Der Streit um den prestigeträchtigen Großauftrag der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sorgte zuletzt für Unruhe am Markt. Nun stellt sich SBB-Chef Vincent Ducrot demonstrativ vor die Entscheidung für Siemens und gegen den Platzhirschen Stadler Rail. Für Anleger ist das heute veröffentlichte Interview ein wichtiges Signal, das die Wettbewerbsfähigkeit der Münchener eindrucksvoll unterstreicht.
- Rückendeckung: SBB-Chef verteidigt Auftragsvergabe an Siemens.
- Kostenvorteil: Dreistelliger Millionenbetrag bei Betriebskosten ausschlaggebend.
- Dividende: Ausschüttung klettert auf 5,35 Euro.
- Insider: Gemischte Signale durch Aktienverkäufe im Millionenwert.
Kostenvorteil sticht Patriotismus
Das mediale Tauziehen um den Milliardenauftrag der SBB scheint entschieden. SBB-CEO Vincent Ducrot wies die Kritik des unterlegenen Konkurrenten Stadler Rail am Sonntag deutlich zurück. Die Vergabe an Siemens sei an strikte gesetzliche Vorgaben gebunden gewesen, wobei der deutsche Technologiekonzern vor allem langfristig überzeugte.
Entscheidend war laut Ducrot nicht nur der Anschaffungspreis, sondern die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Züge. Der Unterschied bei den Betriebs- und Unterhaltskosten zwischen Siemens und der Konkurrenz bewege sich im „dreistelligen Millionenbereich“. Diese massive Einsparungsperspektive validiert die Strategie der Sparte Siemens Mobility, über Total-Cost-of-Ownership-Modellen Marktanteile zu gewinnen. Damit dürften die Bedenken bezüglich möglicher juristischer Verzögerungen beim Projektstart deutlich in den Hintergrund treten.
Dividende steigt, Insider nehmen Gewinne mit
Parallel zur operativen Stärkung bestätigt der Konzern seine zuvorkommende Haltung gegenüber Aktionären. Die Dividende soll für das Jahr 2025 auf 5,35 Euro je Aktie angehoben werden, was beim aktuellen Kursniveau einer Rendite von rund 2,3 Prozent entspricht. Die Auszahlung ist für den 17. Februar nach der Hauptversammlung geplant.
Ein differenziertes Bild liefern jedoch die jüngsten Meldungen zu Directors‘ Dealings. Während in der vergangenen Woche vier kleinere Insider-Käufe registriert wurden, nutzte ein Mandatsträger das hohe Kursniveau für einen signifikanten Verkauf. Aktien im Wert von 1,17 Millionen Euro wurden abgestoßen. Marktbeobachter werten dies weniger als Misstrauensvotum, sondern eher als klassische Gewinnmitnahme nach der starken Jahresperformance.
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Charttechnische Lage und Bewertung
Die Siemens-Aktie ging mit einem Schlusskurs von 237,75 Euro ins Wochenende und verzeichnete am Freitag ein leichtes Minus von 0,71 Prozent. Der langfristige Aufwärtstrend bleibt dennoch intakt: Seit Jahresanfang steht ein Plus von 26,10 Prozent zu Buche.
Aktuell konsolidiert das Papier etwas unterhalb des 52-Wochen-Hochs von 252,70 Euro, das Mitte November markiert wurde. Der Abstand zum gleitenden 200-Tage-Durchschnitt beträgt knapp 6 Prozent, was auf eine gesunde, aber nicht überhitzte Bewertung hindeutet. Unterstützt wird der Kurs auch durch die positive Sektor-Stimmung rund um KI-Integration und die Erholung der Energietochter Siemens Energy.
Mit der Klärung der SBB-Causa richtet sich der Blick nun voll auf die operative Umsetzung der KI-Strategie mit der Software-Tochter Altair und die anstehende Hauptversammlung im Februar. Solange die Marke um 224 Euro (200-Tage-Linie) hält, bleibt das technische Bild konstruktiv.
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