ASML gerät unter Druck. Ein Reuters-Bericht vom 17. Dezember offenbart, dass China in Shenzhen seinen ersten funktionsfähigen EUV-Lithografie-Prototypen gebaut hat. Das bedroht das langjährige Monopol des niederländischen Halbleiterausrüsters – und schickt die Aktie auf Talfahrt.
Prototyp als Warnsignal
Die Reaktion an der Börse war deutlich: Am Mittwoch sackte die ASML-Aktie an der NASDAQ um 5,6 Prozent auf rund 1.015 US-Dollar ab. Das Handelsvolumen lag 28 Prozent über dem Durchschnitt. Zuvor hatte bereits die europäische Börse mit einem Minus von 3,8 Prozent reagiert.
Was steckt dahinter? Chinesische Forscher haben unter Einsatz ehemaliger ASML-Ingenieure und Reverse-Engineering-Methoden eine Maschine entwickelt, die extremes UV-Licht erzeugen kann – das Herzstück moderner Chipfertigung. Zwar produziert der Prototyp noch keine funktionsfähigen Chips, doch seine bloße Existenz gilt als Meilenstein in Chinas „Manhattan-Projekt“ für Halbleiter-Autarkie.
Verschärfend kommt hinzu: China verschärft parallel die Exportkontrollen für Seltene Erden, die ASML für seine Fertigung benötigt. Die Kombination aus aufkeimendem Wettbewerb und Lieferkettenrisiken belastet das Sentiment spürbar.
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Technologievorsprung bleibt vorerst
Trotz des Schocks: Branchenexperten wie Morningstar schätzen ASMLs Technologievorsprung weiterhin auf etwa zehn Jahre. Der chinesische Prototyp erzeugt zwar Licht, hat aber die entscheidende Phase der Chip-Massenproduktion nicht erreicht. China strebt zwar eine heimische Chipfertigung bis 2028 an, doch viele Beobachter halten 2030 für realistischer – bis dahin dürfte ASML längst in der nächsten Technologiegeneration (High-NA EUV) etabliert sein.
Fundamental steht das Unternehmen solide da. Im dritten Quartal übertraf ASML mit einem Gewinn je Aktie von 6,41 US-Dollar die Erwartungen (6,27 US-Dollar) bei einem Umsatz von 8,8 Milliarden US-Dollar. Die Quartalsdividende wurde auf 1,857 US-Dollar erhöht. Allerdings liegt das KGV bei etwa 37 bis 40, was laut einigen Bewertungsmodellen eine Prämie zum fairen Wert darstellt.
Psychologische Marke im Blick
Die entscheidende Unterstützung liegt nun bei 1.000 US-Dollar. Ein Bruch dieser Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen. Analysten bleiben dennoch mehrheitlich optimistisch: Der Konsens lautet „Moderate Buy“ mit einem durchschnittlichen Kursziel von 1.171,83 US-Dollar. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der China-Schock nur ein kurzfristiger Störimpuls bleibt oder ob ASML seine langfristigen Umsatzprognosen anpassen muss.
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