Aker Carbon Capture: Goldregen oder Grabgesang?

Aker Carbon Capture verkauft Kernbeteiligung für 635 Mio. NOK und plant hohe Dividende vor Liquidation. Aktionäre profitieren von strategischer Neuausrichtung.

Kurz zusammengefasst:
  • Verkauf der 20%-Beteiligung an SLB Capturi für 635 Mio. NOK
  • Geplante Dividende von 2,86 NOK pro Aktie
  • Liquidation des Unternehmens nach Ausschüttung
  • Strategische Neuausrichtung im Aker-Konzern

Bei dem Spezialisten für CO2-Abscheidung steht eine radikale Zäsur bevor: Das Unternehmen plant den Verkauf einer Kernbeteiligung und anschließend die eigene Auflösung. Was steckt hinter diesem drastischen Schritt, und wie profitieren Aktionäre davon?

Der Plan: Verkauf, Dividende, Liquidation

Aker Carbon Capture (ACC) hat angekündigt, seine 20-prozentige Beteiligung an SLB Capturi für 635 Millionen Norwegische Kronen (NOK) in bar an Aker ASA zu veräußern. Im Anschluss an diese Transaktion plant der Vorstand von ACC, eine stattliche Dividende von rund 1,7 Milliarden NOK, oder 2,86 NOK pro Aktie, an die Anteilseigner auszuschütten. Diese Summe setzt sich aus vorhandenen Barmitteln und dem Erlös des Anteilsverkaufs zusammen.

Doch damit nicht genug: Nach der Dividendenzahlung soll die Liquidation von Aker Carbon Capture vorgeschlagen werden. Verbleibende Barmittel würden dann als Liquidationsdividenden an die Aktionäre fließen. Eine außerordentliche Hauptversammlung zur Erörterung dieser Pläne ist für den 15. Mai 2025 anberaumt. Der Abschluss der SLB Capturi-Transaktion und die anschließende Dividendenzahlung werden bis Ende des dritten Quartals 2025 erwartet.

Hinter den Kulissen: Aker-Konzern im Umbau

Diese Maßnahmen sind Teil einer größeren strategischen Neuausrichtung innerhalb des Aker-Konzerns. Aker ASA kündigte parallel eine Fusion mit Aker Horizons an, seiner auf grüne Energien fokussierten Tochtergesellschaft. Diese Konsolidierung zielt darauf ab, die Eigentümerstruktur von Aker ASA zu vereinfachen und den Refinanzierungsbedarf von Aker Horizons zu decken. Die Märkte haben diese Nachrichten aufgenommen, die einen deutlichen Wandel in Akers Ansatz für seine Investitionen in grüne Energien signalisieren.

Strategische Kehrtwende: Wertrealisierung im Fokus

Die Entscheidung von Aker Carbon Capture, seine SLB Capturi-Anteile zu verkaufen und die Liquidation anzustreben, folgt einer strategischen Überprüfung. Die Unternehmensführung ist der Ansicht, dass dieser Weg die attraktivste Alternative darstellt, um den Shareholder Value zeitnah zu realisieren, insbesondere angesichts der aktuellen Marktvolatilität. Zudem soll so eine starke industrielle Eigentümerschaft bei SLB Capturi gestärkt werden.

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Die jüngsten strategischen Entscheidungen sind auch eine Reaktion auf herausfordernde Marktbedingungen für Investitionen in grüne Energien. Aker Horizons, das eine bedeutende Beteiligung an Aker Carbon Capture hält, merkte an, dass die aktuellen Marktbedingungen grüne Großinvestitionen nicht mehr im gleichen Maße unterstützen wie zuvor. Die Dividende von ACC war ein wichtiger Faktor zur Stärkung der Liquidität von Aker Horizons.

Finanzielle Momentaufnahme und frühere Ausschüttungen

Vor diesen Ankündigungen hatte Aker Carbon Capture seine Ergebnisse für das erste Quartal 2025 vorgelegt. Das Unternehmen beendete das Quartal mit Barmitteln in Höhe von 1,9 Milliarden NOK und einer Eigenkapitalposition von 2,1 Milliarden NOK. Zudem wurde ein Nettogewinn von 79 Millionen NOK erzielt, der einen Gewinn von 71 Millionen NOK im Zusammenhang mit dem Hafslund Celsio-Auftrag beinhaltete. Anfang Mai wurde die zweite Tranche einer zuvor angekündigten außerordentlichen Bardividende in Höhe von 0,98 NOK pro Aktie (insgesamt 592 Millionen NOK) an die Aktionäre ausgezahlt, nachdem im April 2025 eine Kapitalherabsetzung abgeschlossen worden war. Die geplante Ausschüttung von 2,86 NOK pro Aktie erscheint vor diesem Hintergrund und angesichts des jüngsten Aktienkurses von 0,24 Euro, der seit Jahresbeginn um über 55% nachgegeben hat, als signifikanter Schritt zur Wertrückgabe.

Die Zerschlagung und Ausschüttung erscheint somit als Versuch, unter schwierigen Marktbedingungen für grüne Technologien das Beste für die Anteilseigner herauszuholen.

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    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

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    Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund und natürlich durch die Mitarbeiter im Gelfarth und Dröge Research-Team habe ich mich über all die Jahre weiterentwickelt und an der richtigen Strategie getüftelt, um den Schritt zu einem ganz eigenen Börsendienst zu wagen. Für diese Strategie habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Sie ist das Ergebnis des längsten Studiums meines Lebens. Und natürlich höre ich auch jetzt nicht auf, an der Weiterentwicklung meiner Strategie zu arbeiten. Seit 2014 setzte ich diese Strategie erfolgreich in meinem Wikifolio 2M - Market Momentum um.

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