CureVac steht vor einem Einschnitt, der die Geschichte des Unternehmens faktisch abschließt: Die Übernahme durch BioNTech tritt in die entscheidende Phase ein. Aus dem ehemals eigenständigen mRNA-Wert an der Nasdaq wird Schritt für Schritt ein Baustein im BioNTech-Konzern. Für Anleger stellt sich jetzt vor allem die Frage, welche Optionen es in den letzten Tagen des Übernahmeprozesses noch gibt – und was danach mit der Gesellschaft passiert.
Ab heute läuft die Abwicklung
Am heutigen Montag, 15. Dezember 2025, startet offiziell die Abwicklungsphase des Übernahmeangebots. Für alle CureVac-Aktien, die in der ersten Annahmefrist angedient wurden, beginnt damit die technische Umsetzung der Transaktion.
BioNTech führt dazu eine Kapitalerhöhung durch und stellt neue American Depositary Shares (ADS) bereit, die an den Abwicklungsagenten geliefert werden. Damit geht die operative Kontrolle über CureVac faktisch auf BioNTech über.
Der Umtauschkurs ist festgelegt: Für jede CureVac-Aktie erhalten Aktionäre 0,05363 BioNTech-ADS. Diese Relation basiert auf dem volumengewichteten Durchschnittskurs der BioNTech-ADS über die zehn Handelstage bis zum 25. November 2025 von 101,88 US-Dollar und entspricht einem Gegenwert von rund 5,46 US-Dollar je CureVac-Aktie. Das Gesamtvolumen der Transaktion liegt bei etwa 1,25 Milliarden US-Dollar und erfolgt vollständig in Aktien.
Kursseitig zeigt sich die CureVac-Aktie zuletzt relativ stabil im oberen Bereich der jüngsten Handelsspanne; auf Sicht von zwölf Monaten ergibt sich trotz leichter Rücksetzer der vergangenen Wochen noch ein deutliches Plus von über 40 Prozent.
Frist für verbliebene Aktionäre
Für Anleger, die ihre Stücke bislang nicht angedient haben, läuft nun ein enger Zeitplan. Laut den veröffentlichten Unterlagen gelten folgende Eckpunkte:
- 18. Dezember 2025, 12:01 Uhr Eastern Time: Endgültiges Auslaufen der nachträglichen Annahmefrist
- Nach dem 18. Dezember 2025: Start der gesellschaftsrechtlichen Neuordnung unter voller Kontrolle von BioNTech
Wer bis zum Ablauf der nachträglichen Frist noch andient, erhält ebenfalls BioNTech-ADS zum festgelegten Umtauschverhältnis. Im Anschluss plant BioNTech eine Post-Offer-Reorganisation, also eine Neuaufstellung der Konzernstruktur rund um CureVac. Dazu können Schritte wie ein Delisting und der Squeeze-out verbliebener Minderheitsaktionäre gehören – Details dazu liegen im vorliegenden Text zwar nicht vollständig vor, üblich sind solche Maßnahmen in dieser Konstellation jedoch.
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Die Kernbotschaft: Die Möglichkeit, das Angebot noch zu den bekannten Konditionen zu nutzen, ist zeitlich klar begrenzt. Danach verschiebt sich der Fokus von einem freiwilligen Umtausch hin zu strukturellen Maßnahmen unter BioNTech-Regie.
Deutliche Mehrheit sichert Transaktion ab
Bereits Anfang Dezember hatte BioNTech gemeldet, dass die Mindestannahmeschwelle erreicht wurde. Bis zum 3. Dezember 2025 waren 184.071.410 CureVac-Aktien wirksam angedient worden. Das entspricht rund 81,74 Prozent des ausgegebenen und ausstehenden Aktienkapitals von CureVac.
Diese Quote liegt über der geforderten Schwelle von 80 Prozent. Damit ist die Transaktion aus rechtlicher Sicht stabil aufgestellt und faktisch nicht mehr umkehrbar. BioNTech hat sich die klare Mehrheit gesichert, die für die geplante Neuordnung benötigt wird.
Rückenwind kam zusätzlich von der außerordentlichen Hauptversammlung am 25. November 2025. Dort stimmten über 99,16 Prozent der abgegebenen Stimmen allen für die Transaktion relevanten Beschlussvorlagen zu – inklusive der Maßnahmen für die Zeit nach Abschluss des Angebots. Die Aktionärsbasis hat den Verkauf damit mit sehr großer Mehrheit gebilligt.
Einordnung und Ausblick
Im Hintergrund dieser Übernahme stehen die zuletzt angespannten Perspektiven von CureVac als eigenständigem Player. Die jüngsten Quartalszahlen (Q3 2025, veröffentlicht am 24. November 2025) rahmen die Transaktion finanziell ein, auch wenn der hier vorliegende Text die Detailzahlen nicht vollständig ausführt. Klar ist jedoch: Die wirtschaftliche Ausgangslage war ein wichtiger Faktor für die hohe Zustimmung der Anteilseigner.
Für die kommenden Wochen ist der Pfad weitgehend vorgezeichnet:
- Technische Abwicklung und Lieferung der BioNTech-ADS für bereits angediente Aktien
- Abschluss der nachträglichen Annahmefrist am 18. Dezember 2025
- Start der Post-Offer-Reorganisation unter Führung von BioNTech
- Schrittweise Integration von CureVac in die BioNTech-Strukturen
Damit läuft die Zeit von CureVac als eigenständig börsennotiertes Unternehmen ab. Der Wert der Aktie hängt nun im Wesentlichen am fixierten Umtauschverhältnis sowie an der weiteren Kursentwicklung der BioNTech-ADS, während die unternehmerische Entscheidungsgewalt klar auf die Käuferseite übergeht.
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