Alibaba Aktie: Tiefer Fall nach Zahlen-Debakel

Alibabas Quartalsbericht zeigt schwache Umsätze und Gewinne, was zu einem deutlichen Kursverfall führt. Analysten sind skeptisch gegenüber den Zukunftsplänen.

Kurz zusammengefasst:
  • Umsatzwachstum unter den Erwartungen
  • Gewinn deutlich niedriger als prognostiziert
  • Aktienkurs bricht nach Zahlenveröffentlichung ein
  • Zweifel an Wachstumsstrategie des Konzerns

Der chinesische Technologie-Riese Alibaba hat seine Anleger mit den jüngsten Geschäftszahlen schwer enttäuscht. Einst als unaufhaltsame Wachstumsmaschine gefeiert, kämpft der Konzern nun an mehreren Fronten, was die Aktie jüngst deutlich unter Druck setzte. Doch was genau steckt hinter dem aktuellen Kursrutsch und dem verflogenen Glanz?

Ernüchterung auf ganzer Linie

Die vorgelegten Zahlen für das abgelaufene Schlussquartal malen ein eher düsteres Bild. Zwar konnte der Umsatz um sieben Prozent auf 236,5 Milliarden Yuan gesteigert werden, doch die Marktgilde hatte sich mit 237,9 Milliarden Yuan deutlich mehr erhofft. Insbesondere die einstigen Paradesparten des Internetkonzerns bereiten nun Kopfzerbrechen. Das umsatzstarke E-Commerce-Segment litt unter einer spürbar schwachen Konsumneigung und dem zunehmenden Wettbewerbsdruck im Heimatmarkt. Hier stand lediglich ein Plus von 22 Prozent auf 33,58 Milliarden Yuan zu Buche – veranschlagt waren jedoch 34,97 Milliarden Yuan. Auch das Cloud-Geschäft, lange als großer Hoffnungsträger gehandelt, konnte die Erwartungen nicht vollends erfüllen. Trotz eines Umsatzwachstums von 18 Prozent auf 30,13 Milliarden Yuan sorgte vor allem die Margenentwicklung für Stirnrunzeln und nährte Zweifel an den ambitionierten KI-Plänen.

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Gewinnplus täuscht nicht über die Enttäuschung hinweg

Noch ernüchternder fiel die Entwicklung beim Nettogewinn aus. Dieser lag im vierten Quartal bei lediglich 12,4 Milliarden Yuan. Die Konsensschätzungen der Marktbeobachter hatten im Vorfeld bei 24,7 Milliarden Yuan gelegen. Dass der Gewinn damit auf dem Papier um beeindruckende 279 Prozent zulegte, konnte die massive Enttäuschung an den Börsen nicht im Geringsten mildern. Zu tief saß der Stachel der verfehlten Prognosen. Im gesamten abgelaufenen Geschäftsjahr wuchs der Umsatz des Tech-Giganten um vergleichsweise magere sechs Prozent auf 996,347 Milliarden Yuan. Der Vorstandsvorsitzende Eddie Wu versuchte zwar, Optimismus zu verbreiten und betonte den fortgesetzten Fokus auf die Kerngeschäfte sowie die Rolle von KI und Cloud als zukünftige Wachstumsmotoren für den Konzern, doch die Investorengemeinde zeigte sich davon vorerst wenig beeindruckt.

Aktie im Sinkflug – Kurze Gegenwehr oder Strohfeuer?

Die Reaktion an den internationalen Finanzmärkten ließ nicht lange auf sich warten und fiel heftig aus. In Hongkong stürzte die Alibaba-Aktie am Freitag nach der Bekanntgabe um bis zu 5,3 Prozent ab und notierte zeitweise bei nur noch 124,10 Hongkong-Dollar. Bereits am Vortag hatten die an der New Yorker Börse gehandelten ADRs einen herben Verlust von 7,57 Prozent auf einen Wert von nur noch 123,90 US-Dollar hinnehmen müssen.
Zwar gab es kurz darauf einen kleinen Lichtblick für die gebeutelten Aktionäre, als das Papier an einigen europäischen Handelsplätzen eine leichte Gegenbewegung andeutete und um rund 2,92 Prozent auf 14,15 Euro zulegte. Doch ob dies bereits die ersehnte Trendwende einläutet oder nur ein kurzes Aufatmen im weiterhin intakten Abwärtstrend darstellt, bleibt die große und spannende Frage für die kommenden Handelstage. Die Bären scheinen vorerst klar das Ruder übernommen zu haben.

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  • Vom zahlenverrückten Kind zum ersten eigenen Börsenbrief

    Ich möchte Ihnen ganz persönliche Einblicke in mein Leben bieten, damit Sie einen Eindruck davon erhalten, mit wem Sie es zu tun haben.Schon als ich noch ein Kind war, konnte meine Mutter nicht fassen, wie groß meine Faszination für Zahlen war. Bevor ich meinen Namen schreiben konnte, wusste ich, wie man rechnet. Hier war ich meinen Mitschülern immer um einiges voraus. Mathe war mein absolutes Spitzen-Fach, gefolgt von allen weiteren Fächern, bei denen logisches Denken gefragt war.Die Liebe für Finanzen und vor allem den Vermögensaufbau entdeckte ich ebenfalls als kleiner Junge: Ich überlegte mir schon mit dem ersten Taschengeld, wie ich am besten damit haushalten konnte, um ein Vermögen aufzubauen. Ich höre noch den Satz meiner Mutter in meinen Ohren: „Der Junge sitzt auf seinem Geld“. Größere Zahlungen, wie Weihnachtsgeld, Konfirmationsgeld oder Ähnliches legte ich - damals noch etwas unwissend - auf meinem Sparbuch an. Unüberlegte Ausgaben? Das war nie etwas für mich.

