RTL Deutschland streicht rund 600 Stellen – eine der drastischsten Sparmaßnahmen der jüngeren Unternehmensgeschichte. Der Grund: Das klassische Werbegeschäft bricht weg, während der Umbau zum Streaming-Konzern Milliarden verschlingt. Die Frage ist nicht mehr, ob gespart wird, sondern wie tief der Schnitt gehen muss.
Streaming gegen sinkende TV-Erlöse
Der Stellenabbau ist keine isolierte Maßnahme, sondern Teil einer strategischen Neuausrichtung. Im Zentrum steht der Streaming-Dienst RTL+, der dynamisch wächst: Bis zum dritten Quartal 2025 stieg die Zahl der zahlenden Abonnenten auf 7,6 Millionen, bis Jahresende sollen es 8 Millionen werden.
Gleichzeitig belastet die Schwäche im linearen TV-Werbemarkt die Bilanz massiv. In Deutschland und Frankreich sind die Werbeerlöse deutlich eingebrochen. Die Konsequenz: RTL musste die Jahresprognose senken. Statt der ursprünglich anvisierten 6,45 Milliarden Euro werden nun nur noch 6,0 bis 6,1 Milliarden Euro Umsatz erwartet. Beim bereinigten EBITA fiel die Korrektur noch härter aus – von rund 780 Millionen auf 650 Millionen Euro.
Parallel dazu läuft die geplante Übernahme von Sky Deutschland. Der Abschluss wird für die erste Jahreshälfte 2026 erwartet, sofern die Kartellbehörden grünes Licht geben. Dieser Deal gilt als wichtiger Baustein für die digitale Zukunft des Konzerns.
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Dividende unter Druck
Die operativen Margen stehen unter erheblichem Druck. RTL galt lange als verlässliche Dividendenaktie, doch die aktuellen Zahlen stellen diesen Status auf die Probe. Der Konzern muss massiv in Content und Technologie investieren, während die Erlöse aus dem Kerngeschäft schrumpfen.
Der Stellenabbau soll die Kostenstruktur entlasten und mittelfristig die Profitabilität stabilisieren. Ob das gelingt, hängt davon ab, wie schnell RTL+ schwarze Zahlen schreibt und wie sich der Werbemarkt entwickelt. Das Ausführungsrisiko bleibt hoch.
Die Aktie notiert deutlich unter ihrem 52-Wochen-Hoch von rund 38,90 Euro und bewegt sich in einer Konsolidierungsphase. Anleger warten auf klare Signale: Wird der Markt die Sparmaßnahmen als Zeichen von Schwäche oder als notwendigen Befreiungsschlag werten? Entscheidend werden die Quartalszahlen zum Jahresende und die Entwicklung der Abonnentenzahlen bei RTL+ sein.
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