Amazon mischt sich in einen beispiellosen Machtkampf um die wertvollsten Ressourcen der Tech-Welt ein: KI-Chips. Der E-Commerce-Riese unterstützt ein neues US-Gesetz, das amerikanischen Unternehmen den bevorzugten Zugang zu hochmoderner Halbleiter-Technologie sichern soll – und stellt sich damit gegen seinen wichtigsten Lieferanten Nvidia. Was auf den ersten Blick wie eine politische Randnotiz wirkt, könnte die globale Chip-Versorgung grundlegend verändern. Steht Amazon kurz davor, sich einen entscheidenden Vorteil im KI-Rennen zu sichern?
Seltene Allianz gegen Nvidia
Laut einem Bericht des Wall Street Journal haben Führungskräfte von Amazon Web Services (AWS) ihre Unterstützung für den sogenannten GAIN AI Act signalisiert – ein Gesetzesvorschlag, der US-Chipfirmen dazu verpflichten würde, inländische Kunden vor ausländischen zu beliefern. Amazon steht damit Seite an Seite mit Erzrivale Microsoft und dem KI-Startup Anthropic, in das der Konzern massiv investiert hat.
Die Besonderheit: Hier bildet sich eine Front von Chip-Käufern gegen den dominierenden Chip-Designer Nvidia. Während Amazon, Microsoft und andere Tech-Giganten händeringend nach mehr Rechenleistung für ihre KI-Projekte suchen, fürchten sie offenbar, im globalen Wettlauf um die begrenzte Chip-Produktion den Kürzeren zu ziehen. Der GAIN Act würde ihnen gesetzlich garantierten Vorrang verschaffen.
Interessanterweise haben sich Google-Mutter Alphabet und Meta bisher nicht positioniert. Auch das Weiße Haus zeigt sich skeptisch und argumentiert, bestehende Export-Regelungen des Handelsministeriums seien ausreichend.
AWS im Mittelpunkt der Strategie
Hinter Amazons Vorstoß steckt knallhartes Business-Kalkül. AWS ist die mit Abstand profitabelste Sparte des Konzerns und kämpft mit Microsofts Azure und Google Cloud um die Vorherrschaft im Cloud- und KI-Geschäft. Eine stabile, bevorzugte Versorgung mit modernsten KI-Chips von Nvidia ist dabei existenziell.
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Die jüngsten Quartalszahlen zeigten bereits: Die Nachfrage nach KI- und Cloud-Diensten explodiert förmlich. Mit der kürzlich verkündeten 38-Milliarden-Dollar-Partnerschaft mit OpenAI hat Amazon seine Ambitionen im KI-Sektor nochmals unterstrichen. Wer in diesem Rennen nicht über genügend Rechenpower verfügt, verliert.
China-Faktor und geopolitische Dimension
Der Gesetzesvorstoß ist Teil einer umfassenderen US-Strategie, Chinas Zugang zu Spitzentechnologie zu beschränken. Die Sorge vor militärischen und technologischen Fortschritten der Volksrepublik treibt Washington zunehmend um. Für Amazon könnte das GAIN-Gesetz somit doppelt vorteilhaft sein: bevorzugter Zugang zu Chips bei gleichzeitiger Schwächung ausländischer Konkurrenten.
Ob das Gesetz tatsächlich Realität wird, bleibt abzuwarten. Als Teil des National Defense Authorization Act (NDAA) hat es jedoch gute Chancen auf Verabschiedung. Für langfristig orientierte Amazon-Investoren ist diese strategische Positionierung in einer Schlüsselfrage der Tech-Industrie ein wichtiger Faktor – unabhängig von kurzfristigen Kursschwankungen.
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