Der japanische Leitindex Nikkei 225 steht am Montag unter Druck und fällt um 0,4 Prozent auf 50.176 Punkte. Damit setzt sich die Schwäche vom Freitag fort, als der Index bereits deutliche 905 Punkte oder 1,77 Prozent einbüßte. Die Marke von 50.200 Punkten konnte nicht gehalten werden.
Die Belastung kommt nicht von ungefähr: Japan meldete am Montag einen Wirtschaftseinbruch im dritten Quartal. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte um 0,4 Prozent gegenüber dem Vorquartal – auf das Jahr hochgerechnet entspricht das einem Minus von 1,8 Prozent. Das ist eine scharfe Trendwende nach dem Plus von 0,6 Prozent im zweiten Quartal.
Konsum schwächelt, Auslandsgeschäft bremst
Besonders problematisch: Der private Konsum, ein wichtiger Wachstumstreiber, legte nur noch um magere 0,1 Prozent zu, nachdem er im Vorquartal noch um 0,4 Prozent gewachsen war. Auch die Exportnachfrage enttäuschte mit einem Rückgang von 0,2 Prozent, während sie zuvor noch gestiegen war. Einziger Lichtblick sind die Investitionsausgaben, die um 1,0 Prozent zulegten.
Die Zahlen setzen die japanische Notenbank unter Druck. Wie soll sie auf diese Wachstumsschwäche reagieren, während gleichzeitig die Inflation mit 2,8 Prozent über dem Zielwert liegt?
Tech-Werte trotzen, Autoaktien unter Druck
Auf Unternehmensebene zeigt sich ein gemischtes Bild. Während die Techriesen Tokyo Electron und Advantest mit Gewinnen von fast 4 Prozent beziehungsweise 0,4 Prozent punkten, leiden die Autobauer massiv. Honda verliert mehr als 3 Prozent, Toyota knapp 2 Prozent. Auch die Exportwerte stehen unter Verkaufsdruck – Sony fällt fast 4 Prozent, Panasonic büßt knapp 3 Prozent ein.
Besonders hart trifft es CyberAgent und Shiseido mit Verlusten von jeweils mehr als 9 Prozent. Isetan Mitsukoshi rutscht fast 9 Prozent ab. Dahinter stehen Sorgen über die schwache Konsumnachfrage im Inland.
Gegen den Trend stemmen sich einige Rohstoff- und Pharmawerte: Mitsui Kinzoku schießt mehr als 7 Prozent nach oben, Chugai Pharmaceutical gewinnt über 5 Prozent. Auch SoftBank Group zeigt mit einem Plus von fast 4 Prozent Stärke, ebenso wie Fast Retailing mit knapp 5 Prozent Kursgewinn.
Wall Street liefert keine Impulse
Von der Wall Street kamen am Freitag kaum Impulse. Der Dow Jones verlor 0,7 Prozent, während Nasdaq und S&P 500 nahezu unverändert aus dem Handel gingen. Die Unsicherheit über den Zinskurs der US-Notenbank bleibt ein Belastungsfaktor – Fed-Kommentare und der Regierungsstillstand in Washington nähren Zweifel an einer baldigen Zinssenkung.
Der US-Dollar notiert im Handel gegen den Yen im oberen 154er-Bereich und hält damit seine feste Tendenz. Das macht japanische Exporte zwar wettbewerbsfähiger, doch die schwache Auslandsnachfrage verhindert positive Effekte.
Mit dem BIP-Rückgang im Rücken dürfte die Nervosität an Tokios Börse zunächst anhalten. Die Frage ist nun, ob die Politik mit Konjunkturmaßnahmen gegensteuert – oder ob Japan in eine längere Schwächephase abrutscht.
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