EU-Verleger erheben schwere Vorwürfe gegen Googles KI-Suche und fordern sofortige Notfallmaßnahmen. Die Alphabet-Aktie steht damit vor einem weiteren regulatorischen Gegenwind, der die Erholung des Titels gefährden könnte.
Eine Allianz unabhängiger Verleger hat am 30. Juni eine Kartellbeschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Der Vorwurf: Google missbrauche seine Marktmacht bei der Online-Suche durch die KI-Overviews. Diese KI-generierten Zusammenfassungen erscheinen prominent über den herkömmlichen Suchergebnissen und verringern den Traffic auf Verlegerseiten erheblich.
Die Beschwerde richtet sich gegen eine Kernfunktion von Googles Geschäftsmodell. Seit Mai 2024 schaltet das Unternehmen bereits Werbung in den KI-Overviews. Für Alphabet steht damit ein bedeutender Umsatzbereich unter Beschuss.
Existenzielle Bedrohung für Publisher?
"Unabhängige Nachrichten stehen vor einer existenziellen Bedrohung", erklärte Rosa Curling von der Rechtsorganisation Foxglove. Die Verleger beklagen massive Einbußen bei Traffic, Leserzahlen und Werbeerlösen. Google nutze ihre Inhalte für KI-Zusammenfassungen, ohne dass die Verleger der Verwendung ihrer Materialien widersprechen könnten.
Die Beschwerdeführer fordern eine einstweilige Verfügung, um "schwerwiegende und unumkehrbare Schäden" zu verhindern. Eine ähnliche Beschwerde ging parallel an die britische Kartellbehörde.
Regulatorischer Druck wird größer
Der Kartellstreit kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt für Alphabet. Die Aktie zeigt seit Monaten eine schwächere Entwicklung als der breite US-Markt und kann nicht mehr an die Stärke der Vorjahre anknüpfen.
Gleichzeitig verschärft sich der regulatorische Druck auf KI-Anwendungen. Die EU-Kommission plant die Einführung eines Verhaltenskodex für große Sprachmodelle erst Ende 2025 – später als ursprünglich geplant. Viele Technologieunternehmen, darunter auch Google, hatten eine Verzögerung gefordert.
Google weist die Vorwürfe zurück und verweist auf Milliarden täglicher Klicks zu Webseiten. Traffic-Schwankungen hätten verschiedene Ursachen, darunter saisonale Nachfrage und Algorithmus-Updates.
Die Klage könnte sich als weiterer Belastungsfaktor für die Alphabet-Aktie erweisen, die bereits unter dem intensiven Wettbewerb im KI-Bereich leidet.
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