AMD Aktie: KI-Offensive oder teurer Poker?

AMD verstärkt seine KI-Strategie durch Verkauf der Fertigungssparte und neue GPU-Modelle, während Analysten das Potenzial und die Risiken bewerten.

Kurz zusammengefasst:
  • Verkauf der ZT Systems-Sparte für 3 Milliarden US-Dollar
  • Neue Radeon RX 9060 XT mit doppelter Raytracing-Leistung
  • Partnerschaft mit ASUS für KI-optimierte Copilot+ PCs
  • Amazon erwirbt signifikante AMD-Aktienposition

Der Chip-Gigant AMD wirbelt den Markt mit einer strategischen Neuausrichtung und einem klaren Bekenntnis zum boomenden KI-Sektor auf. Mit milliardenschweren Deals und neuen Produkten zielt das Unternehmen direkt auf die Vorherrschaft im Zukunftsmarkt. Doch ist dies der erhoffte Befreiungsschlag oder ein riskantes Spiel?

Radikalkur für die KI-Zukunft

AMD greift tief in die Trickkiste, um seine Position im heiß umkämpften KI-Markt zu zementieren. Ein entscheidender Schachzug ist der Verkauf der Fertigungssparte von ZT Systems für 3 Milliarden US-Dollar an Sanmina. Das wertvolle Engineering-Team von ZT verbleibt jedoch beim Chiphersteller – ein klares Signal, dass man es im lukrativen KI-Sektor, insbesondere mit dem Rivalen Nvidia, aufnehmen will. Diese Maßnahme folgt auf eine kürzlich bekannt gegebene Partnerschaft mit dem saudi-arabischen Unternehmen HUMAIN über 10 Milliarden US-Dollar, welche die KI-Ambitionen weiter unterstreicht.

Das Echo vom Parkett auf diese Weichenstellungen ist vielstimmig:

  • Der Analyst Ruben Roy von Stifel sieht im Verbleib des ZT-Engineering-Teams einen Katalysator, der AMDs Entwicklung von Rack-Scale-KI-Systemen beschleunigen dürfte.
  • Aaron Rakers von Wells Fargo bekräftigt seine positive Einschätzung und verweist auf das langfristige KI-Potenzial sowie auf kommende Produkte wie die Instinct MI400-Serie GPUs.
  • Christopher Danely von der Citi bleibt vorsichtiger und spricht von einem „Financial Haircut“ durch den ZT-Systems-Deal, räumt jedoch ein, dass dieser die Skalierung der Data-Center-GPUs stärken könnte.

Insgesamt wird die Veräußerung als strategischer Schritt gewertet, um die Kräfte auf das Kernchip- und KI-Geschäft zu bündeln.

Produktfeuerwerk und neue Allianzen

Weitere Akzente im KI- und Gaming-Bereich setzte der Konzern auf der Computex 2025. Dort enthüllte AMD neue GPUs, einschließlich der Radeon RX 9060 XT, die Berichten zufolge die Raytracing-Leistung ihres Vorgängers verdoppeln soll. Zusätzlich wurde die Radeon AI Pro R9700 Workstation-Grafikkarte vorgestellt, die auf KI-gestützte Workstations abzielt und eine signifikant verbesserte Leistung für KI-zentrierte Entwicklungen verspricht.

In Zusammenarbeit mit ASUS kündigte AMD zudem die neuen ASUS Expert P-Serie Copilot+ PCs an, die von den neuesten AMD Ryzen™ AI 300 Series Prozessoren angetrieben werden. Diese Produktlinie, die Laptops, Desktops und Mini-PCs umfasst, ist für KI-Computing und Produktivitätssteigerung im kommerziellen Sektor konzipiert. Jack Huynh, SVP und GM von AMDs Computing and Graphics Group, bezeichnete diese neue kommerzielle Reihe als einen entscheidenden Moment im Hochleistungsrechnen, der den wachsenden Anforderungen von KI-Workloads gerecht werden soll.

Investoren zwischen Hoffen und Bangen

Die Stimmung der Anleger spiegelt diese dynamischen Entwicklungen wider. Zwar verzeichnet der Konzern gesundes Wachstum, insbesondere im Datacenter-Segment mit einem Free Cash Flow von 727 Millionen US-Dollar im ersten Quartal – ein signifikanter Anstieg im Jahresvergleich –, doch agierte das Unternehmen zuletzt auch mit Aktienrückkäufen am offenen Markt.

Einige Marktexperten sehen zwar starkes Aufwärtspotenzial, die aktuelle Bewertung biete neuen Investoren angesichts der erforderlichen Wachstumsannahmen jedoch möglicherweise keine große Sicherheitsmarge. Bringt der Einstieg von Amazon hier eine neue Dynamik? Der Handelsriese sicherte sich im ersten Quartal 822.234 Aktien des Chipherstellers. Marktbeobachter werten dies teils als Bestätigung der AMD-Fähigkeiten und als potenziellen Schritt Amazons, seine Chiplieferanten breiter aufzustellen und sich langfristig möglicherweise weiter von Nvidia zu emanzipieren.

AMD zieht im Rennen um die KI-Krone also alle Register. Die strategischen Weichenstellungen sind klar, die Produktpipeline gefüllt. Doch wie schnell werden sich diese ambitionierten Manöver in harten Zahlen und Marktanteilsgewinnen niederschlagen? Das bleibt die spannendste Frage für die kommenden Quartale.

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