Dem Mobile-Werbespezialisten weht ein eisiger Wind entgegen. Eine wichtige Frist für eine Sammelklage wegen mutmaßlich irreführender Aussagen ist gerade verstrichen, während der mit Spannung erwartete Quartalsbericht kurz bevorsteht. Steht der einstige Highflyer, dessen Aktie noch vor Monaten dank KI-Fantasie haussierte, vor dem Absturz?
Schwere Vorwürfe im Raum
Investoren hatten bis gestern, den 5. Mai 2025, Zeit, sich als Hauptkläger in einer US-Sammelklage gegen Applovin zu positionieren. Der Kernvorwurf: Das Unternehmen soll Anleger über die Leistungsfähigkeit seiner Technologien, insbesondere der digitalen Werbeplattform AXON 2.0 und seiner KI-Fähigkeiten, getäuscht haben. Konkret wird behauptet, Applovin habe fälschlicherweise den Eindruck erweckt, Werbung effizient auszuspielen und erfolgreich in neue Märkte wie Web-Marketing und E-Commerce expandieren zu können.
Die Klageschrift geht aber noch weiter. Sie unterstellt dem Unternehmen, Werbedaten von Meta Platforms ausgenutzt und manipulative Praktiken angewendet zu haben. Ein angebliches „Backdoor-Installationsschema“ soll Kunden ungewollte Apps aufgezwungen haben, um so Installationszahlen und Gewinne künstlich aufzublähen. Solche Vorwürfe sind nicht gänzlich neu: Bereits zuvor hatten Leerverkäufer wie Muddy Waters, Fuzzy Panda Research und Culper Research ähnliche Kritikpunkte geäußert, darunter die mutmaßliche Datenausbeutung und geschönte Kennzahlen. Diese kritischen Berichte führten bereits zu Herabstufungen und Kurszielsenkungen durch Investmentbanken wie Goldman Sachs und UBS.
Quartalszahlen im Kreuzfeuer
Inmitten dieser juristischen Turbulenzen legt Applovin am 7. Mai seine Finanzzahlen für das erste Quartal 2025 vor. Analysten erwarten im Konsens ein starkes Wachstum im Vergleich zum Vorjahr, mit einem prognostizierten Gewinn pro Aktie von 1,45 Dollar und einem Umsatz von 1,38 Milliarden Dollar. Dies folgt auf eine Phase beeindruckenden Wachstums: Im vierten Quartal 2024 stiegen die Erlöse dank der Software-Plattform und der AXON 2.0-Technologie um satte 44% gegenüber dem Vorjahr.
Doch der bevorstehende Bericht steht unter keinem guten Stern. Die Kombination aus hohen Erwartungen der Investoren, die sich in der bisherigen Aktienperformance und Bewertung widerspiegeln, und der durch die Leerverkäufer-Vorwürfe geschürten Angst schafft eine explosive Mischung. Die große Frage wird sein: Wie wird das Unternehmen in seinem Bericht auf die schweren Anschuldigungen reagieren?
Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei Applovin?
Insider-Verkäufe und gemischte Signale
Zusätzliche Brisanz liefert der Blick auf die Insider-Aktivitäten: In den letzten zwölf Monaten haben Führungskräfte von Applovin Aktien im Wert von insgesamt 579 Millionen Dollar verkauft – trotz der Kursgewinne in dieser Zeit. Obwohl weiterhin beträchtliche Anteile von Insidern gehalten werden, werfen solch umfangreiche Verkäufe ohne nennenswerte Zukäufe Fragen auf.
Das Stimmungsbild der Wall Street Analysten ist im Durchschnitt zwar optimistisch, mit einem mittleren Kursziel, das deutliches Aufwärtspotenzial suggeriert. Bewertungsmodelle wie der "GF Value" zeichnen jedoch basierend auf historischen Kennzahlen und Wachstumsanalysen ein anderes Bild und deuten auf ein mögliches Abwärtsrisiko hin. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Markt empfindlich auf negative Nachrichten reagiert – Kursrückgänge nach kritischen Analystenberichten waren die Folge.
Richtungsentscheidung am Mittwoch?
Der morgige Quartalsbericht wird somit zu einem entscheidenden Moment für Applovin. Kann das Management die Zweifel zerstreuen und die Wachstumserwartungen untermauern, oder werden die Vorwürfe der Kläger und Leerverkäufer die Oberhand gewinnen? Für Anleger dürfte es ein spannender Handelstag werden.
Applovin-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Applovin-Analyse vom 6. Mai liefert die Antwort:
Die neusten Applovin-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Applovin-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 6. Mai erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
Applovin: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...