Alibaba Aktie: KI-Schwenk

Alibaba reorganisiert sein Geschäft, um eine KI-getriebene Super-App zu entwickeln und investiert verstärkt in Nvidia-Hardware, trotz konjunktureller Herausforderungen im Kernhandel.

Kurz zusammengefasst:
  • Strategische Neuordnung für KI-Super-App
  • Starker Ausbau mit Nvidia-Chip-Infrastruktur
  • Qwen-Modelle als globaler Open-Source-Erfolg
  • Wachstum in KI vs. schwache Binnenkonjunktur

Alibaba stellt sein Geschäft neu auf und rückt Künstliche Intelligenz noch stärker in den Mittelpunkt. Im Fokus steht der Aufbau einer KI-getriebenen „Super App“ und der Ausbau der Infrastruktur mit leistungsfähiger Nvidia-Hardware. Damit setzt der Konzern darauf, Wachstum im Zukunftsbereich KI zu beschleunigen – trotz spürbarem Gegenwind aus der chinesischen Binnenkonjunktur.

Strategische Neuordnung rund um KI

Laut Marktberichten vom späten Mittwoch und frühen Donnerstag ordnet Alibaba zentrale Geschäftsbereiche intern neu. Ziel ist es, die bestehenden E‑Commerce-Plattformen enger mit den stark ausgebauten generativen KI-Diensten zu verzahnen und so eine Art KI‑Super-App zu entwickeln.

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Ein Kernbaustein dieser Strategie ist der verstärkte Zugriff auf Hochleistungs-Chips von Nvidia. Das soll die eigene Infrastruktur absichern und die technische Basis für KI-Anwendungen verbessern. Rückenwind bekommt der Ansatz durch den Erfolg der hauseigenen „Qwen“-Modelle: Diese zählen zu den weltweit meistgeladenen Open-Source-Sprachmodellen, was die aggressive Investitionsstrategie des Managements im KI-Bereich stützt.

An der Börse fällt die Reaktion bislang verhalten positiv aus. Nach spürbarem Druck in den vergangenen Tagen konsolidiert die Aktie derzeit ihren starken Anstieg seit Jahresbeginn. Auf Sicht von zwölf Monaten liegt das Plus bei gut 50 %, zugleich notiert der Kurs aber mit rund 22 % Abstand deutlich unter dem 52‑Wochen-Hoch vom Oktober.

Zwischen KI-Fantasie und schwacher Konjunktur

Die jüngste Neuausrichtung kommt in einer Phase, in der sich zwei Entwicklungen überlagern. Auf der einen Seite liefert die Technologiesparte: Die KI-Plattform Qwen gewinnt Nutzer, und KI-bezogene Produkte verzeichnen laut jüngsten Quartalsberichten dreistellige Wachstumsraten. Die Cloud- und Intelligence-Sparte entwickelt sich damit mehr und mehr zu einem echten Wachstumstreiber.

Auf der anderen Seite bleibt das klassische Handelsgeschäft unter Druck. Schwächere chinesische Konjunkturdaten und gebremstes Wachstum im Einzelhandel haben diese Woche nicht nur Alibaba getroffen, sondern die gesamte Hang-Seng-Tech-Schwergewichtsgruppe belastet. Die schwachen Retail-Zahlen gelten als Hauptgrund für den Kursrückgang zu Wochenbeginn.

Diese Mischung prägt aktuell das Anlagebild: Anleger setzen im Kern darauf, dass die Monetarisierung der KI-Aktivitäten die Abschwächung im traditionellen Konsumgeschäft mittelfristig überkompensieren kann. Historisch hat Alibaba Phasen langsameren Wachstums genutzt, um Effizienzprogramme und strukturelle Anpassungen umzusetzen – die jetzige Reorganisation fügt sich in dieses Muster ein.

Allerdings ist der neue Kurs teuer: Der Aufbau einer umfassenden KI-Super-App und der massive Ausbau der Nvidia-Infrastruktur erfordern hohe Investitionen. Das dürfte kurzfristig auf die Margen drücken, auch wenn das Management offenbar auf spätere Skaleneffekte und zusätzliche Erlösquellen setzt.

Technisches Bild und Ausblick

Charttechnisch zeigt die Aktie nach der Rally seit Jahresanfang Anzeichen einer Konsolidierung. Der Schlusskurs von gestern bei 125,40 € liegt deutlich unter dem 50‑Tage-Durchschnitt, aber noch knapp 5 % über der 200‑Tage-Linie. Der 14‑Tage-RSI von 29,4 signalisiert kurzfristig einen überverkauften Bereich, was auf eine gewisse Erschöpfung des jüngsten Abwärtsdrucks hindeutet.

In den kommenden Wochen rücken vor allem zwei Punkte in den Vordergrund: Zum einen Details zur internen Neuordnung und zu konkreten Produktplänen rund um die KI-Super-App. Zum anderen mögliche regulatorische Reaktionen auf den verstärkten Zugriff chinesischer Tech-Konzerne auf Hochleistungs-Chips. Auf operativer Ebene wird entscheidend sein, ob Alibaba es schafft, die wachstumsstarken KI- und Cloud-Umsätze so zu skalieren, dass sie die konjunkturbedingte Schwäche im Kerngeschäft schrittweise ausgleichen.

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