Die Luft für ams-OSRAM wird spürbar dünner. Innerhalb kürzester Zeit strichen mehrere Großbanken ihre Kaufempfehlungen und senkten die Kursziele drastisch. Statt der erhofften Erholung dominieren Sorgen über die Schuldenlast und die tatsächliche Ertragskraft das Bild. Anleger stellen sich die Frage, ob die aktuellen Kurstiefs eine Übertreibung oder eine rationale Anpassung an die Realität darstellen.
Die aktuelle Lage im Überblick:
* Massive Abwertungen: J.P. Morgan, Kepler Cheuvreux und Jefferies senkten ihre Ratings.
* Negativer Trend: Die Aktie verlor in den letzten 30 Tagen rund 28 % an Wert.
* Bilanzsorgen: Fällige Schulden übersteigen laut Analystenschätzungen den freien Cashflow der kommenden Jahre.
Analysten ziehen die Reißleine
Besonders deutlich fiel das Urteil von J.P. Morgan aus. Die US-Bank stufte das Papier am 1. Dezember auf „Underweight“ herab und kappte das Kursziel radikal von 8,90 auf 5,35 Schweizer Franken. Die Begründung wiegt schwer: Die Experten sehen eine „höchste Unsicherheit“ bezüglich der künftigen Ertragskraft.
Kritisiert wird vor allem die Qualität der Gewinne. Die Profitabilität im laufenden Jahr 2025 sei durch Einmaleffekte wie Vergleichszahlungen und Veräußerungsgewinne künstlich geschönt worden. Bereinigt man die Zahlen um diese Sondereffekte, seien die zugrundeliegenden Margen stagnierend bis rückläufig. Für die Jahre 2026 und 2027 liegen die Prognosen der Bank nun deutlich unter dem Marktkonsens.
Enttäuschung beim Ausblick
Auslöser für die jüngste Verkaufswelle waren die Quartalszahlen und insbesondere die Prognose für das Schlussquartal. Zwar lag der Umsatz im dritten Quartal mit 853 Millionen Euro leicht über den Erwartungen, doch der Ausblick auf das laufende vierte Quartal verfehlte die Hoffnungen der Marktteilnehmer deutlich.
Das Management stellte einen Umsatzrückgang in Aussicht, wobei der Mittelwert der Prognose rund 5 % unter dem Vorjahresniveau liegt. Noch schwerer wiegt die erwartete bereinigte EBITDA-Marge von ca. 17,5 %, die klar unter den vom Markt erhofften 19,6 % bleibt. Kepler Cheuvreux bezeichnete den kurzfristigen Ausblick passend als „uninspirierend“ und sieht auch mittelfristig nur begrenzten Spielraum für Margenverbesserungen.
Schuldenlast drückt auf die Bewertung
Neben der operativen Schwäche rückt die Bilanzstruktur wieder stärker in den Fokus. Die Nettoverschuldung beläuft sich auf rund 1,58 Milliarden Euro. J.P. Morgan weist auf eine drohende Finanzierungslücke hin: Den geschätzten freien Mitteln für den Schuldenabbau von rund 1,2 Milliarden Euro bis 2029 stehen im gleichen Zeitraum fällige Verbindlichkeiten von 2,4 Milliarden Euro gegenüber.
Diese Diskrepanz spiegelt sich im Aktienkurs wider. Das Papier schloss gestern bei 7,97 Euro und notiert damit gut 42 % unter dem 52-Wochen-Hoch. Der RSI (Relative Strength Index) von 16,4 deutet zwar auf eine technisch extrem überverkaufte Situation hin, fundamental dominiert jedoch die Skepsis. Auch der Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt von knapp 21 % unterstreicht den etablierten Abwärtstrend.
Marktbeobachter werten die aktuelle Konsensverschiebung hin zu „Reduce“ als klares Indiz dafür, dass das Vertrauen in den Turnaround schwindet. Solange ams-OSRAM keine organische Margensteigerung ohne Sondereffekte nachweisen kann und keinen klaren Plan für die Schuldenfälligkeiten vorlegt, dürfte das Aufwärtspotenzial trotz der optisch günstigen Kurse begrenzt bleiben.
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