das Dilemma deutlich: Im August lieferte Airbus rund 60 Flugzeuge aus – eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahr, aber noch immer zu wenig. Mit etwa 433 ausgelieferten Jets seit Jahresbeginn liegt der Konzern rund 3% hinter dem Vorjahresniveau.
Um das offizielle Ziel von 820 Auslieferungen zu erreichen, muss Airbus in den verbleibenden vier Monaten fast 390 Maschinen übergeben. Das entspricht einem Durchschnitt von 97 Flugzeugen pro Monat – ein Tempo, das selbst Vor-Corona-Rekorde übertreffen würde.
Die größten Herausforderungen:
– Triebwerksengpässe bei Zulieferern wie CFM und Pratt & Whitney
– Probleme bei der Kabinenausstattung
– Hunderte „Glider“ (Flugzeuge ohne Triebwerke) warten auf Fertigstellung
Markt bleibt optimistisch
Trotz der Produktionshürden zeigt sich die Nachfrage ungebrochen. Heute sicherte sich die Leasinggesellschaft BOC Aviation drei weitere Airbus-Jets (zwei A321neo und eine A320neo) für die südamerikanische Billigfluglinie JetSMART.
Analysten sehen das 820-Jet-Ziel zunehmend kritisch. Jefferies und andere Experten halten 790 bis 800 Auslieferungen für realistischer – dennoch handelt die Aktie weiter nahe ihrem 52-Wochen-Hoch.
Die nächsten Wochen werden entscheidend: Am Freitag veröffentlicht Airbus die offiziellen August-Zahlen, und bis zum 19. September fällt die Gewerkschaftsentscheidung über Frieden oder Streik.
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