Das US-Justizministerium legt die Axt an: Google soll den Chrome-Browser verkaufen – und das ist erst der Anfang. Die Forderung markiert den aggressivsten Kartellrechts-Angriff auf einen Tech-Giganten seit über 20 Jahren. Anleger reagierten geschockt: Die Aktie stürzte um 4 Prozent ab. Doch was bedeutet dieser beispiellose Schritt wirklich für Alphabets Geschäftsmodell – und steht am Ende sogar die Zerschlagung des gesamten Konzerns?
Historischer Angriff auf Google-Imperium
Am 20. November 2024 reichte das Justizministerium einen 23-seitigen Antrag ein, der es in sich hat: Alphabet muss seinen Chrome-Browser abstoßen. Der Grund: Googles illegales Suchmaschinen-Monopol. Es ist die schärfste kartellrechtliche Maßnahme gegen ein Technologieunternehmen seit dem Microsoft-Fall von 2001.
Chrome ist für Google weit mehr als nur ein Browser. Mit zwei Dritteln Marktanteil weltweit dient er als kritisches Einfallstor für Googles Suchgeschäft, das allein im letzten Quartal 49,4 Milliarden Dollar Werbeeinnahmen generierte. Durch Chrome erhält Google wertvolle Nutzerdaten, die das Fundament seiner Dominanz bilden.
Das Justizministerium argumentiert klar: Nur durch die Abspaltung von Chrome könne „Googles Kontrolle über diesen kritischen Zugangspunkt zur Suche dauerhaft beendet werden“. Die geforderten Maßnahmen sollen zehn Jahre gelten und von einem gerichtlich bestellten Ausschuss überwacht werden.
Weit mehr als nur Chrome
Doch die Forderungen gehen deutlich weiter. Das Justizministerium will sämtliche Exklusivvereinbarungen mit Apple und Samsung beenden – Deals, die Google Milliarden kosten, aber die Standard-Suchmaschine auf Hunderten Millionen Geräten sichern. Allein an Apple flossen 2022 geschätzte 20 Milliarden Dollar.
Zusätzlich soll Google gezwungen werden, Suchindex-Daten und Nutzerinteraktionen mit Konkurrenten zu teilen – zu minimalen Kosten. Ein Schlag gegen Googles 94,9-Prozent-Marktanteil bei mobiler Suche.
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Besonders brisant: Falls verhaltensbasierte Maßnahmen nicht greifen, könnte Google sogar zur Abspaltung seines Android-Betriebssystems gezwungen werden. Ein Szenario, das das gesamte Geschäftsmodell des Konzerns erschüttern würde.
Alphabet wehrt sich vehement
Google schlägt zurück. Chefrechtsberater Kent Walker nannte die Forderungen „atemberaubend“ und warnte vor „beispielloser staatlicher Überreichweite“, die amerikanischen Verbrauchern, Entwicklern und kleinen Unternehmen schade. Die vorgeschlagenen Maßnahmen gingen weit über das ursprüngliche Gerichtsurteil hinaus und gefährdeten Privatsphäre und Sicherheit der Nutzer.
Trotz des regulatorischen Gegenwinds präsentiert sich Alphabets Kerngeschäft robust: Im dritten Quartal 2024 stiegen die Gesamteinnahmen um 15 Prozent auf 88,3 Milliarden Dollar. Google Cloud erreichte erstmals Profitabilität mit 1,9 Milliarden Dollar Betriebsgewinn.
Lange juristische Schlacht voraus
Richter Amit Mehta hat den Prozess zu den Abhilfemaßnahmen für April 2025 angesetzt, ein finales Urteil wird für August 2025 erwartet. Doch die Amtsübernahme Donald Trumps könnte den Fall in eine völlig neue Richtung lenken. Trump äußerte sich widersprüchlich zu einer möglichen Zerschlagung Googles.
Google hat bereits angekündigt, gegen jedes negative Urteil in Berufung zu gehen – was den Rechtsstreit um Jahre verlängern dürfte. Für Anleger bedeutet das: strukturelle Veränderungen sind auf absehbare Zeit unwahrscheinlich.
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