Allianz Aktie: Nach dem Höhenflug die kalte Dusche?

Goldman Sachs senkt Bewertung der Allianz-Aktie von 'Buy' auf 'Neutral' und kürzt das Kursziel aufgrund hoher Bewertung. Die operative Stärke bleibt erhalten.

Kurz zusammengefasst:
  • Goldman Sachs reduziert Kursziel von 393 auf 374 Euro
  • Kurs-Gewinn-Verhältnis deutlich über Zehnjahresdurchschnitt
  • Solide operative Verfassung trotz Herabstufung
  • Aktie verliert nach Analystenentscheidung leicht

Für die Aktionäre der Allianz lief es monatelang wie am Schnürchen. Die Aktie kannte fast nur eine Richtung: nach oben. Doch nun scheint Sand ins Getriebe des DAX-Giganten zu kommen. Eine einflussreiche Stimme an der Wall Street sorgt für Ernüchterung und wirft die Frage auf: War es das vorerst mit der beeindruckenden Rallye?

Goldman Sachs tritt auf die Bremse

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat am Dienstag, dem 20. Mai 2025, ein deutliches Signal gesendet und ihre Einschätzung für die Papiere des Versicherungskonzerns revidiert. Nach einer Phase starker Kursgewinne stuften die Analysten die Allianz-Aktie von "Buy" auf "Neutral" zurück. Gleichzeitig kappten sie das Kursziel von zuvor 393 Euro auf nun 374 Euro. Als Hauptgrund nannten die Experten die mittlerweile sportliche Bewertung. Seit Goldman die Aktie im September 2024 auf die Kaufliste gesetzt hatte, legte der Kurs um rund 22 Prozent zu und übertraf damit wichtige europäische Indizes deutlich. Diese Entwicklung hat das Papier an das obere Ende seiner historischen Bewertungsspanne katapultiert. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die kommenden zwölf Monate liegt nun bei 12,3 und damit spürbar über dem Zehnjahresdurchschnitt von 10,1. Für Goldman ist die Anlagestory damit vorerst "größtenteils zu Ende erzählt", kurzfristige positive Impulse seien rar. Die Analysten sehen nun bei AXA den Favoriten unter den breit aufgestellten Versicherern.

Operative Stärke mit kleinen Kratzern

Trotz der Herabstufung attestieren die Banker der Allianz eine weiterhin solide operative Verfassung. Insbesondere die Margen im wichtigen Schaden- und Unfallgeschäft haben sich verbessert. Die auf dem Kapitalmarkttag im Dezember 2024 ausgegebene Zielmarke für die kombinierte Schaden-Kosten-Quote von 92 bis 93 Prozent bis 2027 halten die Experten für erreichbar. Auch die Vermögensverwaltung zeigte sich im ersten Quartal 2025 mit Nettozuflüssen von 29 Milliarden Euro von ihrer starken Seite und übertraf die Markterwartungen.

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Doch wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Die Zuflüsse in der Vermögensverwaltung haben sich laut Goldman im zweiten Quartal bis Mitte Mai bereits wieder auf einen niedrigen einstelligen Milliardenbetrag abgeschwächt. Verantwortlich hierfür seien die gestiegene Marktvolatilität und ein schwächerer US-Dollar infolge der jüngsten US-Zollankündigungen. Das Engagement im US-Markt könnte das Wachstum der verwalteten Vermögen und die Dynamik der Mittelzuflüsse somit etwas bremsen.

Die Börse reagiert prompt

Die Neubewertung durch Goldman Sachs zeigte umgehend Wirkung am Markt. Die Allianz-Aktie musste im XETRA-Handel am Dienstag Federn lassen und verbilligte sich zeitweise um 1,08 Prozent auf 347,80 Euro. Die Analysten aus Übersee haben ihre Gewinnprognosen für den Münchner Konzern ebenfalls angepasst. Für 2025 wird nun mit einem um acht Prozent niedrigeren Gewinn je Aktie gerechnet, was sowohl auf geringere operative Erträge als auch auf schwächere nicht-operative Ergebnisse zurückzuführen ist. Für die Jahre 2026 bis 2029 wurden die Erwartungen im Schnitt um rund drei Prozent reduziert. Trotz dieser Kürzungen bleiben die Prognosen von Goldman Sachs aber im Großen und Ganzen im Rahmen der von der Allianz selbst ausgegebenen Finanzziele für die Periode 2025 bis 2027.

Die Bäume scheinen also auch für einen Versicherungstitan wie die Allianz nicht unbegrenzt in den Himmel zu wachsen. Nach der jüngsten Kursrallye und der aktuellen Bewertung sehen die Experten von Goldman Sachs jedenfalls erst einmal begrenztes Aufwärtspotenzial.

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