Die Experten sind sich uneins: Während die einen bei Allianz auf weiteres Kurspotenzial setzen, sehen andere den fairen Wert bereits erreicht. Was steckt hinter dieser Diskrepanz – und welche Argumente wiegen schwerer?
Berenberg bleibt bullish: „Buy“ trotz starkem Lauf
Die Privatbank Berenberg hält an ihrer positiven Einschätzung fest. Analyst Michael Christodoulou bekräftigte gestern das „Buy“-Rating für den Münchner Versicherungsriesen. Seine Begründung:
- Weitere Gewinnsteigerungen werden erwartet – wenn auch in moderaterem Tempo
- Starke Solvabilitätsquoten versprechen attraktive Dividenden
- Europäische Versicherer haben trotz guter Performance noch Luft nach oben
Der Analyst sieht die Branche in einer komfortablen Lage: Das Umfeld gestiegener Zinsen stärkt das Kapitalanlagegeschäft, während die operative Stärke überzeugt.
Goldman Sachs bremst: „Neutral“ – alles eingepreist?
Ganz anders argumentiert Goldman Sachs. Analyst Andrew Baker stuft die Aktie lediglich als „Neutral“ ein, nachdem er sein Modell an die jüngsten Quartalszahlen angepasst hatte. Die Botschaft: Das positive Marktumfeld und die operative Stärke spiegeln sich bereits im Kurs wider.
Diese Zurückhaltung kommt nicht von ungefähr. Nach der beeindruckenden Rallye der letzten Jahre haben die Bewertungen im Sektor wieder das Niveau von Ende 2021 erreicht. Der Spielraum für deutliche Kurssprünge könnte damit begrenzt sein.
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Starke Zahlen treffen auf hohe Erwartungen
Mitte November legte Allianz solide Drittquartalszahlen vor und hob prompt die Jahresprognose an. Großschäden blieben unterdurchschnittlich, das Geschäft läuft rund. Doch genau hier liegt der Knackpunkt: Wie viel von dieser positiven Entwicklung ist bereits im aktuellen Kurs von 362,10 Euro verarbeitet?
Die technische Lage deutet auf eine Konsolidierungsphase hin. Nach einem Plus von knapp 24 Prozent innerhalb eines Jahres scheint die Aktie durchzuatmen. Der RSI von 37,3 signalisiert keine Überhitzung mehr – aber auch keine klare Kaufgelegenheit.
Entscheidend wird, ob Allianz die angehobene Prognose im Schlussquartal tatsächlich erreicht. Die vorläufigen Jahreszahlen Ende Februar dürften zeigen, wer recht behält: die Optimisten von Berenberg oder die Vorsichtigen von Goldman Sachs.
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