Amazon Aktie: Gigant im Umbruch?

Amazon setzt auf KI und Werbung als Wachstumstreiber, während die Aktie unter regulatorischem Druck und Marktskepsis leidet.

Kurz zusammengefasst:
  • Starkes Wachstum im Werbegeschäft durch KI-Innovationen
  • 20 Milliarden Dollar Investition in Rechenzentren für KI
  • Umstrukturierung im Lebensmittelbereich mit 'One Grocery'
  • Rechtliche Auseinandersetzung mit der EU über DSA-Einstufung

Künstliche Intelligenz, Werbegeschäft-Turbo, Supermarkt-Revolution und Ärger mit der EU – Amazon zündet an vielen Fronten neue strategische Initiativen. Während der Online-Riese massiv in Zukunftsfelder investiert, stellt sich die Frage: Kann der Tech-Gigant damit den jüngsten Abwärtstrend der Aktie durchbrechen und das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen?

KI und Werbung als neue Wachstumsmotoren

Ein deutlicher Fokus liegt auf dem Ausbau des Werbegeschäfts und der künstlichen Intelligenz. Im ersten Quartal 2025 zeigte Amazons Werbesparte bereits ein robustes Wachstum und trug maßgeblich zum Gesamtumsatz bei. Um diesen Bereich weiter zu stärken, hat das Unternehmen kürzlich einen KI-gestützten Videogenerator vorgestellt. Dieser soll realistische Produktdemonstrationen erstellen und so das Einkaufserlebnis verbessern. Allein in den USA erreicht der Konzern mit seinen werbefinanzierten Diensten über 275 Millionen Nutzer.

Parallel dazu treibt Amazon seine KI-Ambitionen energisch voran. Berichten zufolge investiert der Konzern 20 Milliarden US-Dollar in zwei Rechenzentrumskomplexe in Pennsylvania, einer davon bemerkenswerterweise neben einem Atomkraftwerk. Diese Investition soll die KI-Infrastruktur stärken und die Wettbewerbsposition von Amazon Web Services (AWS) im boomenden Markt für KI-Produkte festigen. AWS bleibt damit ein zentraler Wachstumstreiber.

Revolution im Einkaufswagen: Umbau im Lebensmittelsektor

Auch im Lebensmittelgeschäft stehen die Zeichen auf Veränderung. Mit der Initiative "One Grocery" strukturiert Amazon die Führungsebene um, um Whole Foods Market stärker zu integrieren. Führungskräfte beider Sparten rücken zusammen, und die Mitarbeiter von Whole Foods wechseln in die Amazon-Systeme. Ziel ist es, die Zusammenarbeit zu fördern und Innovationen im Lebensmittelbereich zu beschleunigen. Whole Foods betreibt über 535 Standorte und expandiert unter anderem mit kleineren Ladenformaten. Auch Amazon Fresh, mit über 60 Filialen, hat sein Store-Design überarbeitet.

Auf der E-Commerce-Plattform selbst treten ab heute, dem 12. Juni 2025, neue Richtlinien für das "Partnered Carrier Program" in Kraft. Verkäufer werden nun für Abweichungen zwischen angegebenen und tatsächlich gemessenen Sendungsmaßen und -gewichten zur Kasse gebeten oder erhalten Gutschriften. Zudem stehen ab dem 29. Juni 2025 signifikante Änderungen im "Seller Fulfilled Prime"-Programm an, die das Management von Prime-fähigen Bestellungen durch Händler beeinflussen werden.

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Regulatorischer Gegenwind und Marktbewegungen

Neben all diesen operativen Anpassungen kämpft Amazon an einer weiteren Front: Das Unternehmen wehrt sich juristisch gegen seine Einstufung als "sehr große Online-Plattform" (VLOP) im Rahmen des Digital Services Act (DSA) der Europäischen Union. Vor dem EU-Gericht argumentierte der Konzern, sein Marktplatz berge nicht die systemischen Risiken, die der DSA adressiere, und die Einstufung sei willkürlich.

Der Markt scheint diese Gemengelage kritisch zu sehen. Seit Jahresbeginn hat die Amazon-Aktie über 14% an Wert verloren und notiert aktuell unter ihrem 200-Tage-Durchschnitt, was auf einen anhaltenden Abwärtsdruck hindeutet. Während institutionelle Investoren wie Meyer Handelman Co. ihre Position im ersten Quartal leicht aufgestockt haben, gab es zuletzt auch Insider-Verkäufe durch CEO Andrew R. Jassy und Sparten-Chef Douglas J. Herrington.

Amazon steht also vor entscheidenden Weichenstellungen. Ob die ambitionierten Pläne in KI, Werbung und Einzelhandel ausreichen, um den regulatorischen Hürden und der aktuellen Marktskepsis zu trotzen, dürfte die kommenden Monate prägen.

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