Alphabet Aktie: Rally im Check

Die Alphabet-Aktie konsolidiert nach einem starken Jahresanstieg von über 40 %. Das operative Wachstum, vor allem in der KI-Cloud, trifft auf eine ambitionierte Bewertung.

Kurz zusammengefasst:
  • Starke Rally mit über 40 % Jahresgewinn
  • Cloud-Umsatz wächst um 34 % durch KI-Boom
  • Analysten sehen moderates Aufwärtspotenzial
  • Waymo-Bewertung könnte sich mehr als verdoppeln

Nach einer beeindruckenden Rally im Jahr 2025 legt die Alphabet-Aktie eine Verschnaufpause ein. Der Kurs hat sich vom jüngsten Rekordhoch wieder etwas entfernt, bleibt aber klar im Aufwärtstrend. Im Zentrum steht nun die Frage, ob es sich um eine gesunde Konsolidierung nach starken Gewinnen handelt – oder ob die Bewertung bereits viel künftiges Wachstum vorweggenommen hat.

Starke Rally, moderater Rücksetzer

Alphabet gehört 2025 zu den großen Gewinnern im Tech-Sektor. Seit Jahresbeginn liegt die Aktie rund 42 % im Plus; auf Sicht von zwölf Monaten steht ein Zuwachs von gut 40 %. Damit zählt der Titel zu den stärkeren Werten innerhalb der „Magnificent Seven“.

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Kurzfristig dagegen dominiert Konsolidierung. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 279,70 Euro Ende November hat sich der Kurs um gut 6 % entfernt und pendelt aktuell um 262 Euro. Technisch bleibt der Trend klar aufwärts gerichtet: Die Aktie notiert deutlich über dem 200‑Tage-Durchschnitt (rd. 39 % Abstand), der RSI von knapp 60 signalisiert weder Überhitzung noch Panik.

Mit einem KGV von rund 30 auf Basis der vergangenen Gewinne ist Alphabet im Vergleich zu anderen Mega-Cap-Techs zwar auf den ersten Blick noch eine der „günstigeren“ Größen, im Branchenkontext aber kein Schnäppchen: Die Aktie wird deutlich höher bewertet als der breitere Sektor „Interactive Media and Services“, der im Schnitt bei etwa 17‑fachen Gewinnen liegt.

Wachstumstreiber: Cloud und KI

Operativ liefert Alphabet derzeit starke Zahlen, insbesondere im Cloud-Geschäft. Die Cloud-Sparte steigert den Umsatz im jüngsten Quartal um 34 % – ein klarer Hinweis darauf, wie stark die Nachfrage nach KI-Infrastruktur und generativen KI-Lösungen anzieht.

Ein Kernstück der Strategie ist das große Sprachmodell Gemini. Nach Unternehmensangaben verarbeiten Gemini-Modelle inzwischen rund 7 Milliarden Tokens pro Minute über die direkte API-Nutzung von Kunden. Das unterstreicht, dass Alphabet im KI-Wettlauf nicht nur mitläuft, sondern technologisch gewichtige Akzente setzt.

Finanziell ist der Konzern komfortabel aufgestellt. Auf Zwölfmonatsbasis generiert Alphabet einen freien Cashflow von 73,6 Mrd. US-Dollar, im dritten Quartal 2025 lagen die Umsätze bei 102,3 Mrd. US-Dollar. Die Bilanz gilt als robust: Per Q3 verfügte der Konzern über 98,5 Mrd. US-Dollar an Barmitteln und marktfähigen Wertpapieren, die Verschuldung wird als gut beherrschbar eingeschätzt, die operative Marge bewegt sich im Bereich von 25–30 %.

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Waymo als versteckter Hebel

Zusätzliche Fantasie bringt die Tochter Waymo. Medienberichten zufolge verhandelt die autonome-Fahrzeug-Sparte über eine neue Finanzierungsrunde zu einer Bewertung von über 100 Mrd. US-Dollar. Beim letzten Funding Ende 2024 lag die Bewertung noch bei 45 Mrd. US-Dollar – ein möglicher Hinweis darauf, welchen Wert der Markt dem Bereich selbstfahrende Mobilität inzwischen beimisst.

Analysten und Bewertung: Optimismus mit Fragezeichen

Die Analystenseite bleibt überwiegend positiv. TD Cowen bestätigt jüngst das „Buy“-Rating und hebt das Kursziel von 335 auf 350 US-Dollar an. Im Schnitt liegt das aktuelle Analysten-Kursziel bei rund 328 US-Dollar und signalisiert damit aus Sicht der Experten ein moderates Aufwärtspotenzial gegenüber dem aktuellen Kursniveau.

Auch jenseits der klassischen Analysten spiegelt sich Zuversicht wider: In Prognosemärkten wird Alphabets Wahrscheinlichkeit, bis Dezember 2026 das wertvollste Unternehmen der Welt zu werden, inzwischen mit 33 % gehandelt – nur knapp unter Nvidia mit 37 %. Marktteilnehmer setzen damit klar auf die KI-Strategie und das breit diversifizierte Geschäftsmodell.

Parallel dazu nimmt aber die Bewertungsdebatte an Schärfe zu. Einige Analysten sehen den fairen Wert der Aktie bei bis zu 340 US-Dollar je Anteil – begründet mit der starken Bilanz, hohen Margen und der dominanten Marktposition. Andere verweisen auf das Bewertungsniveau oberhalb des Branchenschnitts und fragen, wie viel zusätzliches Wachstum der Markt realistischerweise noch einpreisen kann.

Belastungsfaktoren bleiben: Regulatorische Risiken – etwa im Kartell- und Wettbewerbssbereich – begleiten Alphabet seit Jahren und könnten sich auf Margen und Geschäftsmodell auswirken. Zudem besteht das Szenario, dass generative KI langfristig das klassische Suchgeschäft teilweise kannibalisiert oder die Monetarisierung verändert. Diese möglichen Verschiebungen im Kerngeschäft sind einer der Gründe, warum nicht jeder Analyst die Bewertung als unproblematisch ansieht.

Technisches Bild und Ausblick

Charttechnisch zeigt sich die Alphabet-Aktie derzeit in einem Konsolidierungsmuster. Nach dem Rekordschlusskurs Ende November folgte ein Rücklauf, der in der Region um 300 US-Dollar bzw. das entsprechende Euro-Niveau gestoppt wurde. Diese Zone fungiert damit als erste relevante Unterstützung, von der der Kurs bereits wieder nach oben gedreht hat. Das über dem 50‑ und 200‑Tage-Durchschnitt liegende Kursniveau sowie ein neutraler RSI sprechen eher für eine Zwischenpause als für einen ausgemachten Trendbruch.

Konkreter Treiber für die nächste größere Bewegung dürften die kommenden Quartalszahlen und weitere Details zur Monetarisierung von KI-Diensten sein. Entscheidend wird, ob Alphabet das hohe Wachstumstempo im Cloud- und KI-Bereich bestätigen und gleichzeitig zeigen kann, dass potenzielle Verwerfungen im Suchgeschäft beherrschbar bleiben. In diesem Spannungsfeld zwischen starker operativer Entwicklung und ambitionierter Bewertung dürfte sich die Aktie kurzfristig weiter einpendeln.

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