Sieben Verlust-Sessions in Folge – was bei vielen Aktien bereits Alarm auslösen würde, ist bei UnitedHealth zur neuen Normalität geworden. Der Healthcare-Riese stürzt weiter ab, obwohl die Quartalszahlen die Erwartungen geschlagen haben. Ein Widerspruch? Nicht wirklich. Denn hinter den Kulissen kämpft das Unternehmen mit einem Problem, das Investoren zutiefst verunsichert: Die Kosten explodieren schneller als die Einnahmen wachsen können.
Margen unter Dauerbeschuss
Die Kernkennzahl, die über Erfolg oder Misserfolg im Versicherungsgeschäft entscheidet, liefert ein dramatisches Bild: Die Medical Care Ratio (MCR) – der Anteil der Prämieneinnahmen, der für medizinische Leistungen aufgewendet wird – schoss im dritten Quartal auf 89,9 Prozent. Ein Anstieg um satte 470 Basispunkte im Jahresvergleich.
Anders formuliert: Von jedem eingenommenen Dollar bleiben UnitedHealth nur noch rund 10 Cent, bevor weitere Kosten abgezogen werden. Noch 2023 lag diese Quote bei 83,2 Prozent. Die Entwicklung zeigt einen klaren Trend – in die falsche Richtung.
Verantwortlich für die Margenerosion sind mehrere Faktoren, die gleichzeitig zuschlagen:
• Medizinische Kosten steigen in allen Geschäftsbereichen überdurchschnittlich
• Medicare-Kürzungen aus der Biden-Ära wirken nach
• Strukturelle Änderungen durch den Inflation Reduction Act belasten
• Tatsächliche Inanspruchnahme medizinischer Leistungen übertrifft Prognosen deutlich
Umsatzwachstum kann Gewinneinbruch nicht kaschieren
Die Topline sieht auf den ersten Blick solide aus: 113,2 Milliarden Dollar Umsatz im dritten Quartal bedeuten ein Plus von zwölf Prozent. Die UnitedHealthcare-Sparte allein verzeichnete sogar 16 Prozent Wachstum und versorgt mittlerweile 50,1 Millionen Versicherte in den USA.
Doch der Blick auf die Profitabilität ernüchtert: Der bereinigte Gewinn je Aktie sackte um dramatische 59,2 Prozent auf 2,92 Dollar ab. Zwar übertraf dieser Wert die Analystenschätzungen um 6,2 Prozent – doch das ändert nichts an der Tatsache, dass die Kostenlawine die Gewinne zermalmt.
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Die Optum-Sparte, die Gesundheitsdienstleistungen und Technologie bündelt, erwirtschaftete Erlöse von 69,2 Milliarden Dollar. Das entspricht einem Zuwachs von acht Prozent, während gleichzeitig die operative Marge um 60 Basispunkte nachgab. Die Anzahl der betreuten Verbraucher sank von 104 auf 96 Millionen – Resultat strategischer Rückzüge aus unrentablen Märkten.
Ausblick überzeugt die Märkte nicht
Das Management hat die Jahresprognose für 2025 auf mindestens 14,90 Dollar je Aktie angehoben. Zudem verkündete man erfolgreiche Preisanpassungen bei den meisten risikobasierten Geschäftsbereichen, was 2026 zu einer Margenerholung führen soll.
Die Börse bleibt skeptisch – und das aus gutem Grund. Die angekündigten Entwicklungen verheißen wenig Gutes:
• Medicare Advantage verliert voraussichtlich rund eine Million Mitglieder in 2026
• Margen im kommerziellen Versicherungsgeschäft normalisieren sich erst 2027
• Medicaid kämpft weiterhin mit ungünstigen Kostentrends
• Einschreibungen im Rahmen des Affordable Care Act sollen um etwa 67 Prozent zurückgehen
Die Zeitachse für eine nachhaltige Erholung erstreckt sich damit mindestens bis 2027 – eine Ewigkeit in der schnelllebigen Gesundheitsbranche.
Wo stehen die Profis?
Institutionelle Investoren senden widersprüchliche Signale. Während einige Adressen wie SP Asset Management LLC nachkauften, reduzierten andere wie Souders Financial Advisors ihre Positionen deutlich. Die institutionelle Eigentümerquote liegt aktuell bei 85,18 Prozent – ein Zeichen dafür, dass große Player trotz des Kursrutsches an Bord bleiben.
Technisch befindet sich die Aktie mit einem RSI von 32,46 nahe der überverkauften Zone. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch von über 50 Prozent verdeutlicht das Ausmaß der Korrektur. Sollten sich die fundamentalen Sorgen auch nur ansatzweise auflösen, wäre das Erholungspotenzial beträchtlich. Doch genau daran zweifelt der Markt aktuell massiv.
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