RWE verkauft ein Offshore-Windprojekt in Polen – und erhält gleichzeitig grünes Licht für einen der größten Windparks vor der britischen Küste. Während der Konzern operativ deutliche Fortschritte macht, reagiert die Aktie verhalten. Ein Blick auf die Dimensionen der jüngsten Schritte zeigt, warum Analysten dennoch optimistisch bleiben.
Die wichtigsten Entwicklungen:
– Baurecht für 1.080 MW Offshore-Windpark „Five Estuaries“ in UK erhalten
– Verkauf des 350 MW Projekts F.E.W. Baltic II in Polen an PGE
– 15-Jahres-Stromvertrag für 200 MW Solarpark in den USA gesichert
– Aktie notiert bei 43,89 Euro – Analysten sehen Potenzial bis 50 Euro
Britisches Megaprojekt erhält finale Genehmigung
Der britische Secretary of State erteilte am 18. Dezember die Development Consent Order für den Offshore-Windpark „Five Estuaries“. Das Projekt vor den Küsten von Essex und Suffolk erreicht eine geplante Kapazität von bis zu 1.080 Megawatt. Die bis zu 79 Turbinen sollen eine Spitzenhöhe von maximal 370 Metern erreichen.
RWE führt das Konsortium mit einem Anteil von 33,33 Prozent. Weitere Partner sind ein von Macquarie geführtes Konsortium, ESB und Sumitomo. Die Anlage soll rechnerisch eine Million britische Haushalte versorgen können. Mit der behördlichen Genehmigung startet die konkrete Realisierungsphase.
Portfolio-Rotation in Polen
Parallel trennt sich der Konzern vom Offshore-Windprojekt F.E.W. Baltic II in der polnischen Ostsee. Der polnische Energiekonzern PGE übernimmt das Entwicklungsprojekt mit einer geplanten Kapazität von 350 Megawatt vollständig. Der Abschluss der Transaktion ist für das erste Quartal 2026 vorgesehen. Über den Verkaufspreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.
Dieser Schritt folgt der Strategie, Kapital aus Entwicklungsprojekten zu realisieren und für größere Investments umzuschichten. In Polen bleibt RWE weiterhin aktiv und betreibt ein Onshore-Wind- und Solarportfolio mit einer Kapazität von über 660 MW.
Langfristiger Stromvertrag in den USA
In den Vereinigten Staaten sicherte sich RWE einen 15-jährigen Stromabnahmevertrag mit Indiana Michigan Power. Das Power Purchase Agreement umfasst den Solarpark „Prairie Creek“ im Bundesstaat Indiana mit einer Kapazität von 200 MW. Die Anlage befindet sich bereits im Bau und soll 2028 in Betrieb gehen.
Solche langfristigen Verträge garantieren planbare Cashflows über mehr als ein Jahrzehnt und reduzieren die Abhängigkeit von volatilen Strommarktpreisen. Für die Refinanzierung und Bewertung der Projekte sind diese Abnahmeverträge ein zentraler Baustein.
Kursreaktion bleibt verhalten
Trotz der operativen Fortschritte zeigt sich die Aktie weiterhin in einer Seitwärtsphase. Mit einem Plus von 1,29 Prozent über eine Woche bewegt sich der Kurs nur moderat. Die Deutsche Bank sieht das Kursziel bei 50 Euro – ein Aufwärtspotenzial von rund 14 Prozent gegenüber dem aktuellen Niveau.
Die Diskrepanz zwischen den Projektfortschritten und der Kursentwicklung deutet darauf hin, dass der Markt die Erfolge nur zögerlich einpreist. Das Management konzentriert sich auf Projekte mit optimaler Risiko-Rendite-Struktur, was sich mittelfristig in der Bewertung niederschlagen könnte.
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