Die Aktie von Novo Nordisk notiert aktuell bei rund 43 Euro und damit weit entfernt vom Allzeithoch bei umgerechnet etwa 90 Euro, das Anfang 2024 markiert wurde. An der Heimatbörse in Kopenhagen schloss das Papier zuletzt bei 331,55 DKK. Doch während Anleger noch über die Bodenbildung rätseln, sorgt eine Nachricht aus Fernost für neue Nervosität: Der dänische Pharmakonzern hat die Preise für sein Abnehm-Blockbuster Wegovy in China drastisch gesenkt – teilweise um bis zu 50 Prozent.
Halbierte Preise als Notwehrmaßnahme?
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: In den chinesischen Provinzen Yunnan und Sichuan liegen die Listenpreise für die beiden höchsten Dosierungen von Wegovy mittlerweile bei nur noch 987 Yuan (circa 141 US-Dollar) beziehungsweise 1.284 Yuan (circa 183 US-Dollar) pro Monat. Das entspricht einem Rückgang von bis zu 48 Prozent. Auch Konkurrent Eli Lilly zieht nach – ab dem 1. Januar 2026 soll ein 10-mg-Mounjaro-Injektor-Pen für 445 Yuan (circa 64 US-Dollar) erhältlich sein, nach zuvor 2.180 Yuan (circa 311 US-Dollar).
Offiziell begründet Novo Nordisk den Schritt mit dem Wunsch, die Behandlungslast für Patienten zu verringern. Doch die wahren Treiber liegen auf der Hand: Das Patent für Semaglutid, den Wirkstoff in Wegovy und Ozempic, läuft in China im März 2026 aus. Lokale Pharmaunternehmen stehen bereits in den Startlöchern, um günstigere Generika auf den Markt zu werfen. Innovent Biologics hat bereits ein lokal entwickeltes Abnehmpräparat zugelassen bekommen – der Preisdruck nimmt massiv zu.
Kurzfristiger Absatzschub oder langfristige Margenfalle?
Niedrigere Preise erhöhen zwar die Absatzmöglichkeiten in einem strategisch wichtigen Wachstumsmarkt. China gilt als Schlüsselregion für den Adipositas-Boom, der Novo Nordisk in den vergangenen Jahren zu einem der wertvollsten Unternehmen Europas gemacht hat. Doch die Kehrseite ist nicht zu übersehen: Preissenkungen von dieser Größenordnung belasten die Profitabilität unmittelbar. Investoren fragen sich, ob das chinesische Szenario nur ein regionaler Sonderfall bleibt – oder ob sich ähnliche Preiskämpfe bald auch in anderen Märkten abspielen werden.
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Der Wettbewerb verschärft sich nicht nur durch lokale Anbieter. Eli Lilly arbeitet an einer oralen Lösung namens Orforglipron, für die bereits im ersten Halbjahr 2026 eine FDA-Entscheidung erwartet wird. Novo Nordisk hat zwar mit der Wegovy-Pille (orales Semaglutid 25 mg) am 22. Dezember 2024 die FDA-Zulassung erhalten und plant den US-Marktstart bereits Anfang Januar 2026 zu einem Einstiegspreis von 149 US-Dollar pro Monat. Doch ob dieser „First-Mover“-Vorteil ausreicht, bleibt fraglich.
Analysten gespalten – Kursziel bei moderaten 5,5 Prozent
Das Stimmungsbild unter Analysten zum Jahreswechsel ist alles andere als euphorisch. Die aktuellen TipRanks-Daten für die an der NYSE gehandelten ADR-Aktien zeigen mit 4 „Buy“-, 4 „Hold“- und einem „Sell“-Rating eine gespaltene Erwartungshaltung. Der Schlusskurs der ADRs lag am 27. Dezember bei 52,40 US-Dollar, während das durchschnittliche Kursziel mit 55,31 US-Dollar nur ein Aufwärtspotenzial von rund 5,5 Prozent signalisiert.
Zwar legte die Aktie nach der Nachricht über die FDA-Zulassung der Wegovy-Pille an der Kopenhagener Börse um 9,24 Prozent zu. Doch von einer nachhaltigen Trendwende kann keine Rede sein. Die Papiere bleiben unter massivem Druck – und die jüngsten Preissenkungen in China dürften die Skepsis weiter nähren. Anleger warten nun gespannt auf die ersten Verkaufszahlen aus den USA im Januar 2026, um zu sehen, ob Novo Nordisk die Produktionskapazitäten stabil genug halten kann, um die Massennachfrage ohne Engpässe zu bedienen.
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