    Erste Kontakte mit Aktien während des Studiums

    Nach der Schulzeit ging es für mich mit dem Studium der Elektrotechnik weiter. Doch im Grunde „studierte“ ich in dieser Zeit auch privat: Nämlich Aktien. Ich überlegte mir, wie ich mein Erspartes aus der Jugend gewinnbringend anlegen konnte, um mir damit meine Studienzeit zu vereinfachen. Und das war der Zeitpunkt, an dem ich mich zum ersten Mal tiefgehend mit dem Aktienmarkt beschäftigte.Da ich immer alles verstehen will, was ich mache, verschaffte ich mir gleich einen Überblick über sämtliche Anlage-Strategien und Märkte. Mich einfach auf einen befreundeten Anlage-Berater verlassen? Das kam mir nicht in den Sinn! So begleiteten Eigenstudium über den Aktienmarkt mein gesamtes Studium, das ich im Jahr 1980 nach nur 4 Jahren erfolgreich beendete.

    Ich kenne die Unternehmen von innen!

    Nach meinem Studium startete ich meine berufliche Laufbahn und setzte die Erkenntnisse meiner Diplomarbeit bei keinem geringeren Unternehmen als Siemens um und setzte damit den Grundstein für eine 29-jährige Betriebszugehörigkeit.Ich durchlief verschiedenste internationale Posten und konnte damit kontinuierlich meinen Horizont erweitern. Von der Planung von Stadtnetzen für Peking, Jinan und Yantai und der technischen Planung des „Backbone-Netzes“ für die Philippinische Post (PLDT) und der Planung des Landesnetzes für Chile über Vertriebstätigkeiten in Spanien und Griechenland. Später leitete ich große Projekte in Deutschland und hatte Personalverantwortung im Vertrieb.Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil diese langjährige Unternehmenserfahrung mir sehr viel wichtiges Hintergrundwissen für meine Arbeit als Analyst verliehen hat. Denn ich weiß genau, wie große Konzerne ticken. Ich bin diese Strukturen durchlaufen und bin hier unterschiedliche Sprossen der Karriereleiter hochgeklettert. Ich weiß genau, wie die Vorstände denken. Was Entscheidungen der Unternehmenslenker bedeuten und wie Pressemeldungen und Marktberichte zu lesen sind.

    Professionelle Aktienanalyse seit 2002

    Trotz meiner arbeitsintensiven Anstellung konnte ich von einer Leidenschaft nie so wirklich lassen: Von meiner Liebe zur Geldanlage. Mein „Studium“ des Aktienmarktes habe ich nie abgeschlossen. Stattdessen verbringe ich jede freie Minute mit der Analyse von Geschäftsberichten, beobachte Märkte und überlege, wie man Anlage-Strategien zeitgemäß weiterentwickeln kann.Diese Leidenschaft brachte mich im Jahr 2002 dazu – neben meiner Anstellung bei Siemens – im Research-Team von Gelfarth & Dröge und als Gutachter für den Verlag für die Deutsche Wirtschaft in Bonn tätig zu werden. Seitdem habe ich mein Hobby zur professionellen Tätigkeit gemacht. Als Aktienanalyst im Team konnte ich endlich das, was ich mir über die Jahre angeeignet hatte, zu Papier bringen.Im Jahr 2007 stieg ich bei Siemens aus und beschloss, mich verstärkt mit den Finanzen von Menschen zu beschäftigen. Seitdem arbeite ich als unabhängiger Finanzdienstleister und widme mich vor allem voll und ganz der Geldanlage.

    Ich lernte aus Fehlern – lernen Sie mit!

    Ich habe genauso schlechte Erfahrungen und Fehler an der Börse gemacht, wie Sie wahrscheinlich auch. Meine schlimmste Erfahrung machte ich mit der Dotcom-Blase. Mit dem Platzen der Internet-Blase zur Jahrtausendwende verbrannte ich mir richtig die Finger. Ich verlor damals die Hälfte meines Kapitaleinsatzes an der Börse.Heute kann ich darüber lachen. Aber auch nur, weil ich meine Anlage-Strategie seitdem komplett umgekrempelt habe und es für mich heute so gut läuft. Aus dieser Erfahrung habe ich einen meiner Anlage-Leitsätze entwickelt: „Gier frisst Hirn“. Immerhin nahm ich damals viel Geld in die Hand, um es in vermeintliche Kursraketen zu investieren.Doch alles, was ich über diese Aktien wusste, war gefährliches Halbwissen. Ich hörte auf Versprechungen, statt auf fundamentale Zahlen. Heute setze ich Kriterien wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Verschuldung, Cashflow und Dividenden als Maßstab an. Wenn das alles stimmt, weiß ich, dass sich ein Investment lohnt. In einem gut sortierten Depot sind große Dampfer und auch kleine Schnellboote wichtig. Denn so bewahren Sie sich auf der einen Seite Sicherheit und hohe Gewinne auf der anderen Seite.

    Nach 13 Jahren: Mein eigener Börsendienst

    Mit diesen Erfahrungen im Hintergrund und natürlich durch die Mitarbeiter im Gelfarth und Dröge Research-Team habe ich mich über all die Jahre weiterentwickelt und an der richtigen Strategie getüftelt, um den Schritt zu einem ganz eigenen Börsendienst zu wagen. Für diese Strategie habe ich mein ganzes Leben gearbeitet. Sie ist das Ergebnis des längsten Studiums meines Lebens. Und natürlich höre ich auch jetzt nicht auf, an der Weiterentwicklung meiner Strategie zu arbeiten. Seit 2014 setzte ich diese Strategie erfolgreich in meinem Wikifolio 2M - Market Momentum um.

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