Advanced Micro Devices schockiert die Anleger. Trotz glänzender Quartalszahlen sackt die Aktie nachbörslich ab. Der Chipkonzern übertraf im dritten Quartal sowohl beim Gewinn als auch beim Umsatz die Erwartungen deutlich – und kassiert dennoch eine Ohrfeige vom Markt.
Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 1,20 Dollar, Analysten hatten nur 1,17 Dollar erwartet. Beim Umsatz sprang AMD auf 9,25 Milliarden Dollar – ein Plus von 36 Prozent im Jahresvergleich. Die Konsensschätzung lag bei lediglich 8,74 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn kletterte von 771 Millionen auf 1,24 Milliarden Dollar. Zahlen, die eigentlich Begeisterungsstürme auslösen müssten.
Rechenzentren boomen – aber reicht das?
Das Geschäft mit Rechenzentren explodierte geradezu: 4,3 Milliarden Dollar Umsatz bedeuten ein Wachstum von 22 Prozent. Treiber waren die MI350-KI-Beschleuniger und die EPYC-Prozessoren der fünften Generation. Die KI-Welle trägt AMD weiter nach oben.
Noch beeindruckender fiel das Client-Segment aus. Hier, wo PC- und Laptop-Chips das Geschäft bestimmen, schoss der Umsatz um satte 73 Prozent auf 4 Milliarden Dollar in die Höhe. Auch das Gaming-Geschäft trug zu diesem Sprung bei.
Für das vierte Quartal stellt AMD Erlöse zwischen 9,6 Milliarden Dollar in Aussicht – plus oder minus 300 Millionen. Das entspricht einem Jahreswachstum von rund 25 Prozent und liegt deutlich über den erwarteten 8,75 Milliarden Dollar. Das Unternehmen spricht selbst von einem „klaren Sprung in unserer Wachstumstrajektorie“.
Warum dann die kalte Dusche?
Die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Nach dem stärksten Monatsgewinn seit fast 25 Jahren – angeheizt durch die Partnerschaft mit OpenAI – hatte die Euphorie die Bewertung auf historische Höhen getrieben. Genau das wird jetzt zum Problem.
Die Prognose für die bereinigte Bruttomarge enttäuschte. Sie lag nur im Rahmen der Erwartungen, nicht darüber. Nach der Rally der vergangenen Wochen reicht das offenbar nicht mehr aus. Die Messlatte liegt inzwischen so hoch, dass selbst Rekordergebnisse nicht genügen, um die Anleger bei Laune zu halten.
Die Aktie verlor nachbörslich mehr als ein Prozent. Der reguläre Handelstag hatte noch bei 250,11 Dollar geschlossen – ein Plus von 44,77 Prozent in den letzten drei Monaten und 76,56 Prozent auf Jahressicht. Diese Performance hat Erwartungen geschaffen, die selbst starke Zahlen nur schwer erfüllen können.
Hinzu kommt: Die US-Handelsbeschränkungen für Chip-Exporte nach China belasten weiterhin. AMD verzeichnete im dritten Quartal keinerlei Erlöse aus Lieferungen der MI308-GPUs nach China. Ein Markt, der dem Konzern fehlt – auch wenn das Wachstum in anderen Regionen das mehr als kompensiert.
Der übergeordnete Trend bleibt bullisch, keine Frage. Doch die jüngste Reaktion zeigt: In aufgeheizten Märkten können auch Rekorde zu wenig sein.
AMD-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue AMD-Analyse vom 5. November liefert die Antwort:
Die neusten AMD-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für AMD-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 5. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
AMD: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...
