Applovin steht an einem entscheidenden Wendepunkt. Während das Unternehmen mit seinem AI-gestützten Werbegeschäft beeindruckende Wachstumszahlen vorlegt, sorgen aktuelle Entwicklungen für Unruhe unter Investoren. Der geplante Verkauf der Sparte für Mobile Games und Spekulationen über eine mögliche TikTok-Übernahme zeigen: Applovin setzt alles auf eine Karte.
Institutionelle Investoren erhöhen Engagement
Die letzten Quartalsberichte offenbaren ein interessantes Bild:
- Elevation Point Wealth erhöhte seine Position um 9,1%
- Simon Quick Advisors stockte um 60,8% auf
- Riverview Trust steigerte sein Engagement sogar um sagenhafte 1.640%
Gleichzeitig verkauften Insider wie Director Craig Scott Billings in den letzten drei Monaten über 1,2 Millionen Aktien. Der Anteil der Insider liegt aktuell bei 14,69% – ein beachtlicher Wert, der für starke Interessenkonflikte sorgen könnte.
Rekordzahlen trotz Kursrutsch
Die jüngsten Quartalszahlen lesen sich wie der Traum eines jeden Investors:
- Umsatzwachstum: +40,3% auf 1,48 Mrd. $
- Gewinn pro Aktie: 1,67 $ (Erwartung: 1,45 $)
- EBITDA: +83%
- Nettogewinn: +144%
Doch der Aktienkurs reagierte verhalten. Nach der Entscheidung gegen eine Aufnahme in den S&P 500 brach die Aktie um 8% ein. Der Abstand zum 52-Wochen-Hoch beträgt mittlerweile stolze 38%.
Strategische Weichenstellungen
Applovin vollzieht einen radikalen Kurswechsel:
- Verkauf der Mobile-Gaming-Sparte an Tripledot Studios (geplant für Q2 2025)
- Fokus auf AI-Werbeplattform Axon 2.0
- Interesse an TikTok-Übernahme bei möglichem Verkaufsdruck
Die Axon-2.0-Technologie scheint ihr Potenzial zu entfalten: Die Werbeausgaben auf der Plattform haben sich vervierfacht. Doch nicht alle sind überzeugt – eine Anwaltskanzlei untersucht mögliche Pflichtverletzungen des Managements bei Aussagen zur Finanzentwicklung.
Analysten bleiben optimistisch
Trotz der jüngsten Turbulenzen halten viele Experten an Applovin fest. Morgan Stanley erhöhte jüngst sein Kursziel. Der durchschnittliche Analystenpreis liegt bei 438,10 $ – ein attraktives Aufwärtspotenzial von rund 40% zum aktuellen Kurs.
Doch die Frage bleibt: Kann Applovin seine Wachstumsstory ohne das Gaming-Geschäft fortsetzen? Und wie realistisch ist die spektakuläre TikTok-Übernahme? Die Antworten darauf werden die Aktie in den kommenden Monaten entscheidend prägen.
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