Amazon Aktie: AWS glänzt, USPS nervt

Amazon zeigt auf der re:Invent neue KI-Hardware, während Verhandlungen mit der US-Post ins Stocken geraten. Die Aktie notiert mit moderatem Jahresplus.

Kurz zusammengefasst:
  • AWS stellt neue Trainium- und Graviton-Chips vor
  • Verhandlungen mit US-Post vor wichtiger Ausschreibung
  • AWS verzeichnet stärkstes Wachstum seit 2022
  • Analysten sehen weiteres Kurspotenzial für die Aktie

Amazon schloss eine ereignisreiche Woche ab: Während die Cloud-Sparte AWS auf der Hausmesse re:Invent mit neuen KI-Chips und Software-Tools glänzte, sorgt eine stockende Verhandlung mit der US-Post für Unsicherheit. Die Aktie notiert bei 229,75 Dollar – ein Plus von knapp 5% seit Jahresbeginn, deutlich schwächer als der S&P 500.

Neue Hardware für die KI-Offensive

Auf der re:Invent-Konferenz in Las Vegas (1. bis 5. Dezember) präsentierte Amazon Web Services seinen neuen Trainium3-Chip. Der verspricht viermal höhere Leistung bei KI-Training und Inferenz – bei 40% weniger Energieverbrauch. AWS-Chef Matt Garman kündigte bereits Trainium4 an. Die Botschaft: Amazon will unabhängiger von Nvidias dominanten GPUs werden und mit eigener Hardware Kostenvorteile schaffen.

Parallel stellte das Unternehmen Graviton5 vor, den bisher leistungsstärksten Prozessor der Serie. Mit 192 Kernen soll der Chip 25% mehr Performance als sein Vorgänger liefern. Zudem präsentierte AWS autonome KI-Agenten, die längere Zeit eigenständig arbeiten können – ein Versuch, sich im hart umkämpften Enterprise-KI-Markt zu positionieren.

Streit mit der Post

Parallel zu den technischen Ankündigungen steht eine wichtige Partnerschaft auf der Kippe. Laut Washington Post sind die Verhandlungen mit der US-Post (USPS) ins Stocken geraten. Der neue Postmaster General David Steiner plant für Anfang 2026 eine Ausschreibung, bei der Amazon gegen andere Versanddienstleister um Zugang zu Postanlagen konkurrieren müsste.

Amazon ist aktuell der größte USPS-Kunde mit über 6 Milliarden Dollar Jahresumsatz – rund 7,5% der Gesamteinnahmen der Post. Der bestehende Vertrag läuft im Oktober 2026 aus. Amazon reagierte überrascht: Nach fast einem Jahr Verhandlungen nun plötzlich eine Auktion?

Die Abhängigkeit ist allerdings asymmetrisch. Amazon transportierte 2024 bereits 6,3 Milliarden Pakete, nur knapp hinter den 6,9 Milliarden der USPS. Analysten erwarten, dass Amazon die Post beim Paketvolumen bis 2028 überholt – womöglich früher, falls die Partnerschaft endet.

Solide Basis, gedämpfte Erwartungen

Im dritten Quartal 2025 steigerte Amazon den Umsatz um 13% auf 180,2 Milliarden Dollar. AWS wuchs um 20% auf 33 Milliarden Dollar – das stärkste Plus seit 2022. Der operative Gewinn fiel mit 17,4 Milliarden Dollar niedriger aus, belastet durch einen Vergleich mit der Kartellbehörde FTC (2,5 Milliarden) und Abfindungszahlungen (1,8 Milliarden).

Für das vierte Quartal prognostiziert das Unternehmen Umsätze zwischen 206 und 213 Milliarden Dollar. Die Investitionen in KI-Infrastruktur bleiben hoch – im November platzierte Amazon erstmals seit drei Jahren US-Anleihen über 15 Milliarden Dollar, um den Ausbau zu finanzieren.

Die Wall Street bleibt optimistisch. Das durchschnittliche Kursziel von 46 Analysten liegt bei 284 Dollar, rund 24% über dem aktuellen Niveau. Wedbush sieht die Aktie bei 340 Dollar, Bank of America bei 303 Dollar.

Die nächsten Quartalszahlen werden Ende Januar oder Anfang Februar 2026 erwartet. Bis dahin dürfte vor allem die USPS-Frage im Fokus bleiben – wobei ein Ende der Partnerschaft Amazon mittelfristig sogar Kostenvorteile bringen könnte.

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