Chinas Tech-Gigant Alibaba steht unter Druck: Handelskonflikte und enttäuschende Zahlen haben das Vertrauen der Anleger zuletzt erschüttert. Doch Konzernchef Joe Tsai will sich davon nicht beirren lassen und sucht aktiv neue Wachstumsmärkte in Asien und Europa. Ist das die dringend benötigte Wende oder nur eine strategische Anpassung unter schwierigen Bedingungen?
Tsais neue Marschroute: Asien und Europa im Visier
Auf einer Tech-Konferenz in Macau skizzierte Alibaba-Chairman Joe Tsai am Samstag, dem 24. Mai 2025, eine klare Strategie für asiatische Unternehmen. Seiner Ansicht nach liegen Wachstumschancen vor allem im innertasiatischen Geschäft sowie auf dem europäischen Markt. Tsai betonte das Potenzial für verstärkte Wirtschaftsaktivitäten zwischen ostasiatischen Ländern sowie zwischen Ostasien, Südostasien und Südasien. Europa bezeichnete er als eine "unglaubliche Chance", da dort die kulturelle Herangehensweise im Umgang mit Asien anders sei als in den USA.
Diese Äußerungen fallen in eine Zeit, in der sich Alibaba mit anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China konfrontiert sieht. Tsai kritisierte indirekt das Vorgehen "einiger Regierungen", die versuchten, "die Brücke, die wir zwischen Asien und dem Rest der Welt gebaut haben, einzureißen". Sein strategischer Ausblick folgt auf eine Phase, in der die Alibaba-Aktie nach enttäuschenden Ergebnissen in der Vorwoche einen deutlichen Kursrückgang erlitt. Dies nährte Sorgen bei Investoren hinsichtlich der Fähigkeit des Unternehmens, die wirtschaftlichen Bedingungen in China zu meistern und vom KI-Boom zu profitieren. Tsai verteidigte jedoch die Aussichten Alibabas und erklärte, das Unternehmen befinde sich auf einem "sehr guten Weg" und bekräftigte den Fokus auf E-Commerce und Künstliche Intelligenz.
Konkrete Schritte: Neue Dienste für Kunden
Parallel zu diesen strategischen Ankündigungen setzt Alibaba bereits neue Initiativen um. Die konzerneigene Karten- und Navigationsplattform Amap führte am 24. Mai eine englischsprachige Taxi-Ruf-Funktion ein. Dieser Dienst soll ausländischen Besuchern in über 360 Städten auf dem chinesischen Festland den Zugang zu Transportmitteln erleichtern und unterstützt Chinas Initiative für visafreies Reisen.
Ebenfalls am 24. Mai gab Alibaba die Einführung spezialisierter Online-Logistikdienste für pakistanische Exporteure bekannt. Diese Initiative zielt darauf ab, kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in Pakistan den internationalen Handel zu erleichtern, indem integrierte Lösungen zur Kostenreduzierung und Verkürzung der Lieferzeiten angeboten werden. Durch Partnerschaften mit internationalen Expressdiensten wie CPEX können pakistanische Produkte nun über 200 Länder und Regionen erreichen. Die Dienstleistungen umfassen Verpackung, Lagerung, Endzustellung, Echtzeit-Auftragsverfolgung und Zollberatung.
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Alibaba?
Gegenwind trifft auf erste Lichtblicke
Diese strategischen Weichenstellungen und Serviceeinführungen erfolgen vor dem Hintergrund eines herausfordernden Marktumfelds. So wurden Alibabas E-Commerce-Operationen Berichten zufolge durch US-Entscheidungen beeinträchtigt, wie etwa die Schließung einer Zollfreigrenze für Kleinpakete vom chinesischen Festland und Hongkong. Die Unternehmensführung unter Tsai und CEO Eddie Wu, die ihre Ämter 2023 antraten, richtet die Ausgaben verstärkt auf den Ausbau von KI und E-Commerce, während nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte abgestoßen werden. Die Aktie gab allein in den letzten sieben Handelstagen um knapp 4% nach.
Die Stimmung der Investoren wurde auch durch Berichte über Michael Burry von Scion Asset Management beeinflusst, der Put-Optionen auf mehrere chinesische Aktien, darunter Alibaba, erworben haben soll, auch wenn der genaue Zeitpunkt etwaiger Positionsänderungen im zweiten Quartal 2025 unklar ist. Als Gründe für eine mögliche pessimistische Haltung werden Zölle, Delisting-Drohungen, politischer Druck und Chinas Zinsentwicklung genannt.
Trotz dieses Drucks deuten einige Analysen darauf hin, dass Alibabas Turnaround-Bemühungen erste positive Anzeichen zeigen, wie beispielsweise ein beschleunigtes Umsatzwachstum im E-Commerce in den letzten Quartalen und ein dreistelliges Wachstum bei KI-bezogenen Umsätzen. Zudem hat das Unternehmen im Geschäftsjahr 2025 16,5 Milliarden US-Dollar durch Aktienrückkäufe und Dividenden an seine Aktionäre zurückgezahlt.
Die Märkte werden nun genau beobachten, wie sich diese strategischen Weichenstellungen und neuen Dienste in den finanziellen Ergebnissen Alibabas niederschlagen werden. Der klare Fokus auf Wachstum in Asien und Europa, gepaart mit den Investitionen in die E-Commerce- und Logistikinfrastruktur sowie dem Kernengagement im Bereich KI und Cloud-Dienste, zeichnet zumindest eine deutliche Richtung vor.
Alibaba-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Alibaba-Analyse vom 25. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Alibaba-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Alibaba-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 25. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Alibaba: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...