Ist das die lang ersehnte Befreiung für die Anteilseigner des Wolfsburger Autobauers? Nach monatelanger Tristesse kehrt das Kaufinteresse an den Märkten zurück, getrieben von einem Hoffnungsschimmer aus Brüssel. Die EU-Kommission stellt eine entscheidende Weichenstellung in Aussicht, die die Margenbelastung durch China-Zölle deutlich abmildern könnte.
- Aktueller Kurs: 105,85 € (+1,05%)
- Performance 30 Tage: +13,62%
- Abstand 200-Tage-Linie: +10,72%
Hoffnungssignal aus Brüssel
Der wichtigste Treiber der aktuellen Aufwärtsbewegung ist politischer Natur. Die EU-Kommission prüft einen Antrag auf Zollbefreiung für im chinesischen Anhui produzierte Volkswagen-Modelle. Konkret geht es um die 20,7-prozentigen Strafzölle, die bisher wie ein Damoklesschwert über der Kalkulation schwebten.
Für die Tochtermarke Cupra und deren vollelektrisches SUV Tavascan wäre eine Einigung vital. Statt pauschaler Zölle diskutieren die Parteien nun über Mindestpreismechanismen und Importquoten. Sollte dieser Deal in den kommenden Monaten finalisiert werden, fiele eine erhebliche Belastung für die Gewinnmarge weg.
Charttechnik hellt sich auf
Die Anleger greifen bereits vor. Mit einem aktuellen Kurs von 105,85 Euro hat sich die Vorzugsaktie deutlich von den Tiefstständen gelöst. Der Abstand zum 50-Tage-Durchschnitt beträgt inzwischen über 12 Prozent, was die kurzfristige Dynamik unterstreicht.
Auch operativ gibt es Lichtblicke: Der europäische Automarkt wuchs im Oktober um 5,8 Prozent. Volkswagen verteidigte dabei seine Marktführerschaft souverän und legte bei den Auslieferungen um 6,5 Prozent zu. Besonders die Marke Cupra stach mit einem Plus von über 26 Prozent hervor, während Porsche hingegen schwächelte.
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Fundamentale Baustellen bleiben
Trotz der Euphorie dürfen die tiefgreifenden strukturellen Probleme nicht ignoriert werden. Die Neun-Monats-Zahlen offenbarten mit einer operativen Marge von nur 2,3 Prozent die ganze Härte des aktuellen Marktumfelds. Negative Mixeffekte und Kosten für die Neuausrichtung belasteten das Ergebnis schwer.
Zudem sorgt die Verzögerung der strategischen Planungsrunde für Unsicherheit. Entscheidungen über Werksbelegungen und die neue SSP-Elektroplattform werden voraussichtlich erst 2026 fallen. Der neue Strategiechef Ludwig Fazel, der sein Amt am 1. Dezember angetreten hat, steht vor der Aufgabe, diesen Investitionsstau schnellstmöglich aufzulösen.
Fazit
Die Volkswagen-Aktie vollzieht derzeit eine Bewertungserholung, gestützt durch eine günstige Bewertung mit einem KGV von rund 7 und die Hoffnung auf eine politische Lösung im Zollstreit. Gelingt der Durchbruch in Brüssel und stabilisiert sich das operative Geschäft, könnte der Weg in Richtung des von RBC veranschlagten Kursziels von 130 Euro frei werden.
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