Der Tech-Riese Alphabet gerät in Europa erneut unter Druck – und diesmal könnte es richtig teuer werden. Ein wichtiger Rechtsberater des Europäischen Gerichtshofs hat sich gegen Google im jahrelangen Android-Kartellstreit positioniert. Sollten die Richter folgen, droht dem Konzern eine Milliardenstrafe und ein massiver Imageschaden in einem seiner wichtigsten Märkte.
Machtpoker um Android eskaliert
Hintergrund ist ein seit Jahren schwelender Streit mit der EU-Kommission. Diese hatte Google bereits 2018 vorgeworfen, seine marktbeherrschende Stellung bei Android – das auf rund 73% aller Smartphones läuft – ausgenutzt zu haben. Konkret ging es um Vorgaben wie die verpflichtende Vorinstallation von Google-Suche und Chrome-Browser auf Android-Geräten.
Nun hat Generalanwältin Juliane Kokott dem Unternehmen einen schweren Schlag versetzt. In ihrer für den EuGH nicht bindenden, aber oft wegweisenden Einschätzung empfiehlt sie, Googles Berufung gegen die ursprüngliche Strafe von 4,34 Milliarden Euro abzuweisen. Ihre Begründung: Googles Argumente seien "wirkungslos" gewesen, die Vorwürfe der Wettbewerbsverzerrung damit nicht entkräftet.
Warum dieser Fall so wichtig ist
Die Bedeutung dieser Entwicklung lässt sich kaum überschätzen:
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- Präzedenzfall: Eine Bestätigung der Strafe könnte Googles Geschäftspraktiken in Europa dauerhaft einschränken
- Finanzielle Folgen: Die leicht reduzierte Strafe von 2022 in Höhe von 4,125 Mrd. Euro würde fällig
- Dominoeffekt: Weitere laufende Kartellverfahren gegen Alphabet könnten beschleunigt werden
Historisch folgt der EuGH in etwa 80% der Fälle solchen Empfehlungen. Ein endgültiges Urteil wird in den kommenden Monaten erwartet.
Googles Reaktion und Marktausblick
"Wir sind enttäuscht", kommentierte ein Google-Sprecher die Entwicklung. Das Unternehmen warnt vor negativen Auswirkungen auf das offene Android-Ökosystem und die breite Entwicklergemeinde. Doch die Märkte zeigen sich bisher gelassen – die Alphabet-Aktie reagierte nur leicht unter Druck.
Dennoch: Der Fall unterstreicht die wachsenden regulatorischen Risiken für Big Tech in Europa. Sollte Google auch in letzter Instanz unterliegen, könnte dies die Spielregeln für Android in der EU nachhaltig verändern – mit potenziell weitreichenden Folgen für Nutzer, Hersteller und nicht zuletzt Googles Geschäftsmodelle.
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