ASML Aktie: Rückkäufe treiben

Der Chipausrüster ASML setzt sein umfangreiches Rückkaufprogramm fort und profitiert von einer deutlich verbesserten Branchenprognose für 2026, während die Bewertung der Aktie umstritten bleibt.

Kurz zusammengefasst:
  • Umfangreiche Aktienrückkäufe im Dezember fortgesetzt
  • Branchenprognose für 2026 zeigt starkes Umsatzwachstum
  • Aktienkurs notiert robust über 200-Tage-Linie
  • Bewertung zwischen fair und ambitioniert eingeschätzt

ASML setzt seine ambitionierte Kapitalrückführung unbeirrt fort. Der Chipausrüster greift im Dezember erneut tief in die Kasse und stützt damit den Kurs nach dem starken Lauf der vergangenen Monate. Parallel hellen sich die Branchenaussichten für 2026 deutlich auf – doch die Bewertung bleibt umstritten.

Rückkaufprogramm auf hoher Drehzahl

In der Woche vom 15. bis 19. Dezember hat ASML insgesamt 199.858 eigene Aktien zurückgekauft. Das Volumen lag bei rund 180,86 Millionen Euro. Die Geschäfte erfolgten zu gewichteten Durchschnittskursen zwischen 885,80 und 924,66 Euro je Aktie und setzen ein Programm fort, das bereits im November 2022 angekündigt wurde.

Asml

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Die täglichen Rückkäufe beliefen sich im Schnitt auf etwa 36,17 Millionen Euro. Mit dieser konsequenten Umsetzung unterstreicht das Management den Fokus auf Aktionärsrendite. Laut den Meldungen sorgten die wöchentlichen Offenlegungen bislang für überwiegend positive, wenn auch moderate Kursreaktionen mit Tagesbewegungen zwischen 0,64 % und 2,2 %.

Bulletpoints zu den jüngsten Rückkäufen:

  • Zurückgekaufte Aktien (15.–19. Dezember): 199.858 Stück
  • Gesamtvolumen: ca. 180,86 Mio. €
  • Ø Tagesvolumen: ca. 36,17 Mio. €
  • Preisband: 885,80–924,66 € je Aktie

Kursentwicklung und Technik

Nach dem jüngsten Rückkaufblock notierte die Aktie gestern bei 899,80 Euro. Auf Sicht von sieben Tagen steht ein Plus von 1,61 %, im 30-Tage-Vergleich legte der Wert um 3,64 % zu. Seit Jahresbeginn summiert sich der Zuwachs sogar auf 31,72 %.

Charttechnisch bleibt das Bild robust: Der Kurs liegt leicht unter dem 50-Tage-Durchschnitt von 904,51 Euro, aber weiterhin klar über der 200-Tage-Linie bei 735,66 Euro (Abstand rund 22 %). Das 52-Wochen-Hoch von 976,60 Euro vom 3. Dezember ist zwar knapp 8 % entfernt, doch im Vergleich zum 52-Wochen-Tief von 544,40 Euro (April) zeigt sich die enorme Rally des laufenden Jahres. Ein RSI von 46,2 signalisiert derzeit weder überkaufte noch überverkaufte Bedingungen.

Rückenwind aus der Halbleiter-Nachfrage

Fundamental profitiert ASML von einem deutlich freundlichere Ausblick für die Halbleiterindustrie. Die Branchenvereinigung WSTS erwartet für 2026 Chipumsätze von 975,4 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 26,3 % gegenüber 2025. Als alleiniger Anbieter von EUV-Lithografiesystemen ist ASML direkter Gewinner dieser Investitionswelle in modernste Fertigungstechnologien.

Mehrere Faktoren stützen das Wachstumsszenario:

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  • TSMC hat seine geplante 2-Nanometer-Kapazität für 2026 nach Berichten bereits komplett ausverkauft.
  • Für diesen 2-nm-Knoten werden Aufschläge von 10–20 % gegenüber aktuellen 3-nm-Strukturen aufgerufen.
  • Laut Bloomberg Intelligence könnten die Ausgaben für KI-Server 2026 um 45 % auf 312 Milliarden US-Dollar steigen.

Diese Kombination aus höheren Stückzahlen, technologischer Komplexität und Preisprämien an den fortschrittlichsten Fertigungsknoten sorgt dafür, dass die Nachfrage nach ASMLs High-End-Anlagen hoch bleibt.

Bewertung zwischen fair und ambitioniert

Trotz der starken operativen Perspektiven entzündet sich die Diskussion an der Bewertung. Analysten von Morningstar sehen den fairen Wert bei 850 Euro je Aktie. Aus dieser Sicht ist der aktuelle Kursbereich weitgehend ausgereizt.

Das Unternehmen wird mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von rund 35,8 bewertet. Damit liegt ASML über dem Durchschnitt der Halbleiterbranche (33,7), aber unterhalb des Peer-Durchschnitts von 41,3. Interessant ist, dass unterschiedliche Bewertungsansätze zu gegenteiligen Ergebnissen kommen:
– Discounted-Cashflow-Modelle deuten auf eine Überbewertung von rund 25 % hin.
– Gewinnbasierte Multiplikatoren lassen dagegen Spielraum nach oben erkennen, wenn das erwartete Wachstum tatsächlich eintritt.

Die Aktie bewegt sich damit in einer Zone, in der viel Optimismus eingepreist ist, ein Teil der Fantasie aber auch durch das Wachstumsprofil unterlegt wird.

China-Risiko wird kleiner

Ein weiterer Punkt, der für etwas Entspannung sorgt: Die Abhängigkeit vom China-Geschäft nimmt ab. Das Management rechnet damit, dass der Anteil Chinas am Systemumsatz bis 2030 auf rund 20 % sinkt. In den Jahren 2023 bis 2025 lag dieser Wert noch bei 30–40 %.

Damit reduziert sich das Risiko, stark von möglichen weiteren Exportbeschränkungen getroffen zu werden. Nach Unternehmensangaben gibt es bislang keinen direkten materiellen Effekt durch die jüngsten US-Beschränkungen, die Prognose für 2025 bleibt unverändert.

Spekulation um möglichen Aktiensplit

Mit Kursen um und zeitweise deutlich über 900 Euro in Europa und über 1.000 US-Dollar in den USA rückt ein anderes Thema in den Blick: ein möglicher Aktiensplit. Weltweit gibt es nur eine begrenzte Zahl börsennotierter Unternehmen, deren Aktien dauerhaft über dieser Marke notieren.

ASML hatte letztmals Ende der 1990er-Jahre und im Jahr 2000 Forward-Splits durchgeführt. Aktuell gibt es zwar keine offizielle Aussage des Managements zu diesem Thema, doch angesichts des hohen absoluten Aktienpreises ist es nachvollziehbar, dass der Markt darüber spekuliert. Sollte das Wachstumstempo in der Branche anhalten und das Rückkaufprogramm weiterlaufen, könnte die Diskussion um die optimale Aktienstruktur 2026 konkreter werden.

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