Der niederländische Chipausrüster ASML sieht sich gleich mehreren Sammelklagen gegenüber – Vorwurf: systematische Täuschung der Investoren. Mehrere renommierte Anwaltskanzleien werfen dem Lithografie-Giganten vor, die Probleme in der Halbleiterindustrie bewusst verschleiert zu haben. Für Aktionäre könnte das teuer werden – doch wie gefährlich wird es wirklich?
Doppelschlag: Zwei Kanzleien klagen gleichzeitig
Robbins LLP und Glancy Prongay & Murray LLP haben am 19. November 2024 unabhängig voneinander Wertpapierklagen gegen ASML eingereicht. Im Visier: Alle Anleger, die zwischen dem 24. Januar und dem 15. Oktober 2024 ASML-Aktien kauften. Die Anwaltskanzleien werfen dem Unternehmen vor:
- Die Schwere der Lieferkettenprobleme bei Halbleitern verschwiegen zu haben
- Die schleppende Erholung der Branche systematisch heruntergespielt zu haben
- Verlässliche Kundennachfrage vorgegaukelt zu haben, obwohl diese nicht existierte
- Risiken durch Exportbeschränkungen und makroökonomische Turbulenzen verharmlost zu haben
Anleger haben bis zum 13. Januar 2025 Zeit, sich der Sammelklage anzuschließen.
Kurseinbruch als Auslöser: 16 Prozent an einem Tag
Der Grund für die juristischen Angriffe liegt in einem dramatischen Börsentag: Am 15. Oktober 2024 brach die ASML-Aktie um 16,3 Prozent ein und verlor 141,84 Dollar. Tags darauf ging es weitere 6,4 Prozent bergab. Auslöser war ein desaströser Quartalsbericht.
ASML meldete Auftragseingänge von lediglich 2,63 Milliarden Euro – ein Minus von 53 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Noch brisanter: Das Management senkte die Umsatzprognose für 2025 auf 30 bis 35 Milliarden Euro bei Bruttomargen von 51 bis 53 Prozent. Die Botschaft war eindeutig: Die Erholung der Halbleiterbranche verläuft „deutlich gradueller als erwartet“, räumte ASML ein.
Besonders schmerzhaft für Anleger: Die Umsätze in China, einem wichtigen Markt, sanken weiter – verschärft durch die anhaltenden Exportbeschränkungen.
Langfristoptimismus trotz juristischem Gegenwind
Interessanterweise hält ASML an seinen langfristigen Zielen fest. Beim Investorentag am 14. November 2024 bekräftigte der Konzern seine Umsatzprognose für 2030: 44 bis 60 Milliarden Euro bei Margen zwischen 56 und 60 Prozent. Das Management setzt dabei vor allem auf die KI-Revolution und die fortgesetzte Skalierung der EUV-Technologie.
Für die entscheidende Extrem-Ultraviolett-Lithografie (EUV) rechnet ASML zwischen 2025 und 2030 mit einem jährlichen Wachstum von 10 bis 20 Prozent bei fortgeschrittenen Logikanwendungen und sogar 15 bis 25 Prozent bei DRAM-Anwendungen. Während Smartphones, Unterhaltungselektronik und Automotive schwächeln, soll KI den Konzern retten.
Die technologische Führungsposition bei EUV bleibt ASMLs größter Trumpf – doch ob das ausreicht, um den juristischen Sturm unbeschadet zu überstehen, wird sich erst zeigen.
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