ASML, der niederländische Monopolist für High-End-Chipmaschinen, ist am Donnerstag unter die Räder gekommen. Die Aktie stürzte um rund 5 Prozent ab – ausgelöst durch eine Hiobsbotschaft von CEO Christophe Fouquet. Sein Ausblick auf 2026 ließ Anleger aufschrecken: Die Verkäufe nach China, bislang eine profitable Cash-Cow, sollen massiv einbrechen. Gleichzeitig wächst die Skepsis gegenüber ASMLs milliardenschwerer Wette auf künstliche Intelligenz. Droht dem Highflyer ein handfester Gegenwind?
China-Geschäft bricht weg – CEO warnt vor Umsatzloch
Die Hauptursache für den Kursrutsch war Fouquets klare Ansage: Während die Jahre 2024 und 2025 noch von robusten China-Umsätzen profitierten, erwartet der Konzernchef für 2026 einen „signifikanten“ Rückgang. Diese Prognose kam überraschend, hatten Analysten doch bislang auf anhaltend hohe Nachfrage aus Fernost gesetzt – trotz verschärfter Exportkontrollen der USA und der Niederlande.
Hintergrund ist ein klassischer Vorzieheffekt: Chinesische Chiphersteller deckten sich in den vergangenen Monaten massiv mit DUV-Lithographie-Systemen (Deep Ultraviolet) ein, bevor weitere Restriktionen griffen. Dieser temporäre Boom ist nun vorbei. Das Ergebnis: eine Umsatzlücke, die sich 2026 schmerzhaft bemerkbar machen dürfte. Für ASML bedeutet das den Verlust hochmargiger Geschäfte in einem Markt, der zuletzt als verlässliche Stütze galt.
Zweifel an der 1,3-Milliarden-Dollar-Wette auf KI
Zusätzlich belastete die wachsende Investorenskepsis gegenüber ASMLs strategischer Neuausrichtung. Der Konzern hatte kürzlich 1,3 Milliarden Dollar in das KI-Start-up Mistral AI investiert – eine Wette auf die Zukunft künstlicher Intelligenz. Doch die Frage nach dem Return on Investment wird immer lauter gestellt. Kritiker bemängeln, dass die Kapitalallokation von ASMLs Kerngeschäft – der Lithographie-Technologie – ablenkt, ohne dass sich eine klare Synergiewirkung abzeichnet.
Der Markt zeigt sich zunehmend allergisch gegen „AI-Hype“-Investments, die keine unmittelbaren Erträge versprechen. Gerade für einen Hardwarehersteller wie ASML, dessen Monopolstellung auf EUV-Maschinen (Extreme Ultraviolet) beruht, wirkt die Diversifikation in Software-KI für viele wie ein Irrweg. Die Kombination aus schrumpfenden China-Erlösen und unsicheren KI-Renditen ließ die Aktie prompt abstürzen.
Phoenix-Initiative kann Stimmung nicht drehen
Ironischerweise startete ASML just am Tag des Kursrutsches seine neue US Technical Training Academy in Phoenix, Arizona. Die Einrichtung soll jährlich über 1.000 Ingenieure ausbilden und die Expansion von Mega-Fabs durch TSMC und Intel in den USA unterstützen. Ein klares Signal für ASMLs langfristiges Engagement im Zuge der „Reshoring“-Strategie – also der Rückverlagerung der Chipproduktion in den Westen.
Doch die gute Nachricht verpuffte. Der Markt fokussierte sich auf die kurzfristigen Risiken: Das US-Geschäft mag wachsen, doch es dauert Jahre, bis neue Fabs hochgefahren sind. Die Umsatzlücke aus China lässt sich nicht von heute auf morgen schließen.
Branchenschwäche verstärkt den Druck
ASMLs Absturz war kein Einzelfall. Auch der Konkurrent Lam Research sackte zeitgleich um knapp 5 Prozent ab. Das zeigt: Die Nervosität erfasst die gesamte Halbleiter-Ausrüstungsindustrie. Investoren überdenken ihre Wachstumserwartungen, zumal geopolitische Spannungen und Exportbeschränkungen das Geschäft zunehmend erschweren.
Mit dem Kurssturz am Donnerstag verlor ASML rund 52 Milliarden Dollar an Marktkapitalisierung. Technisch steht die Aktie nun an einer kritischen Schwelle: Fällt sie nachhaltig unter die Marke von 996 Dollar, droht ein Test des 200-Tage-Durchschnitts – deutlich tiefer im Bereich von 796 Dollar. Die nächsten Tage dürften entscheidend sein, zumal Analysten bereits beginnen, ihre Umsatzschätzungen für 2026 nach unten zu korrigieren.
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