Alphabet Aktie: KI-Revolution oder Fassade?

Alphabet präsentiert ambitionierte KI-Pläne mit Gemini, doch Investoren zeigen sich skeptisch angesichts der Monetarisierungsstrategie und Seitwärtsbewegung der Aktie.

Kurz zusammengefasst:
  • Google stellt universelles KI-System Gemini vor
  • Hochpreisiges Abo-Modell für erweiterte KI-Funktionen
  • Aktie trotz leichter Gewinne weiter im Seitwärtstrend
  • Skepsis bei Anlegern über nachhaltige Kursbelebung

Die Aktie von Alphabet, der Muttergesellschaft von Google, steckt seit einem Jahr in einer zähen Seitwärtsbewegung fest und hat Anlegern in diesem Zeitraum einen Wertverlust von rund zehn Prozent beschert. Auf der jüngsten Entwicklerkonferenz Google I/O, die am Dienstag, den 20. Mai 2025, stattfand, versuchte der Tech-Riese mit einer Offensive im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) das Ruder herumzureißen. Doch die große Frage bleibt: War das der erhoffte Befreiungsschlag oder nur ein Tropfen auf den heißen Stein?

Geminis große Show: Mehr als nur ein Chatbot?

Im Zentrum der Präsentationen stand Gemini, Googles Antwort auf Herausforderer wie ChatGPT. Die Vision ist ambitioniert: Gemini soll zu einem universellen KI-System avancieren, das Nutzern proaktiv im Alltag zur Seite steht. Statt einer reinen Liste von Weblinks soll die Websuche dank KI, die bereits mit der Funktion "Übersicht mit KI" über 1,5 Milliarden Nutzer erreicht, ausführlichere und argumentierte Antworten liefern. Ein neuer KI-Modus soll sogar komplexe Aufgaben wie eine Kaufberatung für Haushaltsgeräte oder die Wohnungssuche übernehmen können, inklusive der Option, im sogenannten "Agent Mode" selbstständig Termine zu buchen oder Käufe zu tätigen, wenn ein Preisalarm ausgelöst wird.

Auch die physische Welt soll die KI besser verstehen: Mithilfe von Smartphone-Kameras oder neuen Prototypen schlanker AR-Brillen, die Informationen direkt ins Blickfeld einblenden, könnte Gemini beispielsweise bei einer Fahrradreparatur assistieren und das passende Werkzeug für Schrauben identifizieren. Personalisierung wird großgeschrieben: Durch den Zugriff auf Google-Anwendungen wie Gmail soll die KI individuelle Vorlieben lernen und beispielsweise Restaurantempfehlungen anpassen.

Der Preis des Fortschritts: Zahlen Kunden für KI?

Doch all diese technologischen Muskelspiele haben ihren Preis und werfen Fragen zur Monetarisierung auf. Einige der fortschrittlichsten Funktionen sollen zunächst nur in den USA oder über den experimentellen Bereich Google Labs verfügbar sein. Zudem plant der Konzern ein hochpreisiges Abonnement namens "Google AI Ultra", das in den Vereinigten Staaten für rund 250 US-Dollar pro Monat angeboten werden soll.

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Trotz der Bemühungen, die Werbeeinnahmen auch im KI-Modus durch am Bildschirmrand platzierte Links zu sichern, zeigten sich Beobachter skeptisch. Die Befürchtung: Eine in Werbung gehüllte Antwort sei möglicherweise nicht das, was Verbraucher sich wünschen. Diese Skepsis, gepaart mit der Tatsache, dass Google-Anfragen über Apples Safari-Browser laut jüngsten Aussagen erstmals zurückgingen – auch wenn Google dies für Apple-Geräte insgesamt bestreitet –, nährte die Zweifel, ob die vorgestellten Neuerungen die Investoren wirklich überzeugen konnten.

Aktie im Seitwärtstrend: Enttäuschung trotz leichter Gewinne?

Obwohl die Google I/O zahlreiche Ankündigungen hervorbrachte und die Aktie am Mittwoch nach der Konferenz vorbörslich an der NASDAQ zeitweise um 0,41 Prozent auf 166,00 US-Dollar zulegte, schien eine gewisse Enttäuschung bei den Anlegern durch. Der große Wurf, der die Aktie nachhaltig aus ihrem Seitwärtstrend befreien könnte, blieb für viele offenbar aus. Die Herausforderung für Alphabet bleibt immens, denn Konkurrenten wie ChatGPT oder Perplexity haben bereits gezeigt, dass sie direkte Antworten liefern können und damit das klassische Suchmodell angreifen.

Die kommenden Monate werden zeigen müssen, ob die ambitionierten KI-Pläne von Google tatsächlich Früchte tragen und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen können. Reichen die neuen Funktionen und das Abo-Modell aus, um die Dominanz im Netz zu sichern und der Aktie neuen Schub zu verleihen? Oder manifestiert sich hier eine tieferliegende Verunsicherung über die Zukunftsfähigkeit des Kerngeschäfts im Zeitalter der generativen KI? Die Antwort darauf dürfte für die weitere Kursentwicklung entscheidend sein.

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    Dr. Robert Sasse ist promovierter Ökonom, Unternehmer und ein fundierter Kenner der Finanzmärkte. Mit seiner tiefgreifenden Expertise in ökonomischen Zusammenhängen und seiner Überzeugung für eine freiheitlich-liberale Wirtschaftsordnung widmet er sich der Aufgabe, Anlegern fundiertes Wissen und Orientierung zu bieten. Seine wissenschaftlich fundierten Analysen und sein ruhiger, sachlicher Stil sprechen Leser an, die langfristige, durchdachte Strategien für Vermögensaufbau und Altersvorsorge suchen.

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