Der niederländische Halbleiterausrüster schockt die Märkte mit einer spektakulären Wende: Während viele Tech-Werte schwächeln, katapultiert sich ASML mit einem gewagten 1,3-Milliarden-Euro-Investment in die Pole Position des KI-Booms. Gleichzeitig jubeln Analysten über eine bevorstehende Trendwende. Steckt dahinter mehr als nur Hoffnung?
Morgan Stanley sieht das Ende der Talfahrt
Die Investmentbank Morgan Stanley sorgte am 22. September für Furore und stufte ASML von „Equal-weight“ auf „Overweight“ hoch. Das Kursziel schoss dabei von 600 auf beeindruckende 950 Euro nach oben – ein Aufwärtspotenzial von rund 20 Prozent. Im Bullcase-Szenario sehen die Analysten sogar 1.400 Euro als möglich.
Analyst Lee Simpson begründet den Optimismus mit dem „Ende des negativen Revisionszyklus“ und erwartet für 2027 einen Gewinn je Aktie von etwa 33 Euro – 8 Prozent über den Konsensschätzungen. Besonders der Memory-Bereich soll wieder an Fahrt aufnehmen.
„Der Markt hat die Kostenkontrolle, stärkere Memory-Ausgaben und Margenmischeffekte noch nicht eingepreist“, so Simpson. Nach drei Jahren weitgehend flacher Gewinne soll 2027 die Wende bringen.
Spektakulärer KI-Coup mit Mistral AI
Nur zwei Tage später folgte der nächste Paukenschlag: ASML investiert 1,3 Milliarden Euro in das französische KI-Startup Mistral AI und wird mit 11 Prozent größter Anteilseigner. Die Bewertung von Mistral klettert auf 11,7 Milliarden Euro – Europas wertvollstes KI-Unternehmen.
Doch es geht um mehr als nur Geld. ASML will Mistrals KI-Modelle in die eigenen Lithographie-Systeme integrieren und damit kürzere Entwicklungszeiten und höhere Leistung für Kunden erreichen. CFO Roger Dassen wird sogar in Mistrals Strategiekomitee einziehen.
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„Diese Partnerschaft geht weit über eine traditionelle Kunden-Lieferanten-Beziehung hinaus“, betont CEO Christophe Fouquet. Das Ziel: ASML-Kunden sollen durch KI-gestützte Innovationen klare Vorteile erhalten.
Perfektes Timing für die Halbleiter-Revolution
Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein. ASML kämpfte zuletzt mit Handelsstreitigkeiten und Kundeninventur-Anpassungen, besonders im China-Geschäft. Gleichzeitig explodiert aber die Nachfrage nach KI-Chips, die ASMLs teure EUV-Anlagen im Wert von jeweils 180 Millionen Euro benötigen.
Die Zahlen sprechen für sich: 7,7 Milliarden Euro Umsatz im zweiten Quartal (+23 Prozent), ein Auftragsbestand von 33 Milliarden Euro und Bruttomargen konstant über 50 Prozent. Morgan Stanley sieht zudem eine enge Korrelation zwischen ASMLs Bewertung und DRAM-Preisen – und die Speicher-Experten werden bullischer.
Europa greift nach KI-Souveränität
Das Mistral-Investment ist auch ein geopolitisches Signal. Europa will weniger abhängig von amerikanischen und chinesischen KI-Technologien werden. Mistral, 2023 von ehemaligen Google DeepMind- und Meta-Forschern gegründet, gilt als Europas ernsthafte Antwort auf OpenAI – auch wenn die Bewertung noch weit hinter den US-Konkurrenten liegt.
Für ASML eröffnet sich ein doppelter Vorteil: Der Konzern profitiert sowohl vom KI-Boom als auch von der strategischen Neuausrichtung Europas. Als einziger Anbieter von EUV-Lithographie-Anlagen bleibt das Unternehmen unverzichtbar für die Produktion modernster Chips.
Der nächste Härtetest steht am 15. Oktober an, wenn ASML die neuen Quartalszahlen präsentiert. Dann zeigt sich, ob der Optimismus berechtigt ist – oder nur ein teurer Traum.
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