Was sich hinter den Kulissen des Online-Handels-Titanen zusammenbraut, lässt Anleger aufhorchen. Abseits der täglichen Kursschwankungen zeichnen sich strategische Manöver ab, die weitreichende Folgen haben könnten. Von überraschenden Logistik-Deals bis hin zu hochkarätigen Treffen auf internationaler Bühne – es tut sich einiges.
Logistik-Poker: Ein unerwartetes Comeback mit FedEx?
Die Nachricht hatte es durchaus in sich: Amazon und der Logistikriese FedEx, deren Partnerschaft 2019 eigentlich als beendet galt, spannen bei der Zustellung von Paketen wieder zusammen. Konkret geht es um die Auslieferung ausgewählter Großpakete, die FedEx künftig für den E-Commerce-Marktführer übernehmen soll. Man mag sich die Augen reiben, galten die Fronten doch einst als ziemlich verhärtet.
Diese Wiederannäherung erfolgt vor einem brisanten Hintergrund. Der Konkurrent UPS hatte nämlich kurz zuvor verlauten lassen, sein Geschäftsvolumen mit Amazon über die nächsten 18 Monate merklich zurückzufahren. Für UPS eine bedeutende Entscheidung, machte das Amazon-Geschäft doch zuletzt rund 12 Prozent des Gesamtumsatzes aus, was einer Summe von etwa 1,07 Milliarden US-Dollar entsprach. Als Reaktion darauf kündigte UPS bereits Pläne zur Kostensenkung an, darunter die mögliche Streichung von etwa 20.000 Arbeitsplätzen und die Schließung von über 70 Betriebsstätten.
Für Amazon stellt die erneuerte Kooperation mit FedEx somit eine wichtige Weichenstellung dar, um die eigene Lieferkette, insbesondere bei sperrigen Gütern, zu stärken. Über finanzielle Details des mehrjährigen Abkommens bewahren beide Seiten Stillschweigen, doch FedEx ließ verlauten, die Vereinbarung sei für beide Seiten vorteilhaft. Ein Sprecher Amazons, Steve Kelly, merkte an, FedEx sei einer von mehreren externen Logistikpartnern. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Schachzug auf die Profitabilität auswirkt.
Die Börse reagierte prompt: Die Aktie von FedEx verzeichnete nach Bekanntwerden der Partnerschaft Kursgewinne und stieg im vorbörslichen Handel beispielsweise um zeitweise 1,57 Prozent auf einen Wert von 236,60 US-Dollar. Die Papiere von Amazon zeigten ein gemischteres Bild, mit leichten Avancen, aber auch zeitweisen Verlusten, etwa einem Minus von 0,35 Prozent auf 207,92 US-Dollar. Ein klarer Ausbruch blieb also zunächst aus, doch die strategische Marschroute ist korrigiert.
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Gipfeltreffen in der Wüste: Welche Fäden spinnt CEO Jassy in Riad?
Doch nicht nur im operativen Geschäft werden neue Pfade beschritten. Auch auf dem diplomatischen Parkett zeigt Amazon Präsenz. Vorstandschef Andy Jassy wurde unlängst an der Seite von US-Präsident Donald Trump und dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Riad gesehen. Anlass war ein Treffen mit etwa 250 Regierungsvertretern und führenden Wirtschaftsdelegierten, darunter auch Persönlichkeiten wie Elon Musk und die Leiter von Blackstone, Blackrock sowie OpenAI.
Welche Agenda verfolgte der Amazon-Lenker bei dieser Zusammenkunft? Im Zentrum von Trumps Reise standen offiziell Geschäftsbeziehungen und Investitionsmöglichkeiten. Saudi-Arabien wiederum rüstet erkennbar im Zukunftsfeld Künstliche Intelligenz auf. Erst kurz vor dem Präsidentenbesuch hatte der saudische Staatsfonds PIF eine neue Gesellschaft für KI-Investitionen mit dem Namen "Humain" ins Leben gerufen, deren Vorsitz der Kronprinz persönlich innehat. Das erklärte Ziel: Das Königreich will als globaler Akteur im KI-Sektor mitmischen.
Vor dem Hintergrund von Amazons eigener, starker Positionierung im Bereich KI und Cloud-Computing (AWS) erscheint Jassys Teilnahme an diesem Treffen als mehr als nur eine protokollarische Geste. Ob hier bereits Fundamente für konkrete Projekte oder Investitionen im Wüstenstaat gelegt wurden, darüber lässt sich aktuell nur mutmaßen. Es verdeutlicht jedoch
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