Amplifon Aktie: Der schwere Hörsturz

Der Hörgerätehersteller Amplifon korrigiert seine Jahresprognose deutlich nach unten. Umsatzwachstum und Marge fallen schwächer aus als erwartet, während ein neues Effizienzprogramm gestartet wird.

Kurz zusammengefasst:
  • Gewinn pro Aktie sinkt um 22 Prozent
  • Umsatzziel für 2025 deutlich reduziert
  • Neues Sparprogramm Fit4Growth gestartet
  • Aktie verliert über 39 Prozent im Jahr

Der Hörgerätespezialist Amplifon kämpft mit einer doppelten Herausforderung: Während makroökonomische Belastungen die aktuellen Zahlen drücken, versucht das Unternehmen mit einem ehrgeizigen Sparprogramm gegen die schwindende Profitabilität anzugehen. Die jüngste Prognosekorrektur zeigt, dass die Erholung länger dauern wird als erhofft.

Ernüchternde Halbjahreszahlen

Die Zahlen für das erste Halbjahr 2025 offenbaren deutliche Schwachstellen. Zwar stieg der Umsatz konstant um 1,6 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro, jedoch bei weitem nicht so stark wie ursprünglich erwartet. Währungseffekte drückten das Wachstum in aktuellen Wechselkursen auf magere 0,3 Prozent.

Das eigentliche Problem zeigt sich in der Profitabilität: Die bereinigte EBITDA-Marge schrumpfte von 25,2 auf 24,4 Prozent, der Gewinn sackte von 87,8 auf 68,1 Millionen Euro ab. Pro Aktie bedeutet dies einen Rückgang von 0,389 auf 0,303 Euro – ein deutlicher Dämpfer für Anleger.

Zweigeteilte Märkte, einheitliche Probleme

Die regionale Aufteilung zeigt ein klares Bild der Herausforderungen. Der wichtige US-Privatmarkt entwickelte sich schwach, auch wenn sich die Situation im zweiten Quartal leicht verbesserte. Europa präsentiert sich zweigeteilt: Während Frankreich und Deutschland positiv abschnitten, kämpfen südeuropäische Länder mit verhaltenen Verbraucherausgaben. Asien-Pazifik, insbesondere China, bleibt eine Schwachstelle.

Neuer Fahrplan: Weniger Wachstum, mehr Effizienz

Als Reaktion auf die anhaltenden Herausforderungen hat Amplifon die Erwartungen für 2025 deutlich nach unten korrigiert. Statt eines mittleren bis hohen einstelligen Wachstums erwartet das Unternehmen nun nur noch etwa 3 Prozent Umsatzwachstum. Die EBITDA-Marge soll bei rund 23 Prozent liegen – deutlich unter der bisherigen Zielmarke von mindestens 24 Prozent.

Gleichzeitig startet Amplifon das „Fit4Growth“-Programm, das bis 2027 eine Verbesserung der Marge um 150-200 Basispunkte bringen soll. Die Maßnahmen umfassen:

  • Straffung der globalen Operations
  • Kostensenkungsmaßnahmen in verschiedenen Segmenten
  • Fokussierung auf Investitionen mit hohen Renditen

Für die Umsetzung sind nicht wiederkehrende Kosten von etwa 35 Millionen Euro in den nächsten zwei Jahren eingeplant.

Nachhaltigkeit vs. Aktienperformance

Trotz einer ambitionierten Klimastrategie mit Reduktionszielen für Treibhausgasemissionen bis 2030 bleibt die Aktie unter Druck. Die jüngste Kursentwicklung zeigt deutlich: Für Anleger zählen aktuell vor allem die operativen Zahlen und die überzeugende Umsetzung des Sparprogramms – nicht die langfristigen Nachhaltigkeitsziele.

Die Amplifon-Aktie notiert deutlich im Minus und hat seit Jahresbeginn über 39 Prozent an Wert verloren. Die Herausforderungen sind gewaltig, der Turnaround braucht Zeit. Ob das „Fit4Growth“-Programm den erhofften Erfolg bringt, wird sich erst in den kommenden Quartalen zeigen.

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