Alibaba startet nach der Feiertagspause mit einer Mischung aus Technologieoffensive und Rückenwind von der Regulierungsseite in den Handel. Der Konzern will seine KI-Infrastruktur mit zehntausenden AMD-Beschleunigern ausbauen, während neue Vorgaben aus Peking den harten Preiswettbewerb im E-Commerce begrenzen sollen. Die Aktie pendelt heute um die Marke von 150 US-Dollar und verarbeitet damit die jüngsten Nachrichten.
KI-Offensive mit AMD-Chips
Über die Feiertage wurden Berichte bekannt, wonach Alibaba kurz davor steht, zwischen 40.000 und 50.000 AMD MI308 KI-Beschleuniger zu bestellen. Die Hardware soll vor allem die Cloud-Sparte Cloud Intelligence Group stärken.
- Kapazität: Die MI308-Chips sollen Trainings- und Inferenzleistung von Alibaba Cloud deutlich erhöhen und damit der steigenden Nachfrage nach Enterprise-KI-Lösungen in China gerecht werden.
- Lieferkette: Die Beschaffung unterstreicht eine breitere Ausrichtung bei der Hardware, um die Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern zu verringern und Exportbeschränkungen besser zu umschiffen.
- Strategie: Das Management zementiert damit die Verschiebung des Wachstumsschwerpunkts hin zu Cloud und Technologie – jenseits des reinen Handelsvolumens im E-Commerce.
Neue Regeln gegen Preiskampf
Parallel kommt Bewegung von regulatorischer Seite. Chinas Aufseher haben neue Vorschriften erlassen, die E-Commerce-Plattformen verbieten, Händler zu „Niedrigstpreisen“ zu drängen oder mithilfe von Algorithmen das Kaufverhalten manipulativ zu steuern.
- Starttermin: Die Regeln treten am 10. April 2026 vollständig in Kraft.
- Margenwirkung: Über Jahre lieferten sich Alibaba, JD.com und PDD Holdings intensive Preisschlachten, die die Händlermargen und die Provisionssätze der Plattformen belasteten. Die neue Regulierung setzt hier einen Rahmen, der Margen stabilisieren und den Wettbewerb stärker in Richtung Servicequalität und Logistik verschieben könnte.
- Planbarkeit: Alibaba stand in der Vergangenheit wegen Exklusivitätspraktiken im Fokus. Die klareren Leitlinien schaffen ein berechenbareres Umfeld für das Plattformgeschäft.
Eine spannende Frage lautet daher: Können die neuen Vorgaben mittelfristig tatsächlich für bessere Profitabilität im Kerngeschäft sorgen? Die Aussicht auf weniger ruinösen Preisdruck und einen stärkeren Fokus auf Dienstleistung spricht zumindest dafür, auch wenn das konkrete Ausmaß erst mit Umsetzung der Regeln sichtbar werden wird.
Mitarbeiterbeteiligung zur Bindung von Talenten
Intern setzt Alibaba weiter auf Aktienanreize. Im Rahmen des Equity Incentive Plans 2024 wurden diese Woche 2,28 Millionen Restricted Shares an Mitarbeiter ausgegeben.
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Die Zuteilung entspricht rund 0,01 % des Grundkapitals und ist damit aus Sicht der Verwässerung überschaubar. Ziel ist es, Mitarbeiter stärker an die langfristige Wertentwicklung zu koppeln und Schlüsselkräfte im Konzern zu halten.
Einordnung und Ausblick
Die aktuellen Entwicklungen krönen für Alibaba ein als „Inflection Year“ beschriebenes Jahr 2025. Nach früheren Tiefs im Bereich von 60 US-Dollar hat sich der Kurs bis in die Region um 150 US-Dollar erholt – ein Zeichen für wiedererstarktes Vertrauen der Anleger.
- Regulatorischer Rahmen: Die neuen E-Commerce-Regeln deuten auf eine reifere Aufsicht der digitalen Wirtschaft in China hin – weg von reinen Eingriffen, hin zu strukturierter Governance. Das passt zu Einschätzungen großer Häuser, die von einem langsamen Bullenmarkt für chinesische Tech-Werte sprechen.
- Bewertung: Trotz der Rally notiert Alibaba laut Artikelangaben zu wettbewerbsfähigen Multiplikatoren im Vergleich zu US-Peers. Der Markt schaut besonders darauf, ob der höhere Anteil margenstarker Cloud- und KI-Umsätze eine Neubewertung rechtfertigt.
Der Blick richtet sich nun auf die Quartalszahlen für das Dezember-Quartal, die im Februar 2026 erwartet werden. Aus technischer Sicht testet die Aktie derzeit den Bereich um 150 US-Dollar, während die 50-Tage-Linie bei etwa 161 US-Dollar verläuft und als dynamische Referenz gilt; ein Ausbruch über den jüngsten Widerstand könnte den Weg in Richtung 165 US-Dollar öffnen. Entscheidend wird sein, inwieweit die neuen AMD-Systeme bereits im ersten Halbjahr 2026 in ein beschleunigtes Cloud-Wachstum münden und wie sich die Umsetzung der Anti-Preiskampf-Regeln auf das Verhältnis von GMV-Wachstum und Profitabilität auswirkt.
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