Das war natürlich ein wundervoller Spruch, den da gerade Augustin Carstens, der General Manager der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich abgelassen hat: „Bitcoins sind nur für zwei Dinge gut: zum Spekulieren und für Lösegeldzahlungen.“
Vielleicht sollte ich an dieser Stelle einmal ein paar Worte über die historische Entstehung des Geldes sagen, wie wir es heute besitzen. Weil es mühselig und gefährlich war, Edelmetalle direkt zu transportieren, und Handelswechsel sich nicht in kleine Stückelungen teilen lassen, hatten sich sogenannte Zettelbanken entwickelt.
Diese privaten Notenbanken haben Geldscheine gegen die Hinterlegung von Wertgegenständen wie eben Edelmetallen und Handelswechseln herausgegeben. Und das jeweilige Geld war immer so gut wie die Pfänder, die dafür hinterlegt waren.
Natürlich war hier der Anreiz hoch, auch ungedecktes Geld auszugeben, so lange das niemand merkt und so lange die Menge nicht zu groß war, um die gesamte Bank zu gefährden. Im Endeffekt ist das jedoch selten gut gegangen.
Daher haben wir heute auch staatliche Notenbanken, die kein Geld mehr ohne die Hereinnahme von Sicherheiten ausgeben können. Die Frage ist allerdings, was das für Sicherheiten sind …
Wichtig ist mir jedoch, darauf hinzuweisen, dass auch heute jeder umlaufende Euro durch etwas gedeckt ist. Meist sind das zwar Zahlungsversprechen von nicht allzu guten Gläubigern, wie von Nationalstaaten aus dem Euroraum, die ohne Stützung seitens der Notenbank längst pleite wären.
Doch es ist etwas hinterlegt, für jeden Euro, immerhinque. Und wenn jetzt etwas schief geht, dann wird es eine politische Lösung geben. Dabei werden Verluste entstehen, heftige Verluste, aber keine existentiellen Verluste, weil wir ja dumm wären, unsere Existenz freiwillig zu vernichten.
Notfalls kommt halt wieder so etwas wie die Rentenmark, dann eben ein ein Renteneuro.
Bei den Kryptowährungen hingegen sieht das komplett anderes aus. Denn hinter ihnen steht: nichts. Kryptowährungen haben nur dadurch einen Wert, weil es Käufer gibt, die glauben, jemanden zu finden, der ihnen ihre Währung in Zukunft wieder abnimmt.
Der Bitcoin etc. sind durch nichts gedeckt, absolut nichts. Der Euro ist immer noch die Zahlungsversprechen seiner Bevölkerungen wert, selbst wenn ihn niemand mehr haben will, die Kryptos sind dann hingegen komplett wertlos. Nicht einmal das Papier sind sie dann wert …
Ich halte es für wichtig, darauf einmal deutlich hinzuweisen.
Und auch ansonsten scheint mir das, was hier getrieben wird, zum Dümmsten zu gehören, dem Menschenhirne überhaupt fähig sind. Die ganze Welt steht heute unter dem Diktat, Energie einzusparen, doch ein kleines Dorf kümmert sich nicht darum und verbraucht jährlich zur Erzeugung seiner Kunstwährung mehr Strom als die Niederlande.
Das ist in etwa so dumm wie die Potenzierung einer Fußball-Europameisterschaft, bei der die Mannschaften ständig zwischen St. Petersburg und Sevilla hin- und herfliegen müssen.
Oder aber, wir könnten doch auch auch versuchen, Klopapier mit Atomkraft herzustellen. Vielleicht gibt es da tatsächlich noch völlig ungedachte very silly ideas für die twits of the century, wenn Sie wissen, was ich da im Monty-Python-Sinn meine?!
Bernd Niquet
Bernd Niquet, Autor |
Bernd Niquet ist promovierter Volkswirt und schreibt Börsenkolumnen und Bücher Neu erschienen: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes. 9. Teil, 648 Seiten, 23,50 Euro Hier bestellen: https://www.engelsdorfer-verlag.de/Belletristik/Erzaehlende-Literatur/Jenseits-des-Geldes-9-Teil::8090.html Beschreibung: Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein. Doch genau das traf ja zu. Wo war ich hier nur hineingeraten? Dem stand allerdings auf der Habenseite entgegen, dass ich höchstwahrscheinlich der einzige Mensch in unserem Land bin, dessen Leben durch die Corona-Pandemie nicht negativ tangiert wurde. Und wenn diese Leute hier mich dann auch noch gut finden würden, dann hätte ich wirklich etwas falsch gemacht in meinem Leben. Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022. Alle Artikel dieses Autors anzeigen |
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