Der chinesische Technologiekonzern navigiert zum Wochenausklang durch eine gemischte Nachrichtenlage, die Anleger zur Vorsicht mahnt. Während das Management durch Aktienrückkäufe und Preiserhöhungen im E-Auto-Segment Selbstvertrauen demonstriert, sorgt eine skeptische Analystenstimme für Unruhe. Im Kern steht die Frage, ob steigende Margen bei Elektrofahrzeugen die drohende Schwäche im Smartphone-Geschäft kompensieren können.
- Abstufung: Jefferies senkt das Rating auf „Hold“ und kappt das Kursziel.
- Strategiewechsel: Das kommende SU7-Facelift soll deutlich teurer werden.
- Marktreaktion: Die Aktie verlor auf Wochensicht 4,20 % und notiert unter wichtigen Durchschnitten.
Jefferies zieht die Bremse
Den deutlichsten Dämpfer erhielt die Aktie durch eine aktuelle Analyse des Hauses Jefferies. Analyst Edison Lee strich die Kaufempfehlung und reduzierte das Kursziel von 49,21 auf 43,36 HKD. Hinter dieser Entscheidung steht die Sorge vor einem schwierigen Jahr 2026 für die Smartphone-Branche.
Jefferies prognostiziert einen Rückgang des Marktvolumens um über 11 %, da echte Innovationen fehlen und die Märkte zunehmend gesättigt sind. Für Xiaomi wiegt ein spezifischer Kostenfaktor besonders schwer: Steigende Preise für Speicherchips bedrohen die Bruttomarge. Da der Konzern weiterhin stark im preissensiblen Segment unter 200 US-Dollar engagiert ist, schlagen diese Kostensteigerungen direkter auf das Ergebnis durch als bei Premium-Konkurrenten. Analysten befürchten einen Margendruck von bis zu 5 Prozentpunkten.
Wende in der Preispolitik
Während im Kerngeschäft Margendruck droht, wagt Xiaomi im Bereich der Elektromobilität die Flucht nach vorn. Industriekreise berichten, dass das für das zweite Quartal 2026 geplante Facelift des Erfolgsmodells SU7 technisch deutlich aufgerüstet und im Preis angehoben werden soll.
Die geplante Erhöhung um rund 20.000 RMB (ca. 2.800 USD) markiert eine strategische Abkehr vom reinen Preiskampf. Xiaomi positioniert den SU7 damit preislich fast deckungsgleich zum Tesla Model 3. Dieser Schritt signalisiert zwar Vertrauen in die eigene Markenstrahlkraft, birgt jedoch in einem volatilen chinesischen Binnenmarkt das Risiko sinkender Absatzzahlen. Das Unternehmen priorisiert nun offensichtlich Profitabilität vor reiner Marktanteilsgewinnung – eine Entwicklung, die Investoren mittelfristig sehen wollen, die kurzfristig aber Unsicherheit schafft.
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Charttechnik und operative Signale
Die operative Gemengelage spiegelt sich im Chartbild wider. Nach einer Korrekturphase notierte die Aktie gestern bei 4,43 Euro. Der Titel hat sich damit deutlich von seinem 52-Wochen-Hoch bei 7,07 Euro entfernt und handelt derzeit rund 20 % unter dem langfristigen 200-Tage-Durchschnitt von 5,59 Euro.
Das Management versucht, dieser Entwicklung aktiv entgegenzuwirken. Am 18. Dezember kaufte der Konzern erneut 3,8 Millionen eigene Aktien zurück. Flankiert wird dies durch den Launch des neuen, effizienten KI-Modells „Xiaomi MiMo-V2-Flash“, das die Ökosystem-Bindung stärken soll.
Fazit
Der Fokus der Marktteilnehmer verschiebt sich nun auf die Bestätigung der neuen Preisstrategie und die Absatzzahlen für Dezember, die Anfang Januar erwartet werden. Entscheidend für die weitere Kursentwicklung ist, ob Xiaomi die prognostizierte Delle im Smartphone-Absatz durch höhere Margen im wachsenden EV-Geschäft auffangen kann. Gelingt es den Bullen nicht, die technische Unterstützung im Bereich der 40 HKD (Heimatbörse) zeitnah zu verteidigen, droht eine Ausweitung der Korrektur.
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