Der Tech-Gigant atmet auf – und die Börse jubelt. Ein US-Bundesrichter hat Alphabet im epischen Antitrust-Verfahren der US-Justizbehörde einen entscheidenden Sieg beschert. Statt der gefürchteten Zerschlagung von Chrome und Android gibt es nur milde Auflagen. Hat Google damit den größten regulatorischen Albtraum seiner Geschichte überstanden?
Richter stoppt Zerschlagungspläne
In einer wegweisenden Entscheidung wies Richter Amit Mehta die Forderungen des US-Justizministeriums nach einer Aufspaltung von Googles Chrome-Browser und Android-Betriebssystem zurück. Damit bleibt die architektonische Grundlage von Googles Werbegeschäft intakt: Chrome liefert wertvolle Nutzerdaten, Android dominiert mit 70 Prozent Marktanteil den globalen Smartphone-Markt.
Allerdings verhängte das Gericht einige Beschränkungen. Google darf künftig keine exklusiven Verträge mehr mit Geräteherstellern oder Browser-Entwicklern schließen. Besonders wichtig: Die lukrative Suchstandard-Vereinbarung mit Apple bleibt erhalten – ein Deal, der dem iPhone-Konzern schätzungsweise 20 Milliarden Dollar jährlich einbringt.
KI-Revolution als Rettungsanker
Überraschend deutlich bezog der Richter die rasant aufstrebende KI-Konkurrenz in seine Urteilsbegründung ein. „Das Aufkommen von Generative AI hat den Verfall dieser Falles verändert“, schrieb Mehta und verwies explizit auf ChatGPT, Perplexity und Claude als ernsthafte Google-Herausforderer.
Diese technologische Wende beeinflusste seine maßvolle Haltung gegenüber den aggressiven Zerschlagungsplänen der Regierung. Google selbst kontert mit seiner Gemini-KI, die bereits über 2 Milliarden monatliche Nutzer bedient und suchintensive Anfragen um 10 Prozent steigert.
Analysten feiern „Home-Run-Ruling“
An der Wall Street löste das Urteil eine Welle der Erleichterung aus. Wedbush-Analyst Daniel Ives sprach von einem „Monster-Sieg“ für Google und Apple und erhöhte sein Kursziel für Alphabet auf 245 Dollar. Die Entscheidung beseitigt einen der größten Unsicherheitsfaktoren, der die Aktie trotz starker Quartalszahlen belastet hatte.
Dennoch lauern weitere regulatorische Risiken. Erst am Freitag wies ein Berufungsgericht Googles Antrag zurück, Reformen im Epic-Games-Verfahren auszusetzen. Und später diesen Monat steht der nächste Kartellprozess um Googles Werbetechnologie-Geschäft an – auch hier drohen mögliche Zwangsabspaltungen.
Ausblick: Klare Luft für Wachstumsthemen
Mit diesem Sieg kann sich Alphabet endlich wieder auf seine Kernwachstumstreiber konzentrieren: Cloud-Computing, KI-Entwicklung und Werbegeschäft. Die nächsten Quartalszahlen am 28. Oktober werden zeigen, ob die Google Cloud ihren Wachstumskurs (Q2: +32 Prozent) fortsetzen kann.
Das Urteil demonstriert die Herausforderungen für Kartellbehörden in einer sich rasant wandelnden Tech-Landschaft. Für Google bedeutet es: Das Kerngeschäft bleibt erhalten, während das Unternehmen gestärkt in den KI-Wettbewerb geht.
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